Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion  (Read 964953 times)

Bastel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2625 am: 23.09.2020 10:33 »
Die AG, die die arbeitsrechtliche Möglichkeit dazu hatten, haben das teils getan - innerhalb wie außerhalb des öD.

Ja, innerhalb des öD mit Aufstockung. Das haben sich viele in der fW gespart.

Das ist nicht unser Problem.ain der freien Wirtschaft gibt es auch oft ein 13 oder gar 14tes Gehalt. Oder eine 35h Woche.  Zudem haben viele große Unternehmen auch aufgestockt.

Kaiser80

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2626 am: 23.09.2020 10:33 »
Und, ja man mag es den Hyperkapitalisten und ausbeutendem Deutschem Mittelstand gar nicht zutrauen, manche haben sogar freiwillig "aufgestockt".

LeonL

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2627 am: 23.09.2020 10:47 »
Ich denke auch, dass man die Arbeitsausfälle während der Corona Zeit für einige jetzt nicht als Gegenargument für alle nehmen kann. Außerdem nehme ich ein strukturelles Problem in den letzten Jahren wahr. In schlechten Zeiten will man von der AG Seite gar nichts geben und in den richtig fetten Jahren fast gar nichts.

Ich habe aber auch schon seit längerer Zeit diese fehlende Wertschätzung ggü. den höher qualifizierten AN wahrgenommen und meine Schlussfolgerungen daraus gezogen. Da der Verweis "dann geh doch in die Privatwirtschaft!" bei mir nicht funktioniert, habe ich es mir dann und wann ein wenig mehr gemütlich gemacht und Distanz zu meinen Projekten entwickelt. Wenn irgendwas nicht so läuft wie es eigentlich sollte, juckt mich das zunehmend weniger...

Platten

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2628 am: 23.09.2020 11:03 »
Das neue VKA Statement zu den Warnstreiks ist ja wohl mal ein Schlag ins Gesicht für jeden Angestellten des ÖD.

Selten war ich so angewidert beim Lesen eines Statements.

Aber das Statement kam gerade zur richtigen Zeit. War Heute irgendwie hochmotiviert richtig Gas zu geben. Gerade noch rechtzeitig gelesen und erstmal wieder auf Dienst nach Vorschrift zurückgefahren.

Ja, da gebe ich dir Recht.

Allerdings ist der Satz nicht von Hand zu weisen:

"Zahlreiche Beschäftigte haben während des Lockdowns über Wochen hinweg nicht arbeiten müssen – das Geld kam trotzdem pünktlich. Viele kommunale Einrichtungen, zum Beispiel Theater, Museen, Messen oder Sporteinrichtungen waren über Wochen und Monate geschlossen, sodass dort schlichtweg keine Arbeit erbracht werden konnte."

Das ist aber nicht Problem der AN, sondern des AG.

Ich war auch 2 Wochen daheim, weil mein AG weder Telearbeit, Homeoffice, noch andere Dinge umsetzen konnte die ein sicheres Arbeiten ermöglicht hätten.

Es hat sicherlich kaum ein AN die Arbeit verweigert, falls doch hätte man diesen ja kündigen können. Viel mehr wurden AN vom AG nach Hause geschickt, weil die jeweiligen AGs absolut unfähig sind.

Siehste.. Das sind wieder genau die AG im öD, die sich selbst mutwillig kaputt sparen und jetzt gleich noch einen draufsetzen wollen.

Auch in unserem Haus gab es bis Corona keinerlei Motivation irgendwas in Richtung mobile working zu unternehmen, da waren wohl alle AG im öD gleich. Aber wir haben eine funktionierende IT und innerhalb zwei Wochen hunderte mobile Arbeitsplätze ausgerollt. Damit blieb der gesamte Geschäftsbetrieb vollkommen unberührt durch die Pandemie. Und als Sahnetüpfelchen wurden die Regelungen zum mobilen Arbeiten direkt allen Mitarbeitern als dauerhafte Lösung unterbreitet.

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #2629 am: 23.09.2020 11:13 »
Nun ja.
Wie erwartet erfolgt seitens Verdi, keine Reaktion auf die Provokation der VKA.

Um es klarzustellen.
Seit Jahrzehnten wird immer wieder mit der Arbeitsplatzsicherheit argumentiert. Diese würde auch die Gehaltsabstände zur freien Wirtschaft rechtfertigen.
Jetzt gab bzw. gibt es eine Krise und nun wird das gleiche Argument halt anders genutzt.
Wie es einem gerade in den Kram passt. Verdi reagiert ja eh nicht.

Es waren bei weitem nicht alle Mitarbeiter zu Hause.
Die Ver- und Entsorgung, die Pflege usw. musste aufrechterhalten werden. Dies im Schichtbetrieb (24 Stunden), bei Teamtrennung und unter sehr hohem personellen und wirtschaftlichem Aufwand.
Auch für die Damen und Herren der VKA wurde gesorgt dass sie weiterhin ihr Wasser aus dem Wasserhahn bekommen, sie nicht ohne Strom rumsitzen und auch noch die sanitären Anlagen benutzen konnten. Beim Spaziergang durch die Stadt, mussten sie nicht an Müllbergen vorbeilaufen da die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes diese auch während Corona weggeräumt hatten.
Sollte einer mal ins Krankenhaus müssen, waren dort auch die entsprechenden Pflegekräfte, welche nicht faul daheim rumsaßen.

Mir sind hauptsächlich Beamte/Lehrer bekannt, welche das Privileg hatten zu Hause rumzusitzen.
Aber das ist ein anderes Thema.

Ich finde es einfach nicht mehr akzeptabel, dass weder eine entsprechende Reaktion erfolgt noch absehbar ist dass sich in den nächsten Jahren etwas ändert.

Bei guter wirtschaftlicher Lage wurden keine guten Ergebnisse ausgehandelt (Arbeitsplatzsicherheit), bei schlechteren wirtschaftlichen Lagen noch weniger. Wahrscheinlich auch noch Streichungen.

Das gerade der technische Bereich absolut nicht mehr marktfähig ist und Stellen nicht besetzt werden interessiert keinen.
Warum bewirbt sich keiner mehr, wenn der öffentliche Dienst so attraktiv ist?

Wir schreiben im technischen Bereich Stellen aus. Wenn 1 Bewerbung eingeht, ist es schon viel.



Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2630 am: 23.09.2020 11:27 »
Die Gewerkschaften haben in dieser Tarifrunde die einmalige Chance, tatsächlich Einfluß auf das Tarifergebnis zu nehmen. Die Bevölkerung ist nicht bereit, nochmals wochenlange Einschränkungen hinzunehmen. Wenn jetzt nochmal die Kita, die Kfz-Zulassung, Krankenhäuser, das Bürgeramt... über Wochen geschlossen bleiben und der Müll nicht abgeholt wird, kippt die Stimmung. Dann werden von unzufriedenen Bürgern Scheiben eingeworfen, Reifen zerstochen, Müllcontainer oder schlimmeres angezündet. Den Gewerkschaften kann das egal sein - den AG auch?

Wdd3

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« Antwort #2631 am: 23.09.2020 11:55 »

Mir sind hauptsächlich Beamte/Lehrer bekannt, welche das Privileg hatten zu Hause rumzusitzen.
Aber das ist ein anderes Thema.


Ja, es ist ein anderes Thema und doch sehr aktuell:
https://www.n-tv.de/politik/Merz-Viele-Deutsche-an-Leben-ohne-Arbeit-gewoehnt-article22050424.html

Kryne

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2632 am: 23.09.2020 11:56 »


Siehste.. Das sind wieder genau die AG im öD, die sich selbst mutwillig kaputt sparen und jetzt gleich noch einen draufsetzen wollen.

Auch in unserem Haus gab es bis Corona keinerlei Motivation irgendwas in Richtung mobile working zu unternehmen, da waren wohl alle AG im öD gleich. Aber wir haben eine funktionierende IT und innerhalb zwei Wochen hunderte mobile Arbeitsplätze ausgerollt. Damit blieb der gesamte Geschäftsbetrieb vollkommen unberührt durch die Pandemie. Und als Sahnetüpfelchen wurden die Regelungen zum mobilen Arbeiten direkt allen Mitarbeitern als dauerhafte Lösung unterbreitet.

Das hätte ich mir bei uns auch gewünscht. Unsere IT ist aber nur zur hälfte besetzt.

Mein AG war völlig hilflos in der Krise. Bürgermeister und Erster Stadtrat waren die einzigen die man mit einem Dienstlaptop ins Homeoffice schicken konnte. Dort sitzen sie quasi bis Heute.

Geändert hat sich ansonsten nix. Telearbeit wird es hier vielleicht in 20 Jahren mal geben und das auch nur wenn der AG von irgendwem gezwungen wird dies einzuführen.


Und nun wollen die absolut unfähigen AGs, die sowieso schon keine Informatiker und Ingenieure mehr finden, ihre Unfähigkeit auf die Angestellten abschieben und stellen es so dar, als hätten wir ALLE das halbe Jahr mit vollem Geld daheim in der Sonne gesessen.

Ich wiederhole mich. Ich war noch nie so angewidert beim reinen lesen eines Textes, als ich es beim aktuellen VKA Statement war.


Schokobon

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« Antwort #2633 am: 23.09.2020 12:01 »
Das ist doch alles nur blabla was nach außen dringt.

Yasper

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Wdd3

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2635 am: 23.09.2020 12:07 »


Siehste.. Das sind wieder genau die AG im öD, die sich selbst mutwillig kaputt sparen und jetzt gleich noch einen draufsetzen wollen.

Auch in unserem Haus gab es bis Corona keinerlei Motivation irgendwas in Richtung mobile working zu unternehmen, da waren wohl alle AG im öD gleich. Aber wir haben eine funktionierende IT und innerhalb zwei Wochen hunderte mobile Arbeitsplätze ausgerollt. Damit blieb der gesamte Geschäftsbetrieb vollkommen unberührt durch die Pandemie. Und als Sahnetüpfelchen wurden die Regelungen zum mobilen Arbeiten direkt allen Mitarbeitern als dauerhafte Lösung unterbreitet.

Das hätte ich mir bei uns auch gewünscht. Unsere IT ist aber nur zur hälfte besetzt.

Mein AG war völlig hilflos in der Krise. Bürgermeister und Erster Stadtrat waren die einzigen die man mit einem Dienstlaptop ins Homeoffice schicken konnte. Dort sitzen sie quasi bis Heute.

Geändert hat sich ansonsten nix. Telearbeit wird es hier vielleicht in 20 Jahren mal geben und das auch nur wenn der AG von irgendwem gezwungen wird dies einzuführen.


Und nun wollen die absolut unfähigen AGs, die sowieso schon keine Informatiker und Ingenieure mehr finden, ihre Unfähigkeit auf die Angestellten abschieben und stellen es so dar, als hätten wir ALLE das halbe Jahr mit vollem Geld daheim in der Sonne gesessen.

Ich wiederhole mich. Ich war noch nie so angewidert beim reinen lesen eines Textes, als ich es beim aktuellen VKA Statement war.



Der VKA hält sich doch nur an das seit Jahren sich wiederholende Drehbuch. Jeweils zu den Tarifverhandlungen wird den AN ihre Wertlosigkeit und Habgier vorgeworfen. Es wird hochgerechnet welche zusätzlichen Kosten auf den Steuerzahler zukämen und das dies Perlen vor die Säue werfen gleichkommt.

Verdi schaut paralysiert weg, anstatt eine Gegenrechnung aufzustellen (auch im öD sind Steuerzahler beschäftigt die konsumieren) was letztlich eine win win Situation ergibt.

Was ist daran widerlicher als es in der Vergangenheit war?

was_guckst_du

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2636 am: 23.09.2020 12:29 »
Die WirtschaftsWoche berichtet über die Tarifverhandlungen:

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/warnstreiks-oeffentlicher-dienst-ein-inflationsausgleich-ist-genug/26209620.html

...wieder mal ein Beispiel von schlecht recherchiertem Journalismus...seit wann wird das Tarifergebnis TVöD auch auf die kommunalen Beamten übertragen?...warum sollte dbb-Chef Silberbach seinen Vorschlag nochmal aus der Tasche ziehen, der doch zuvor von den Arbeitgebern vehement abgelehnt wurde?...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

was_guckst_du

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2637 am: 23.09.2020 12:31 »
Die Gewerkschaften haben in dieser Tarifrunde die einmalige Chance, tatsächlich Einfluß auf das Tarifergebnis zu nehmen. Die Bevölkerung ist nicht bereit, nochmals wochenlange Einschränkungen hinzunehmen. Wenn jetzt nochmal die Kita, die Kfz-Zulassung, Krankenhäuser, das Bürgeramt... über Wochen geschlossen bleiben und der Müll nicht abgeholt wird, kippt die Stimmung. Dann werden von unzufriedenen Bürgern Scheiben eingeworfen, Reifen zerstochen, Müllcontainer oder schlimmeres angezündet. Den Gewerkschaften kann das egal sein - den AG auch?

...das wäre ein französisches Szenario...sowas wird es in D nicht geben...hier wird nur gejammert und gemotzt...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Kat

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2638 am: 23.09.2020 12:33 »

Copy & paste anderer Meinungen zum Thema.

Dieser Streik bedeutet Spaltung

Mitten in der Corona-Wirtschaftskrise fordern Gewerkschaftsvertreter ausgerechnet im öffentlichen Dienst massive Lohnsteigerungen und drohen mit Streiks.  ...
 Lockmittel: Es sind quasi unkündbare, vor Insolvenzen geschützte Arbeitsplätze, regelmäßige, an klar definierten Entwicklungsstufen orientierte Lohnerhöhungen, keine nervenzehrenden individuellen Gehaltsverhandlungen, ausreichend Urlaub, geregelte Arbeitszeiten. Auch Sabbaticals, Elternzeit und Teilzeit sind im öffentlichen Dienst meist weniger problematisch als in anderen Sektoren. Wer in den öffentlichen Dienst geht, akzeptiert vergleichsweise weniger Gehalt für mehr Sicherheit.

https://www.cicero.de/wirtschaft/streik-oeffentlicher-dienst-verdi-steuergelder-pfleger-erzieher/plus

DAs die vielen Angestellten mit befristeten Verträgen,die oft nach 2 Jahren wieder auf der Strasse sitzen, unkündbar sind, wußten die irgendwie noch nicht. Sollte der Typ denen mal sagen.

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #2639 am: 23.09.2020 12:36 »
Die Gewerkschaften haben in dieser Tarifrunde die einmalige Chance, tatsächlich Einfluß auf das Tarifergebnis zu nehmen. Die Bevölkerung ist nicht bereit, nochmals wochenlange Einschränkungen hinzunehmen. Wenn jetzt nochmal die Kita, die Kfz-Zulassung, Krankenhäuser, das Bürgeramt... über Wochen geschlossen bleiben und der Müll nicht abgeholt wird, kippt die Stimmung. Dann werden von unzufriedenen Bürgern Scheiben eingeworfen, Reifen zerstochen, Müllcontainer oder schlimmeres angezündet. Den Gewerkschaften kann das egal sein - den AG auch?

...das wäre ein französisches Szenario...sowas wird es in D nicht geben...hier wird nur gejammert und gemotzt...

Wir leben in ungewöhnlichen Zeiten; hier ist das punktuell schon beim Lockdown passiert.