Die Mindestbetragsgeschichte der letzten vergangenen Verhandlungsrunden erinnert mich zynischerweise immer an die Kohäsionspolitik der EU mit dem Leitbild: "Angleichung der Lebensverhältnisse in allen Regionen der EU".
Analog dazu sollen wohl in der "Gewerkschaftskohäsionspolitik" auch die Lebensverhältnisse der unteren Entgeltgruppen mit den oberen "angeglichen" werden.
Ich vermute leider, dass man trotz Betriebsleasingelektrofahrrad, Topfset oder der Gratisfußmassage nach der kommenden Verhandlungsrunde wieder mit netto +1,0% - 1,5% p.a. unzufrieden in die Röhre schauen wird. Und dann wird aber bitte trotzdem in herzlicher Dankbarkeit gefeiert, weil die Arbeitsplätze ja sicher sind!
Ich verstehe nur nicht, warum (medial) immer die nicht arbeitende Bevölkerung mit natürlicherweise vorhandenen Gehaltseinbußen (sie arbeiten ja auch nicht) mit dem arbeitenden Anteil der Bevölkerung verglichen wird. Und dieser scheinheilige Mist, dass die Leute im öD großflächig ja Arbeit haben, liegt nicht an der Gnade der kommunalen Arbeitgeber, sondern doch sehr wahrscheinlich daran, dass es diese Arbeit wirklich gibt und diese erledigt werden muss...
(Ich kann da zwar vor allem für mich sprechen, aber in der Tat habe ich trotz Corona einiges zu tun - und der Gedanke dafür dankbar zu sein, dass ich für die Erledigung meiner Arbeit das vereinbarte Gehalt zu erhalten, kam mir nie!)