Zu meiner Studienzeit zur Jahrtausendwende waren in Bauing Durchfallquoten von studienbegleitenden Klausuren von 70-90% obligatorisch. Dazu 30h SWS Vorlesungen, d.h. 5 Scheine und Tutorien nochmal 10h. Also ein Vollzeitjob, wollte man das Diplom in 9 Semestern haben.
Keine Ahnung, was 5 Jahre nach den Krieg so gefordert wurde. Da sind Sie mir einen Schritt voraus.
Tatsache ist auch: Wenn Bauings Mist bauen, entsteht nicht nur hoher Sachschaden, im schlimmsten Fall sterben Menschen. Und zwar Big Time. Das unterscheidet sie in keinster Weise von Menschen in sozialen Berufen.
Wenn Sie Bauingenieure so abwerten, vielleicht möchten Sie den Studiengang nebenbei absolvieren? Evenutell gibt es noch alte Bänder vom Telekolleg oder so.
Ich möchte niemanden abwerten, aber die Regelstudienzeit für Bauingenieure FH liegt bei 6-7 Semestern. Und da sind auch die Meisten. 70-80% fallen nicht durch, sondern wechseln den Studiengang bzw. brechen ab, zumindest hier in BW. Laut meiner Statistik fallen 20% durch, meist in Mathematik - was glaube ich mehr an den miserablen Gymnasien liegt, weniger am Studienfach selbst.
Mich stört die Aufrechnung: Ingenieur>*.*
Wer einem Magiser/Master Abschluss von der Uni erarbeitet hat - keine Frage, aber ein "einfacher" Bachelorabschluss ist kein Hexenwerk - egal welcher Art (ok Ufologie nehm ich aus)
Ich habe von "Diplom" gesprochen, dass hätte Ihnen auffallen können. Wie schon angemerkt fehlt mir die unmittelbare Nachkriegserfahrung.
Dipl.-Ings sind auch heute noch unterwegs. Älter als Mitte, Ende 40 sollten die Letzten dieser Zunft nicht sein. Und grob diese Alterklasse sollte aufgrund ihrer Berufserfahrung auch noch gefragt sein, wenn es teuer wird, nur bezahlen kann man die im öD nicht. Deshalb einstürzende Altbauten über U-Bahnschächten und Flughafen-Pannen bei Großprojekten der öffentlichen Hand. Um das zu sehen, braucht es weder ein Diplom noch einen Bachelor.
Ich weiß auch nicht, wie Sie den Knoten hinbekommen, einerseits die hohe Abbrecherquote anzumerken, aber auch das ein Bachelor kein Hexenwerk ist. Offenkundig ist es für überdurchschnittlich viele auch heute noch genau das. Ob das an den Schulen liegt oder nicht ist irrelevant. Bauings haben im Vergleich zu Informatikern größtenteils Angewandte Mathematik. Die müssen keine Beweise führen. Es ist genau das, was in der Schule gelehrt wird, "nur" auf hohen Niveau. Das muss sitzen, wie das kleine 1x1. Erst wenn man in die Wahlpflicht-Region Finite Elemente o.ä. kommt, wird es spezieller. Sofern sich an den Studienplänen nicht signifikant etwas geändert hat.
Was ich kann sicher weiß, ist das sich an den Gesetzmäßigkeiten der Statik und Bemessung in den letzten Jahrzehnten nichts geändert hat. Mutter Natur ist der Tarifabschluss egal.