Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion  (Read 965003 times)

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4680 am: 08.01.2021 09:38 »
Wann hätte es denn mal "vernünftige Forderungen" gegeben?

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4681 am: 08.01.2021 09:56 »
Wann hätte es denn mal "vernünftige Forderungen" gegeben?

Fast Immer. Gute Forderungen im Sinne starker Verhandlungspartner mit ein wenig Chuzpe nie.

CmdrMichael

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« Antwort #4682 am: 08.01.2021 10:13 »
Die ursprünglichen Forderungen sind ganz gut:
Gefordert wird vor der ersten Verhandlungsrunde der Regel 4-6 % Gehaltserhöhung bei einem Jahr Laufzeit. Das wäre ein sehr guter Abschluss.

Was von dieser Forderung übrig bleibt, wissen wir ja.

Spid

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« Antwort #4683 am: 08.01.2021 10:26 »
Die Forderungen waren objektiv weder vernünftig noch gut. Sie waren undifferenziert und enthielten Sozialismuskomponenten.

BAT

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« Antwort #4684 am: 08.01.2021 10:36 »
Die Forderungen waren objektiv weder vernünftig noch gut. Sie waren undifferenziert und enthielten Sozialismuskomponenten.

Und waren somit eine gute Möglichkeiten, die öffentliche Kassen nicht zu stark zu belasten. Das ist eine sehr vernünftige, objektive Sachlage.

Wobei mir aufstößt, wieso Vernunft ein Parameter für die Forderungen von Gewerkschaften sein sollten.

Soll ich denn beim nächsten Flohmarkt, doch doppelt so viel für den Bong bezahlen, weil das mir die Vernunft gebietet?

Spid

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« Antwort #4685 am: 08.01.2021 10:39 »
Ich habe den Aspekt der Vernunft nicht eingebracht, ich habe lediglich bestritten, daß die Forderungen diese Eigenschaft wie behauptet gehabt hätten.

Inwiefern belasten undifferenzierte Forderungen mit Sozialismuskomponente öffentliche Kassen nicht zu stark?

CmdrMichael

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« Antwort #4686 am: 08.01.2021 12:52 »
Die Forderungen waren objektiv weder vernünftig noch gut. Sie waren undifferenziert und enthielten Sozialismuskomponenten.

Und waren somit eine gute Möglichkeiten, die öffentliche Kassen nicht zu stark zu belasten. Das ist eine sehr vernünftige, objektive Sachlage.

Wobei mir aufstößt, wieso Vernunft ein Parameter für die Forderungen von Gewerkschaften sein sollten.

Soll ich denn beim nächsten Flohmarkt, doch doppelt so viel für den Bong bezahlen, weil das mir die Vernunft gebietet?
Vernünftig hatte ich in der Bedeutung von "gut und angemessen" benutzt. Ich gehe davon aus, dass eine Forderung nach einer Gehaltssteigerung von 4-6 % von den Mitgliedern als angemessen angesehen wird.

Ob das vernünftig für den Haushalt der Behörden ist, sollte für die Gewerkschaftsseite nur nachrangig sein.

@Spid
Falls du mit der "Sozialismuskomponente" den Sockelbetrag meinst, dann wären wir uns zur abwechslung mal einig. Ja, der gehört weg. Den kann man *einmalig* mal fordern, wenn mal ganz wenig geht, damit wenigstens die unteren Gruppen etwas mehr bekommen. Aber seit gefühlt zwei Jahrzehnten ist der Sockelbetrag in jedem Abschluss enthalten.
« Last Edit: 08.01.2021 12:58 von CmdrMichael »

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4687 am: 08.01.2021 13:08 »

Inwiefern belasten undifferenzierte Forderungen mit Sozialismuskomponente öffentliche Kassen nicht zu stark?

Forderungen können keine Belastungen erwirken. Abschlüsse und Auszahlungen tun dies.

BAT

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« Antwort #4688 am: 08.01.2021 13:09 »


Vernünftig hatte ich in der Bedeutung von "gut und angemessen" benutzt. Ich gehe davon aus, dass eine Forderung nach einer Gehaltssteigerung von 4-6 % von den Mitgliedern als angemessen angesehen wird.


Und genau das ist doch für eine Forderung Unfug. Wenn ich 5 Prozent haben möchte fordere ich 10 Prozent, was im Rahmen der üblichen Parameter völlig unangemessen ist.

Forderungen müsse immer unvernünftig sein!

LeonL

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« Antwort #4689 am: 08.01.2021 13:21 »
Neben den durchaus "unvernünftigen" Tarifabschlüssen der Vergangenheit fällt mir aktuell zudem auf, dass in meinem Fachbereich (Stadtplanung) immer schlechter dotierte Stellen angeboten werden. War das Gros der Stellenangebote im Januar letzten Jahres noch zwischen E11-13 dotiert, werden jetzt immer mehr Stellenangebote mit E 9b, 10 und sogar Fachbereichs- oder Gruppenleitungsstellen mit nur noch E 11 ausgeschrieben.

Hier sind ja durchaus ein paar kritische Personaler und daher erlaube ich mir mal die Frage in dem Zusammenhang ohne einen neuen Thread zu eröffen: Liegt das evt. allgemein an der Neubewertung der Arbeitsvorgänge oder werden hier auch lediglich die leeren Kassen wegen Corona vorgeschoben? Dass jetzt plötzlich nur noch niedere Tätigkeiten in dem Fachbereich zu erledigen sind, schließe ich mal aus.

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4690 am: 08.01.2021 13:28 »
Die Qualität der Rechtsmeinung zur Eingruppierung besitzt im kommunalen Bereich häufig nicht einmal die eines Würfelwurfes.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4691 am: 08.01.2021 16:47 »
Na, da häng ich mich dran. Hausinterne Stellenausschreibung E10/A11 im Personalamt, Sachbearbeitung.

Bewerben können/ sollen sich neben dem üblichen Leuten "Personen mit einem Studium der Rechtswissenschaften".

Ich denke, da wurde schon jemand gefunden. Aber davon ab: was sagt ihr dazu?`

Spid

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« Antwort #4692 am: 08.01.2021 16:59 »
Wozu?

Kryne

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4693 am: 12.01.2021 11:07 »


Vernünftig hatte ich in der Bedeutung von "gut und angemessen" benutzt. Ich gehe davon aus, dass eine Forderung nach einer Gehaltssteigerung von 4-6 % von den Mitgliedern als angemessen angesehen wird.


Und genau das ist doch für eine Forderung Unfug. Wenn ich 5 Prozent haben möchte fordere ich 10 Prozent, was im Rahmen der üblichen Parameter völlig unangemessen ist.

Forderungen müsse immer unvernünftig sein!

Das lernt man sogar schon, wenn man mal den Trödeltrupp auf RTL2 guckt. Aber nichtmal dazu scheinen unsere Verdi Verhandlungsführer in der Lage zu sein.

Bastel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4694 am: 12.01.2021 11:33 »
Wenn ich mir das Ergebnis der letzten Verhandlungsrunde anschaue, müsste man schon mindestens 50% fordern um in einen vernünftigen Bereich zu kommen... 1,4%, welch Trauerspiel.