Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion  (Read 971133 times)

Wdd3

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4920 am: 06.09.2021 16:25 »
Testzentren machen aktuell viele Abstriche...mit ordentlich Profit wie man hört.

Es ging um die Planungssicherheit, welche bei 28 Monaten Laufzeit unbestreitbar größer ist als bei einer Laufzeit <28 Monate.

Aber wenn dir ver.di so zusagt, steht es dir ja frei einzutreten - ich vermute, man wird deine Mitgliedsbeiträge gerne einstreichen.

Ich persönlich hätte in 28 Monaten Laufzeit und 6% + 6% auch eine gewisse Planungssicherheit gesehen. 8)

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #4921 am: 06.09.2021 18:58 »
Es wäre schön wenn Verdi auch nur Ansatzweise einmal einen guten Vertrag aushandeln würde.
Seit Jahrzehnten nur noch Sozialismuspauschalen und zu Lasten aller Tarifbeschäftigten ab E9.

Die GDL macht es erneut vor.

Liebe GDL übernimm doch bitte die Tarifverhandlungen für den TVÖD.
D

2strong

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4922 am: 06.09.2021 19:22 »
Die GDL-Forderung orientiert sich doch hinsichtlich der angestrebten Gehaltserhöhungen am TVöD-Abschluss.

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4923 am: 07.09.2021 09:45 »
Das einzig Traurige an den Forderungen ist doch die langweilige Einfallslosigkeit. Wozu braucht es Mitgliederbefragungen, Umfragen, Beratungen und öffentliche Bekanntgabe der "Forderungen", wenn das am Ende immer nur "x % Erhöhung bei xx Euro Mindestbetrag" ist ?

Um diese zwei Zahlen einzutragen braucht man wahrlich keine monatelange Vorbereitung.
Also entweder geht Verdi insgeheim mit jeder Menge guter Vorschläge in die Verhandlungen, an welchen Stellen man den TV-L verbessern könnte oder deren Job könnten auch 2 Grundschüler mit Auswürfeln erledigen.

Wir haben dieses Jahr sogar über unseren örtlichen Personalrat und dann eine ArGe Vorschläge an Verdi geschickt. Einfach traurig, wie sowas in dieser Organisation versickert.

Nun denn, freuen wir uns schon mal auf "die Arbeitgeber haben nicht mal ein Angebot vorgelegt" nach Runde 1 und "wir streiken" nach Runde 2, bevor man am 8.11 dann erklärt, dass man seine Forderungen je größtenteils durchbekommen hat, weil es 4% über die nächsten 2,5 Jahre gibt.

Bastel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4924 am: 07.09.2021 10:40 »
Nun denn, freuen wir uns schon mal auf "die Arbeitgeber haben nicht mal ein Angebot vorgelegt" nach Runde 1 und "wir streiken" nach Runde 2, bevor man am 8.11 dann erklärt, dass man seine Forderungen je größtenteils durchbekommen hat, weil es 4% über die nächsten 2,5 Jahre gibt.

Am letzten Verhandlungstag wird aber bis tief in die Nacht oder bin in den Morgen verhandelt!

Dann kommt ein Copy und Paste Statement: Mehr war leider aufgrund der aktuellen Lage nicht drinnen. Aber in 2,5 Jahren, kümmert man sich um diese und jene...

signs4

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« Antwort #4925 am: 07.09.2021 11:18 »
Mal sehen, ob bei der nächsten Verhandlung über die versprochene Arbeitszeitverringerung gesprochen wird, wegen der es ja so viele Umfragen usw. gab. Das Mitgliedervotum war eindeutig. Bei der letzten Verhandlung meinte die Verdi ja das Umfrageergebnis wäre zu spät da gewesen.

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #4926 am: 07.09.2021 11:40 »
Arbeitszeitverringerung ist ja schön und gut, löst aber nicht die vorhandenen Probleme.

Bereits jetzt ist der Öffentliche Dienst, vor allem ab E9, so unattraktiv dass etliche Stellen nicht besetzt werden.
Ich hatte mehrfach E13 Stellen ausgeschrieben, ohne dass auch nur eine Bewerbung eingegangen ist.
Dieses Problem wird von Verhandlungsrunde zu Verhandlungsrunde verschärft, da Verdi überproportional die unteren und mittleren Gruppen bevorteilt, zu Lasten der höheren Gruppen. Sozialismusgedanke.

Eine Arbeitszeitverringerung würde die Probleme weiter verschärfen, da selbst wenn der AG zusätzliches Personal einstellen möchte, er keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat.

Arbeitszeitverringerung kann zur Attraktivitätssteigerung führen, ist aber bei weitem noch nicht ausreichend.
Es müssen auch noch die "Verschlechterungen" der letzten Jahrzehnten ausgeglichen werden und da reden wir von einem zweistelligen Prozentbereich.
Als Orientierung kann ja der TV-V dienen. Mit diesen Gehältern müssen wir, gerade im technischen Bereich, konkurrieren und haben auf dem Arbeitsmarkt nicht wirklich eine Chance.

was_guckst_du

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« Antwort #4927 am: 07.09.2021 11:43 »
...dieses Problem müsste aber auch die AG-Seite erkennen....aber von dort kommt ja auch nix...weil eben über allem die Kostenfrage steht...private AG würden sofort gegensteuern..
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Fragmon

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« Antwort #4928 am: 07.09.2021 12:17 »
...dieses Problem müsste aber auch die AG-Seite erkennen....aber von dort kommt ja auch nix...weil eben über allem die Kostenfrage steht...private AG würden sofort gegensteuern..

Das stimmt nicht, siehe Pflegebereich oder Bereich der medizinischen Fachangestellten.

Spid

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« Antwort #4929 am: 07.09.2021 12:25 »
Weil MFAs jetzt nicht mehr erheblich schlechter bezahlt werden als vergleichbare Bürokräfte im Verwaltungsbereich?

Fragmon

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4930 am: 07.09.2021 12:30 »
Mir ging es nicht um die Bezahlung sondern die allgemeine Attraktivität. Die Stellenportal sind insbesondere im Bereich der ZFA gefüllt von Ausschreibungen. Komischerweise bewirbt sich niemand auf diese Stellen. Dort findet seitens der Zahnärzte auch kein Umdenken (Bezahlung / Rahmenbedingungen) statt. Eher wollen Sie die Anforderungen absenken oder mehr Möglichkeiten der Anwerbung von Osteuropäern schaffen.


2strong

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« Antwort #4931 am: 07.09.2021 13:28 »
Die Möglichkeit, die Vergütung für das medizinische Personal nach Belieben anzuheben, dürfte regelmäßig auch durch die festgesetzten möglichen Honorare begrenzt sein.

Fragmon

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« Antwort #4932 am: 07.09.2021 14:37 »
Die Möglichkeit, die Vergütung für das medizinische Personal nach Belieben anzuheben, dürfte regelmäßig auch durch die festgesetzten möglichen Honorare begrenzt sein.

Wenn ich aus dem näheren Umkreis von zahnmedizinischen Fachangestellten höre wie oft der Zahnarzt (Chef) in der Mittagspause prahlt, dass er jetzt seinen zweiten Porsche / dritten Luxusurlaub plant, dann glaube ich schon, dass genug Budget vorhanden ist, Personen mit dreijähriger Fachausbildung über Mindestlohn zu bezahlen.

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4933 am: 07.09.2021 14:41 »
Die Vergütung für die Behandlung von Kassenpatienten ist doch monatlich gedeckelt, da muß man halt viel Pause und Urlaub machen, um nicht ohne Gegenleistung behandeln zu müssen. Verbreitet könnte man die Praxis ab dem 22. eines Monats für Kassenpatienten schließen, weil mit denen kein Geld mehr verdient wird.

Fragmon

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #4934 am: 07.09.2021 14:49 »
Das mag in Hausarztpraxen so sein. Es gibt aber viele Fachbereiche, da werden immer mehr Leistungen privatisiert (Zahnarzt / Kieferorthopädie) oder die Fallpauschalen scheinen ziemlich auskömmlich.