Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion  (Read 965029 times)

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #630 am: 01.07.2020 12:41 »
Erzieherentgelte sind nicht Bestandteil der Tarifrunde?


daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #632 am: 01.07.2020 13:05 »
Nochmal zu SuE: Warum sollten die anders behandelt werden als der Rest ? Bezogen auf die Ausbildungshöhe sind die die Spitze der Systematik im Tarifrecht des ÖD. Nirgendwo sonst bekommt man systematisch mehr Geld ohne Studium (Erzieherin, Leiterin von Kitas). Da gibt es ordentlich Geld. Jahresbrutto 50k für eine Erzieherin in Vollzeit. Kein Studium. 10-12 Kinder je nach Land. Respekt. Oder 74k für eine "Kita-Leiterin" (ohne jegliches subjektives Tätigkeitsmerkmal)… Leitung einer Kita mit >180 Kindern... Das ist mehr, als die Kollegin Ingenieurin in der E12 bekommt... das ermöglicht respektable Karrieren ganz ohne Abitur und/oder Studium. Da ist kein struktureller Nachholbedarf mehr. Und wenn bei den Sozialarbeiterinnen Bedarf an mehr Geld bestünde, würden nicht die meisten bei freien Trägern für weniger arbeiten. In meiner Welt WOLLEN die meisten BA Soziale Arbeit z.B. nicht im Jugendamt (Inobhutnahmen) arbeiten (und sind auch kaum dafür ausgebildet).

Bezüglich der ErzieherInnen stellt sich ja dann nur noch die Frage, warum bundesweit geschätzt ca. 300.000 Stellen nicht besetzt werden können? Und das bei einem Einstiegsgehalt von 50 K.

Aber es gibt Hoffnung: Wenn jetzt Kaufhof/Karstadtmitarbeiterinen freigesetzt werden, können diese ja wie bereits die damaligen "Schleckerfrauen" erfolgreich in 3-6 Monaten umgeschult werden. Und somit könnte auch der OGS-Ausbau gelingen.

Tja- und wenn für Garantenstellung etc im JA nur € 45,- netto mehr rauskommt als bei Tätigkeiten in S 12/analoge
Tarifverträge, werden sich nicht viele für diese Arbeit entscheiden. Aber bei den Rahmenbedingungen gibt es Hoffnung.

Durch die immer gößere Zahl an Missbrauchsfällen werden Kommunen mit mehr als 100 zu betreuenden Familien pro MitarbeiterIn  sicherlich der Vergangenheit angehören. Vielleicht wird ja Frau Giffey ein Machtwort sprechen und sich für eine Obergrenze von 80 Familien einsetzen.

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #633 am: 01.07.2020 13:11 »
Wer?

öfföff

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #634 am: 01.07.2020 13:51 »
Auch wenn das tariflich unbeachtlich ist, aber denkt ihr Spid hat eine Frau? Oder gar Kinder? Und falls ja: ?!?

Wastelandwarrior

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #635 am: 01.07.2020 14:16 »
Nochmal zu SuE: Warum sollten die anders behandelt werden als der Rest ? Bezogen auf die Ausbildungshöhe sind die die Spitze der Systematik im Tarifrecht des ÖD. Nirgendwo sonst bekommt man systematisch mehr Geld ohne Studium (Erzieherin, Leiterin von Kitas). Da gibt es ordentlich Geld. Jahresbrutto 50k für eine Erzieherin in Vollzeit. Kein Studium. 10-12 Kinder je nach Land. Respekt. Oder 74k für eine "Kita-Leiterin" (ohne jegliches subjektives Tätigkeitsmerkmal)… Leitung einer Kita mit >180 Kindern... Das ist mehr, als die Kollegin Ingenieurin in der E12 bekommt... das ermöglicht respektable Karrieren ganz ohne Abitur und/oder Studium. Da ist kein struktureller Nachholbedarf mehr. Und wenn bei den Sozialarbeiterinnen Bedarf an mehr Geld bestünde, würden nicht die meisten bei freien Trägern für weniger arbeiten. In meiner Welt WOLLEN die meisten BA Soziale Arbeit z.B. nicht im Jugendamt (Inobhutnahmen) arbeiten (und sind auch kaum dafür ausgebildet).

Bezüglich der ErzieherInnen stellt sich ja dann nur noch die Frage, warum bundesweit geschätzt ca. 300.000 Stellen nicht besetzt werden können? Und das bei einem Einstiegsgehalt von 50 K.

Aber es gibt Hoffnung: Wenn jetzt Kaufhof/Karstadtmitarbeiterinen freigesetzt werden, können diese ja wie bereits die damaligen "Schleckerfrauen" erfolgreich in 3-6 Monaten umgeschult werden. Und somit könnte auch der OGS-Ausbau gelingen.

Tja- und wenn für Garantenstellung etc im JA nur € 45,- netto mehr rauskommt als bei Tätigkeiten in S 12/analoge
Tarifverträge, werden sich nicht viele für diese Arbeit entscheiden. Aber bei den Rahmenbedingungen gibt es Hoffnung.

Durch die immer gößere Zahl an Missbrauchsfällen werden Kommunen mit mehr als 100 zu betreuenden Familien pro MitarbeiterIn  sicherlich der Vergangenheit angehören. Vielleicht wird ja Frau Giffey ein Machtwort sprechen und sich für eine Obergrenze von 80 Familien einsetzen.
Da in Berlin mittlerweile der BA Soziale Arbeit der ASH direkt die Laufbahnbefähigung darstellt, verstehe ich z.B. nicht, weshalb überhaupt Leute im Jugendamt als Tarifbeschäftigte arbeiten wollen. Das ist ja wie tarifbeschäftigte Polizisten in Festnahmeeinheiten. Ziemlich blöd aus Sicht des Nichtbeamten, wenn man täglich die Hoheit raus lassen muss. Und wenn die einzige Ausbildung für den Job im Jugendamt im aktuellen Modulhandbuch ein Wahlpflichtkurs ist, der mit "lauter, tollen Sachen" konkurriert... dann ist das alles auch von der professionellen Sicht her kein Wunder. Aber Hauptsache, es gibt jetzt einen BA Frühkindliche Pädagogik (dürfen wie Erzieher bezahlt werden, wenn sie Erziehertätigkeiten wahrnehmen (!!!!)), damit endlich jemand mit richtiger Bildung den Schranzen aus dem Kinderladen zeigen kann, wie das geht... :D

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #636 am: 01.07.2020 14:28 »
Wie stellst Du dir ein Jugendamt vor? Da gibt es schlicht viele normale Verwaltungsmitarbeiter, sei es verbeamtet oder angestellt.

Und welche Hoheit? Inobhutnahmen und andere Unterbringungen werden hier immer noch von Verwaltungsleuten verantwortet.

Warumdendas

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #637 am: 01.07.2020 15:03 »
Nochmal zu SuE: Warum sollten die anders behandelt werden als der Rest ? Bezogen auf die Ausbildungshöhe sind die die Spitze der Systematik im Tarifrecht des ÖD. Nirgendwo sonst bekommt man systematisch mehr Geld ohne Studium (Erzieherin, Leiterin von Kitas). Da gibt es ordentlich Geld. Jahresbrutto 50k für eine Erzieherin in Vollzeit. Kein Studium. 10-12 Kinder je nach Land. Respekt. Oder 74k für eine "Kita-Leiterin" (ohne jegliches subjektives Tätigkeitsmerkmal)… Leitung einer Kita mit >180 Kindern... Das ist mehr, als die Kollegin Ingenieurin in der E12 bekommt... das ermöglicht respektable Karrieren ganz ohne Abitur und/oder Studium. Da ist kein struktureller Nachholbedarf mehr. Und wenn bei den Sozialarbeiterinnen Bedarf an mehr Geld bestünde, würden nicht die meisten bei freien Trägern für weniger arbeiten. In meiner Welt WOLLEN die meisten BA Soziale Arbeit z.B. nicht im Jugendamt (Inobhutnahmen) arbeiten (und sind auch kaum dafür ausgebildet).

Bezüglich der ErzieherInnen stellt sich ja dann nur noch die Frage, warum bundesweit geschätzt ca. 300.000 Stellen nicht besetzt werden können? Und das bei einem Einstiegsgehalt von 50 K.

Aber es gibt Hoffnung: Wenn jetzt Kaufhof/Karstadtmitarbeiterinen freigesetzt werden, können diese ja wie bereits die damaligen "Schleckerfrauen" erfolgreich in 3-6 Monaten umgeschult werden. Und somit könnte auch der OGS-Ausbau gelingen.

Tja- und wenn für Garantenstellung etc im JA nur € 45,- netto mehr rauskommt als bei Tätigkeiten in S 12/analoge
Tarifverträge, werden sich nicht viele für diese Arbeit entscheiden. Aber bei den Rahmenbedingungen gibt es Hoffnung.

Durch die immer gößere Zahl an Missbrauchsfällen werden Kommunen mit mehr als 100 zu betreuenden Familien pro MitarbeiterIn  sicherlich der Vergangenheit angehören. Vielleicht wird ja Frau Giffey ein Machtwort sprechen und sich für eine Obergrenze von 80 Familien einsetzen.

Wo habt ihr die Summen her? In der Entgeldtabelle SuE sind in s 12 rd. 57k die angegebenen 74k werden in der S 18 Stufe 6 erreicht.
In der Tabelle im Link von Bastel stehen lediglich 36k für Erzieher. Woher kommen diese Differenzen?

Warumdendas

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #638 am: 01.07.2020 15:07 »
Auch wenn das tariflich unbeachtlich ist, aber denkt ihr Spid hat eine Frau? Oder gar Kinder? Und falls ja: ?!?

Als KI jedenfalls nicht.
Als Autist wahrscheinlich ebenfalls nicht.

Spid

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« Antwort #639 am: 01.07.2020 15:13 »
Nochmal zu SuE: Warum sollten die anders behandelt werden als der Rest ? Bezogen auf die Ausbildungshöhe sind die die Spitze der Systematik im Tarifrecht des ÖD. Nirgendwo sonst bekommt man systematisch mehr Geld ohne Studium (Erzieherin, Leiterin von Kitas). Da gibt es ordentlich Geld. Jahresbrutto 50k für eine Erzieherin in Vollzeit. Kein Studium. 10-12 Kinder je nach Land. Respekt. Oder 74k für eine "Kita-Leiterin" (ohne jegliches subjektives Tätigkeitsmerkmal)… Leitung einer Kita mit >180 Kindern... Das ist mehr, als die Kollegin Ingenieurin in der E12 bekommt... das ermöglicht respektable Karrieren ganz ohne Abitur und/oder Studium. Da ist kein struktureller Nachholbedarf mehr. Und wenn bei den Sozialarbeiterinnen Bedarf an mehr Geld bestünde, würden nicht die meisten bei freien Trägern für weniger arbeiten. In meiner Welt WOLLEN die meisten BA Soziale Arbeit z.B. nicht im Jugendamt (Inobhutnahmen) arbeiten (und sind auch kaum dafür ausgebildet).

Bezüglich der ErzieherInnen stellt sich ja dann nur noch die Frage, warum bundesweit geschätzt ca. 300.000 Stellen nicht besetzt werden können? Und das bei einem Einstiegsgehalt von 50 K.

Aber es gibt Hoffnung: Wenn jetzt Kaufhof/Karstadtmitarbeiterinen freigesetzt werden, können diese ja wie bereits die damaligen "Schleckerfrauen" erfolgreich in 3-6 Monaten umgeschult werden. Und somit könnte auch der OGS-Ausbau gelingen.

Tja- und wenn für Garantenstellung etc im JA nur € 45,- netto mehr rauskommt als bei Tätigkeiten in S 12/analoge
Tarifverträge, werden sich nicht viele für diese Arbeit entscheiden. Aber bei den Rahmenbedingungen gibt es Hoffnung.

Durch die immer gößere Zahl an Missbrauchsfällen werden Kommunen mit mehr als 100 zu betreuenden Familien pro MitarbeiterIn  sicherlich der Vergangenheit angehören. Vielleicht wird ja Frau Giffey ein Machtwort sprechen und sich für eine Obergrenze von 80 Familien einsetzen.

Wo habt ihr die Summen her? In der Entgeldtabelle SuE sind in s 12 rd. 57k die angegebenen 74k werden in der S 18 Stufe 6 erreicht.
In der Tabelle im Link von Bastel stehen lediglich 36k für Erzieher. Woher kommen diese Differenzen?

Wo hätte sich jemand zu S12 eingelassen? Und KitaLtg mit >180 Plätzen ist S18.

daseinsvorsorge

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« Antwort #640 am: 01.07.2020 17:31 »

Da in Berlin mittlerweile der BA Soziale Arbeit der ASH direkt die Laufbahnbefähigung darstellt, verstehe ich z.B. nicht, weshalb überhaupt Leute im Jugendamt als Tarifbeschäftigte arbeiten wollen. Das ist ja wie tarifbeschäftigte Polizisten in Festnahmeeinheiten. Ziemlich blöd aus Sicht des Nichtbeamten, wenn man täglich die Hoheit raus lassen muss.

Ziemlich blöd auf jeden Fall - ob als Beamter oder Tarifbeschäftigter - bleibt die Bezahlung für diese Aufgabenbereich. Denn in der Bezahlung spiegelt sich auch die gesells. Wertschätzung wieder. Obschon sich in diesem Land dem Grunde nach zwar jede(r) für Kinderschutz ausspricht , bleibt eine tiefergehende inhaltliche Auseinandersetzung zu diesem Thema dennoch auf der Strecke.

Z.B. könnte - nach derzeitiger Datenlage und ohne Detailwissen -der Kollegin, die in Münster vergeblich versucht hatte, Eltern die ES für ein Kind entziehen zu lassen, Strafverfolgung drohen. Dies vor dem Hintergrund, dass sie nicht in die Beschwerde gegangen ist. Und somit bleibt die Verantwortung formal erst ein Mal bei ihr.

Tja- bei einem Einstiegsgehalt von max. € 3600,- irgendwie nicht richtig verlockend, in einem solchen Bereich zu arbeiten.


daseinsvorsorge

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« Antwort #641 am: 01.07.2020 17:38 »

Und welche Hoheit? Inobhutnahmen und andere Unterbringungen werden hier immer noch von Verwaltungsleuten verantwortet.

Wo immer auch "hier" ist, wäre dies illegal.Unterbringungen sind Entscheidungen im Rahmen von HzE, die "im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte getroffen werden". Seit wann gehören Verwaltungsleute zum Fachkräftegebot nach § 72 SGB VIII ?

BAT

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« Antwort #642 am: 01.07.2020 19:02 »
Aufgrund schlechter Erfahrungen werden die Führungspositionen der ganzen Abteilungen sowie des Jugendamtes  bei unserem LK nur noch mit Verwaltungsleuten besetzt, die die Schlussverantwortung über das Geschehen im Jugendamt übernehmen.

Die schlechten Erfahrungen resultieren übrigens aus Defiziten beim Fachpersonal, da dieses in der Privatwirtschaft besser bezahlt wird. Da bleiben dann eher die schlechteren Sozialarbeiter- und pädagogen. Sieht übrigens bei unseren Tierärzten nicht anders aus. Ersatzweise verbleibt bei so Einigen ja auch noch die Gründung einer Profipflege. DAS lohnt sich dann richtig. ;)

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #643 am: 01.07.2020 19:05 »


- nach derzeitiger Datenlage und ohne Detailwissen -der Kollegin, die in Münster vergeblich versucht hatte, Eltern die ES für ein Kind entziehen zu lassen, Strafverfolgung drohen. Dies vor dem Hintergrund, dass sie nicht in die Beschwerde gegangen ist. Und somit bleibt die Verantwortung formal erst ein Mal bei ihr.


Der § 8a SGB VIII wurde auch bei uns seinerzeit nicht wirklich begrüßt. Es wird in der Praxis aber viel zu viel untergebracht und betreut. Daher die Schlussverwantwortung im Verwaltungsbereich. Da wird viel zusammen gestrichen.

WasDennNun

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« Antwort #644 am: 01.07.2020 21:13 »
Auch wenn das tariflich unbeachtlich ist, aber denkt ihr Spid hat eine Frau? Oder gar Kinder? Und falls ja: ?!?

Als KI jedenfalls nicht.
Als Autist wahrscheinlich ebenfalls nicht.
Beides falsch.
Selbstmodifizierende und replizierende Code ist doch sowas von old School.
und ohne Kinder läuft doch heutzutage noch nicht mal mehr ein Taschenrechnerprogramm
Die haben doch viele Vater/Kind Prozesse :)

Und selbstredend sind Autisten auch zu Beziehungen und zur Reproduktion geeignet.

Desweiteren wisse wir doch, das Spid auch eine Gattin, ein Kind und ne Zugehfrau hat.