Autor Thema: Überversichert?  (Read 14509 times)

Librarian

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Überversichert?
« am: 11.06.2020 21:37 »
Hallo zusammen,

die Suchfunktion erbrachte leider keine Ergebnisse. Meine generelle Frage lautet: bin ich überversichert?

Ein kurzer Abriss meiner beruflichen Situation:
Geburtsjahr: 1984
3 Jahre TVöD-Bund für die Promotion (2014-2016)
2 Jahre A13 Z für das Referendariat im wiss. Bibliotheksdienst (2017-2018)
seit 2 jahren A13/4 Verbeamtung auf Probe als Bibliotheksrat/in (seit 2018)
Alter beim Eintritt in die Verbeamtung (Referendariat): 33

Ich wählte erst ab der jetzigen Stelle den Wechsel in eine PKV. Die soll aber nicht Thema sein. Zusätzlich empfahl man mir bei dem Beratungsgespräch bei einem großen Versicherer mit dem D im Namen, ich solle aufgrund meines späten Eintrittalters in den Beamtenstatus, eine Riesterrente abzuschließen, damit meine Versorgungslücke im Hinblick auf die Pension dadurch abgedeckt wird. Zudem empfahl man mir das Abschließen einer freiwilligen Zusatzrentenversicherung. Kann es sein, dass hier bereits meine Beschäftigung im ÖD übersehen wurde?

Ich stelle mir nun die einfache Frage, ob ich zu viele Abgaben habe und somit überversichert bin?
Mit PKV, UnfallV, Berufsunf.V, Riesterrente und freiwilliger Rente belaufen sich diese auf monatlich 655€.
Ist das realistisch? Ist das zu viel?

Vielen Dank fürs Lesen sowie bereits Danke für die Antworten und die Hilfe

2strong

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Antw:Überversichert?
« Antwort #1 am: 11.06.2020 22:27 »
Frau oder Mann?

Librarian

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Antw:Überversichert?
« Antwort #2 am: 12.06.2020 00:00 »
Mann

2strong

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Antw:Überversichert?
« Antwort #3 am: 12.06.2020 02:11 »
Unterstellt, Du trittst erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze in den Ruhestand und pausierst zwischendurch auch nicht längere Zeit (z. B. wegen Kindererziehung; deshalb auch meine Initialen Frage), kommst Du auf rd. 34 Jahre im Beamtenverhältnis. Wenn ich ferner davon ausgehe, dass du während Deiner Promotion hauptberuflich im öffentlichen Dienst tätig warst (bei mindestens einer halben Stelle ist das regelmäßig anzunehmen) und zusätzlich 2,34 Jahre (exakt: 855 Tage) Studienzeiten angerechnet bekommst, erreichst Du schlussendlich gut 39 Jahre ruhegehaltsfähige Dienstzeit. Das entspricht einem Ruhegehaltssatz von gut 70% (von 71,75% maximal). Bei mittelprächtigem Karriereverlauf wirst Du als Oberrat (A 14, Stufe 8) in Ruhestand gehen. Das entspricht gegenwärtig einem Rugegehalt von rd. 4.500€ brutto.

Unter diesen Voraussetzungen halte ich eine Riesterrente nicht für zwingend, denn Liquidität steht in überdurchschnittlichem Umfang zur Verfügung. Wenn Du dennoch insofern vorsorgen möchtest, würde ich zum Fondssparplan tendieren. Die anderen Varianten haben hohe Kosten (Rentenversicherung) oder keine Rendite (Banksparplan). Wenn Du mal Eigentum erwerben möchtest, kommt noch die Option des Wohnriester in Betracht.

Wofür brauchst Du eine Unfallversicherung? Wozu eine Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung? Dass Du bereits heute Anspruch auf rd. 1.800 € Mindestversorgung hast, ist Dir bewusst? Wozu dient die freiwillige Rentenversicherung?

WasDennNun

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Antw:Überversichert?
« Antwort #4 am: 12.06.2020 06:36 »
Ist das realistisch? Ist das zu viel?
Ja
Ja
die hälfte der Versicherungen sind nur für den Kopf und den Makler gut.
Du hast doch hoffentlich eine Haftpflicht? Das ist ja eine der wenigen wirklich sinnvollen Versicherungen.

Schon mal überlegt, was du von der Unfallversicherung hast?

Ne Protese die 20T€ teuerer sein kann, ....

Fireball84

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Antw:Überversichert?
« Antwort #5 am: 12.06.2020 07:04 »
Hallo,
also eine private Rentenversicherung ist eher unnötig. Eine Riester-Rentenversicherung oder einen Riester-Fondssparplan kann man abschließen, sofern sich die Förderungsquote lohnt (hohes Einkommen oder geringers Einkommen i.V.m. Kindern). Dies sollte aber jedes Jahr auf's Neue bewertet werden und die Beitragszahlungen dann in dem entsprechenden Jahr ggf. hoch- oder runtergefahren werden.

Meine unverbindliche Einschätzung:
  • PKV ist essentiell.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung ist gut, aber dann nicht unbedingt bei der Debeka (es sei denn, mir unbekannte Gründe sprechen dafür). Die zählen da eigentlich nicht unbedingt als bester Anbieter was die Leistungen angeht.
  • Unfallversicherung & private Rentenversicherung eher unnütz.
Dann lieber prüfen, ob all die anderen sinnvollen Versicherungen vorhanden sind: Privat-Haftpflicht, ggf. Hausrat.

Und bitte nicht den Fehler machen und der Bequemlichkeit halber alles bei einem Versicherer abschließen!

Grüße

clarion

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Antw:Überversichert?
« Antwort #6 am: 12.06.2020 07:11 »
Hallo,

mir erschließt sich auch nicht, warum Du gleichzeitig eine Unfall- und eine Dienstunfähigkeitsversicherung hast. Wenn Du aufgrund eines Unfalls DU wirst, springt doch die DU ein. Und wenn Du nicht DU wirst, springt Deine Krankenkasse für die Behandlung der Unfallfolgen ein.

Bei Riester scheiden sich die Meinung. Ich habe schon lange vor der Verbeamtung als Berufsanfänger mit einem Fondsgebundenen Riestern angefangen und dieser Fonds hat sich bis dato sehr erfreulich entwickelt, auch unter Berücksichtigung, dass es an der Börse z.Z. nicht gut läuft. Ich bin zumindest vom meiner Riester überzeugt.

Ob man Riester und dann auch noch zusätzlich eine Rentenversicherung braucht, sei mal dahin gestellt. Ich habe mich dagegen entschieden, auch wenn mir die Gesellschaft mit dem D das auch wärmstens empfohlen hat.

Zusätzlich zahle ich eine Immobilie ab. Ich denke daher, dass ich breit genug aufgestellt bin, im Alter gut leben zu können. Blöd wäre natürlich wenn man nicht alt wird......

Privat- Haftpflichtversicherung ist natürlich die Wichtigste von Allen. Je nachdem was Du für ein Auto fährst auch eine Vollkaskoversicherung für den PKW. Außerdem leiste ich mir eine Rechtsschutzversicherung explizit bei einer Konkurrenz zur Debeka, wo ich mehrere Versicherungen habe. Alle zwei, drei Jahre prüfe ich die Versicherungen und schaue ob es bessere Angebote gibt.
« Last Edit: 12.06.2020 07:21 von clarion »

WasDennNun

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Antw:Überversichert?
« Antwort #7 am: 12.06.2020 07:21 »
mir erschließt sich auch nicht, warum Du gleichzeitig eine Unfall- und eine Dienstunfähigkeitsversicherung hast. Wenn Du aufgrund eines Unfalls DU wirst, springt doch die DU ein. Und wenn Du nicht DU wirst, springt Deine Krankenkasse für die Behandlung der Unfallfolgen ein.
Man glaubt es zwar nicht, aber vor geraumer Zeit hat ne Freundin doch genau das gedacht:
Wenn ich einen Unfall habe dann brauche ich eine Unfallversicherung, damit ich gut versorgt werden.
Als ich ihr gezeigt habe, dass sie eben "nur" ne 20T€ teurere Prothese, 10€ mehr Tagegeld ... bekommt, war das Ding taggleich gekündigt.

clarion

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Antw:Überversichert?
« Antwort #8 am: 12.06.2020 07:29 »
ß PS , Wenn Du Familie hast, solltest Du Dich und Deine Partnerin über eine Risikolebensversicherung absichern, damit im Falle eines frühen Todes noch finanzielle Maneuvriermasseda ist.

Feidl

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Antw:Überversichert?
« Antwort #9 am: 12.06.2020 08:47 »
Ein Berater einer Versicherung rät dir zu weiteren Versicherungen? Was eine Überraschung.  ::)

Selbst wenn sich eine Versorgungslücke auftut, bin ich der Ansicht, dass man sich selbst darum kümmern sollte, indem man entsprechende Rücklagen bildet, Wohneigentum erwirbt, etc.
Persönlich bin ich ziemlich kritisch gegenüber Versicherungen und halte diese typische deutsche Eigenart, sich gegen alles mögliche versichern zu wollen, für pure Geldverschwendung.
Selbst Privathaftpflicht halte ich nicht für unbedingt notwendig. Allerdings ist sie recht günstig zu haben und kann auch tatsächlich, wenn meist auch im niedrig finanziellen Bereich, zum Einsatz kommen.

BAT

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Antw:Überversichert?
« Antwort #10 am: 12.06.2020 08:53 »
Völlig überversichert.

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WasDennNun

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Antw:Überversichert?
« Antwort #11 am: 12.06.2020 09:39 »
Völlig überversichert.

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Richtig bis auf diesen Punkt:

Immobilie kaufen ->
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 ;)

MrRossi

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Antw:Überversichert?
« Antwort #12 am: 12.06.2020 09:40 »
Völlig überversichert.

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 ;)

Jetzt zu teuer, warten bis die Preise purzeln.....

was_guckst_du

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Antw:Überversichert?
« Antwort #13 am: 12.06.2020 10:52 »

Selbst Privathaftpflicht halte ich nicht für unbedingt notwendig. Allerdings ist sie recht günstig zu haben und kann auch tatsächlich, wenn meist auch im niedrig finanziellen Bereich, zum Einsatz kommen.

...mit dieser Einstellung hat sich schon so mancher ruiniert...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

WasDennNun

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Antw:Überversichert?
« Antwort #14 am: 12.06.2020 10:58 »
Völlig überversichert.

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Jetzt zu teuer, warten bis die Preise purzeln.....
Sorry stimmt mein Fehler
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