Autor Thema: Überversichert?  (Read 14035 times)

Spid

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Antw:Überversichert?
« Antwort #60 am: 15.06.2020 16:04 »
Damit sichergestellt ist, daß sich nur jene reproduzieren, die die Aufzucht ihres Nachwuchses selbst stemmen können?

MrRossi

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Antw:Überversichert?
« Antwort #61 am: 15.06.2020 16:26 »
Solidarität ist eine freiwillige Angelegenheit - alles andere ist Zwang. Insofern ist nicht zu erkennen, daß unser Gesundheitssystem solidarisch sei.
Als es entstand, so meine Vermutung, waren viel freiwillig dafür.
Und heute ist es vermutlich auch die Mehrheit, wenn sie sich damit befassen würden/könnten.
Insofern trifft es zum Glück nur eine Minderheit die es auch als Zwang empfinden, das mag am erreichten Wohlstand liegen. Fast würde ich behaupten dass es  in der Regel jene sind, deren Meinung von der Dicke ihrer Geldbörse geprägt sind...aber nur fast, kenne ja nur ein paar Meinungen hierzu.

BAT

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Antw:Überversichert?
« Antwort #62 am: 15.06.2020 16:28 »


Wenn du das Kopfgeld meintest dann habe ich es zur Kenntnis genommen, nur warum bestehst du auf eine Rückmeldung meinerseits?
Ein festes Kopfgeld halte ich aber auch nicht für erstrebenswert. Kinder haben nunmal kein Einkommen, und warum sollte die Familienplanung (und Zukunftsicherung) vom Gehalt/Reichtum abhängig gemacht werden.
Du hast meine Ausführung also nicht gelesen.

Dann bitte ich auch nicht Antworten aus Fantasien zu geben.

Danke

BAT

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Antw:Überversichert?
« Antwort #63 am: 15.06.2020 16:30 »

Fast würde ich behaupten dass es  in der Regel jene sind, deren Meinung von der Dicke ihrer Geldbörse geprägt sind...aber nur fast, kenne ja nur ein paar Meinungen hierzu.

Das hat mit Meinungen nichts zu. Jene, die wirklich einzahlen unterfallen entweder der BBG oder sind in die PKV gewechselt.

Setze dich doch bitte vor weiteren Beiträgen zunächst mal mit unserem KV - System auseinander.

Danke


Spid

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Antw:Überversichert?
« Antwort #64 am: 15.06.2020 16:31 »
Meinungen und Empfindungen sind dafür ja unbeachtlich, es ist Zwang, da es sich um Zwangsverischerungssysteme handelt. Nichtbeteiligung ist sanktionsbewehrt. Somit handelt es sich normativ wie faktisch um Zwang - und somit nicht um Solidarität. Wenn mir jemand eine Pistole vorhält und mir unter Androhung ihres Gebrauchs Geld erpresst, begeht eine räuberische Erpressung, und zwar auch dann, wenn ich ihm das Geld freiwillig gegeben hätte.

BAT

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Antw:Überversichert?
« Antwort #65 am: 15.06.2020 16:32 »
Vor dem Sozialstaat war Solidarität die existenzielle Begründung einer Gemeinschaft, heute ist sie eine nette Geste.
-Henning Scherf-

So ein Unfug kann nur von der SPD kommen. Bzw. aus dem "Asi-Bundesland" Bremen. ;)

MrRossi

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Antw:Überversichert?
« Antwort #66 am: 15.06.2020 16:34 »
Damit sichergestellt ist, daß sich nur jene reproduzieren, die die Aufzucht ihres Nachwuchses selbst stemmen können?
Warum müsste das sichergestellt werden? Es bedeutet ja nicht, das deren Leben bedeutsamer für die Menschheit und deren Wohl ist.

Spid

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Antw:Überversichert?
« Antwort #67 am: 15.06.2020 16:35 »
Nein, das bedeutet es nicht. Wer das aber nicht kann, liegt anderen auf der Tasche.

2strong

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Antw:Überversichert?
« Antwort #68 am: 15.06.2020 18:36 »
Fazit: bis auf die freiwillige Zusatzrente macht soweit alles Sinn (mal abgesehen vom Anbieter). Die Beiträge der fw. Zusatzrente sollten stattdessen eher zum Ansparen für den Immobilienkauf genutzt werden. Bei der Unfallversicherung scheiden sich die Geister.
Da ich lediglich zur Absicherung wesentlicher Risiken rate, empfehle ich Dir auch die Kündigung von Unfallversicherung und Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung.

ad Unfallversicherung
Dass Du 500 € bekommst, wenn Du Dir ein Bein brichst, mag nice to have sein, essentiell ist eine solche Zahlung jedoch nicht. Und auch auf ein Krankenhaustagegeld bist Du nicht angewiesen.

ad Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung
Bis Du als Bibliothekar dienstunfähig wirst, muss es Dich schon heftig erwischt haben; Du tendierst dann zum höhergradigen Pflegefall. Die Versicherung leistet häufig nicht sehr viel mehr als 1.000 €, was - auch in Kombination mit Deiner Mindestversorgung - kaum ausreichen dürfte, Deinen Lebensunterhalt zu sichern. Zudem entfällt die Versicherungsleistung mit Erreichen der Altersgrenze. Spätestens dann bist Du Sozialfall. Die relativ hohen Versicherungsprämien kannst Du Dir also sparen.

Falls Du irgendwann Familie haben solltest, könnte eine Pflegeversicherung sinnvoll sein. Zwar wirst Du Deine eigenen pflegekosten im Alter voraussichtlich aus Deiner Versorgung + Pflegesatz finanzieren können. Je nach Konstellation bleibt dann aber im schlimmsten Fall für Deine Familie nicht mehr sehr viel übrig. Eine solche Versicherung würde ich aber erst in Erwägung ziehen, wenn die Familie bzw. ein entsprechender Versicherungsbedarf konkret wird.

Kaiser80

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Antw:Überversichert?
« Antwort #69 am: 15.06.2020 19:16 »
Vor dem Sozialstaat war Solidarität die existenzielle Begründung einer Gemeinschaft, heute ist sie eine nette Geste.
-Henning Scherf-

So ein Unfug kann nur von der SPD kommen. Bzw. aus dem "Asi-Bundesland" Bremen. ;)
Also ich bin NIE und NIMMER Wähler der SPD, mit einmaliger Ausnahme bei Kommunalwahlen/BM-Wahlen. Dennoch hat Scherf, zumindest mit diesem Satz durchaus recht. I.ü. war er dem Sozialstaat ggü für nen Roten recht kritisch!

BAT

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Antw:Überversichert?
« Antwort #70 am: 15.06.2020 19:37 »
Ich schätze Herrn Scherf aufgrund seiner Persönlichkeit sehr. Feiner Kerl, auch mit seiner Alten-WG.

Aber dieser Spruch ist Unfug. Zumindest habe ich auch von einer netten Geste als Höchstbeitragszahler und Finanzier der ganzen Corona - Maßnahmen (die Mittelschicht mit LSK1 und Einkommen in Höhe der BBG) nichts bemerkt. Soll doch mal wenigstens jemand klatschen ;)

Er meinte das aber wohl umgekehrt und offenbart damit typisches Sozidenken und damit Unfug.

clarion

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Antw:Überversichert?
« Antwort #71 am: 15.06.2020 19:38 »
Zitat
ad Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherung
Bis Du als Bibliothekar dienstunfähig wirst, muss es Dich schon heftig erwischt haben; Du tendierst dann zum höhergradigen Pflegefall. Die Versicherung leistet häufig nicht sehr viel mehr als 1.000 €, was - auch in Kombination mit Deiner Mindestversorgung - kaum ausreichen dürfte, Deinen Lebensunterhalt zu sichern. Zudem entfällt die Versicherungsleistung mit Erreichen der Altersgrenze. Spätestens dann bist Du Sozialfall. Die relativ hohen Versicherungsprämien kannst Du Dir also sparen.

Ein nicht unerheblicher Anteil der Frühpensionierten im ÖD ist wegen der Psyche früh pensioniert, wahrscheinlich auch im Bibliotheksdienst. Das sind mitnichten alles Leute mit einem hohen Pflegegrad, und da können 1.000 € pro Monat mehr das Leben ziemlich komfortabel machen! Insofern würde ich nicht generell von einer DU abraten. Es gibt auch Kombiprodukte mit einer Zusatzrentenversicherung. Wenn eine DU reine Geldschneiderei wäre, würde man nicht  Gesundheitsprüfungen vorschalten.

2strong

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Antw:Überversichert?
« Antwort #72 am: 15.06.2020 20:39 »
Ich denke eher: Ein nicht unerheblicher Anteil der Frühpensionierten im ÖD ist wegen der Vortäuschung psychischer Leiden frühpensioniert ;-) Zumal die BU/DU-Versicherer bei der Leistungsgewährung sehr häufig Probleme machen.

1.000 €, die möglicherweise im Zeitraum zwischen dem 60. und dem 67. Lebensjahr gezahlt werden, und für die bis dahin zwölf bis 15.000 € Beiträge zu entrichten sind, halte ich für klar nicht empfehlenswert.

clarion

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Antw:Überversichert?
« Antwort #73 am: 15.06.2020 21:06 »
70.000 € Benefit im Vergleich zu 15.000 € Einzahlung ist doch eine gute Rendite :P Ich habe zwar keine DU, hätte sie aber wohl abgeschlossen, wenn man bei mir nicht mehrere Risiken hätte ausschließen wollen.

Ob die Frühpensionierten alle simulieren sei mal dahin gestellt. Ich hatte so ein paar Kollegen, die,waren m.E. echt verkorkst. Nur in einem Fall wundere ich mich, wie es kommt, dass der Kollege nach der Pensionierung regelrecht aufblühte.




Pseudonym

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Antw:Überversichert?
« Antwort #74 am: 15.06.2020 21:15 »
Nur in einem Fall wundere ich mich, wie es kommt, dass der Kollege nach der Pensionierung regelrecht aufblühte.
Wo ist das Problem? Teil des Therapie- und Heilungsplans ist die belastende Situation zu ändern oder zu verlassen. Pensioniert - raus aus dem Scheißladen - Leben wieder gut.

Wundert mich nicht.  ::)