Autor Thema: Fachkräftemangel? Realität? Warum gibt es MIO Arbeit suchende Menschen?  (Read 9004 times)

BATKFMaui

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Seit Jahren wird der "Fachkräftemangel" beklagt; zu zwar in allen Branchen.
Seit vielen Jahren gibt es ( seit einigen Jahren zunehmend) Menschen, welche als "Arbeit suchend" gelten. Nahezu jeden Tag lese ich, dass Betiebe / Firmen hunderte, gar tausende AN entlassen. Was geschieht mit diesen Fachkräften?
Sind unter den MIO "Arbeit suchenden" Menschen keine qualifizierten Fachkräfte?

Organisator

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Nahezu jeden Tag lese ich, dass Betiebe / Firmen hunderte, gar tausende AN entlassen. Was geschieht mit diesen Fachkräften?

Die landen in den Firmen, die nahezu täglich hunderte bis tausende AN einstellen.

Spid

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Eine Arbeitslosigkeit von unter 5% ist Sockelarbeitslosigkeit. Darin enthalten sind die, die gerade im Jobwechsel - da kann es ja gewollt oder ungewollt zu ein paar Monaten Arbeitslosigkeit kommen - sind und eben die, die keiner will, und die, die nicht wollen.

WasDennNun

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Seit Jahren wird der "Fachkräftemangel" beklagt; zu zwar in allen Branchen.
Seit vielen Jahren gibt es ( seit einigen Jahren zunehmend) Menschen, welche als "Arbeit suchend" gelten. Nahezu jeden Tag lese ich, dass Betiebe / Firmen hunderte, gar tausende AN entlassen. Was geschieht mit diesen Fachkräften?
Sind unter den MIO "Arbeit suchenden" Menschen keine qualifizierten Fachkräfte?
Doch ein die gerade Ihre Stelle wechseln und ein paar Monate überbrücken.
Zwecks Umzug, .....

Und solange Influencer noch nicht als Fachkraft gilt, haben viele junge Menschen nicht den Wunsch eine Fachkraft zu werden.

FGL

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Sind unter den MIO "Arbeit suchenden" Menschen keine qualifizierten Fachkräfte?
Gemäß der Statistik der Bundesagentur für Arbeit "Arbeitslose nach Rechtskreisen" hatten im Juni 2020 53,27% aller Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Unter den Arbeitslosen, die Arbeitslosengeld II erhalten, waren es sogar 67,03%. Die Arbeitslosen in Deutschland sind damit überwiegend keine Fachkräfte.

/EDIT

Diejenigen, die keine Angaben zu ihrer Berufsausbildung gemacht haben, sind dabei außen vor. Mit 24.923 Personen betrifft das aber auch nur 0,84% der Arbeitslosen.

BATKFMaui

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Sind unter den MIO "Arbeit suchenden" Menschen keine qualifizierten Fachkräfte?
Gemäß der Statistik der Bundesagentur für Arbeit "Arbeitslose nach Rechtskreisen" hatten im Juni 2020 53,27% aller Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Unter den Arbeitslosen, die Arbeitslosengeld II erhalten, waren es sogar 67,03%. Die Arbeitslosen in Deutschland sind damit überwiegend keine Fachkräfte.

/EDIT

Diejenigen, die keine Angaben zu ihrer Berufsausbildung gemacht haben, sind dabei außen vor. Mit 24.923 Personen betrifft das aber auch nur 0,84% der Arbeitslosen.

Vielen Dank für Ihre Antwort !
 
Eine weitere Gruppe ( wie viel % kann ich nicht eruieren) sind Menschen mit hinreichender Qualifikation, welche jedoch durch psychische Erkrankungen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen.

Spid

  • Gast
Wer den Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht, ist auch nicht arbeitsuchend.

WasDennNun

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Kann aber durch gesundheits-,psycho- oder sozialgedöns wieder arbeitssuchend gemacht werden?
Quasi eine brachliegende Ressource?

Spid

  • Gast
Ob das möglich ist, kann dahingestellt bleiben, da es die Ausgangsfrage solange nicht berührt, bis es tatsächlich der Fall ist.

Opa

  • Gast
Arbeitsuchend im Sinne der Statistik sind auch alle, die in einem festen Job beschäftigt sind und sich bei der Arbeitsagentur gemeldet haben, weil sie sich verändern möchten.

Arbeitsuchend sind zudem alle, deren Einkommen für den Lebensunterhalt nicht reicht und die deshalb Alg II beziehen. Selbst dann, wenn eine besser bezahlte Arbeit unrealistisch ist und daher keinerlei aktive Arbeitsuche betrieben wird.

Wer sich für die Thematik interessiert, kann die Definitionen im SGB III sowie im Glossar einer beliebigen Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit nachlesen.

Aus den Statistiken lässt sich übrigens auch gut erkennen, dass die „Millionen Arbeitslosen/Arbeitsuchenden“ keine statische Größe ist, die mal zu- und mal abnimmt. Eher ist es vergleichbar mit einem Bahnhof, an dem ständig Menschen ankommen und andere abfahren (90% volatil, 10% statisch). Wer dies verstanden hat, wird platte Argumentationen vermeiden, die auf den Begriff „Die Millionen Arbeitslosen“ aufgebaut sind.

Spid

  • Gast
Arbeitsuchende sind Personen, die eine Beschäftigung als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer suchen (§15 Satz 2 SGB III). Wo genau fände sich eine abweichende Definition dieses Begriffs?

RsQ

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Nicht von der Statistik erfasst sind übrigens auch Leute wie ich. Ich suche seit 1 1/2 Jahren eine interessante/passende Position - aus bestehender Tätigkeit als Dienstleister/Freier Mitarbeiter heraus. Also: Suchend, ohne als "suchend" bekannt zu sein.  8)

Opa

  • Gast
Entscheidend ist, dass du bei deiner Suche nicht die Unterstützung der Arbeitsverwaltung in Anspruch nimmst. Würdest du das tun, wärst du als „Arbeitsuchender“ Bestandteil der Statistik. Da dies ein freiwilliger Schritt ist, kann die Statistik niemals alle Menschen abbilden, die Arbeit suchen.
Ebensowenig sind alle Menschen, die statistisch „Arbeitsuchende“ sind, tatsächlich aktiv auf der Suche nach einer Stelle.
Die gesetzliche Definition, die statistische Abbildung und die Realität im Wortsinne sind drei völlig unterschiedliche Größen.

The Witch

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Kann aber durch gesundheits-,psycho- oder sozialgedöns wieder arbeitssuchend gemacht werden?
Quasi eine brachliegende Ressource?

Selbst wenn das gelänge, wäre das kein Mittel gegen den Fachkräftemangel. Diese ganzen "Gedönse" im Psychobereich dauern i. d. R. so lange, dass nach Abschluss die berufliche Qualifikation im Eimer ist.

BATKFMaui

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Sollten nun über 50 % der gemeldeten Arbeit suchenden Menschen keine hinreichende Qualifikation vorweisen, zudem pot. AN "psychisch krank" sein; gibt es dann wirklich keine FK, welche dem "Mangel" begegnen können.