Ich weiß nicht, wie strikt sowas in den Behörden heute getrennt ist, aus meiner Erfahrung in der Privatwirtschaft jedenfalls kenne ich kaum reine "Bezügerechner", sondern eher Personalsachbearbeiter, die eben hin und wieder auch Bezüge errechnen. Aber selbst wenn man mal alles von der Abrechnung unabhängige wie Vertragskram, Personalentwicklung etc. ausklammert ist aus meiner Sicht die Bezügerechnung noch fast der einfachste Teil. Die Steuer kann man händisch kaum ausrechnen aber im Zweifelsfall (wenn keine allzu großen Besonderheiten vorliegen) mit dem BMF-Rechner nachrechnen. Die SV-Beiträge sind ob der starren Prozentsätze eher einfach, da sind fast nur noch die Beitragsbemessungsgrenzen und ggf. SV-Luft aus Vormonaten zu beachten.
Was aus meiner Sicht dann aber wirklich komplex und fordernd wird, sind die Meldungen an die Sozialversicherung gemäß DEÜV. Zumindest dann, wenn eben Nicht-Standardfälle auftreten, sondern Unterbrechungen wie (unbezahlter) Urlaub, Krankheiten, Mutterschutz/Beschäftigungsverbot/Elternzeit und dergleichen mehr auftreten. Da blicken dann viele Personalabteilungen kaum noch durch und vertrauen darauf, dass das Programm es schon richtig macht. Das tut es ja in aller Regel auch, Kontrolle ist dennoch hier und da erforderlich.
Und so wie sich das liest, fällt das ja durchaus mit in den Aufgabenbereich.
Kurzum: Der potentielle Arbeitgeber müsste wissen worauf er sich einlässt, wenn er jemand ohne Erfahrungen in diesem Bereich zu einem Vorstellungsgespräch einlädt. Eine entsprechende Einarbeitung und Schulungen werden kaum umgänglich sein. Wenn sich das in den letzten Jahren nicht geändert hat, gibt es aber auch einfach kein großes Angebot an Bewerbern mit den gewünschten Erfahrungen.