Autor Thema: Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch  (Read 22368 times)

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #15 am: 24.07.2020 13:35 »
Bei uns werden die absagen der nicht in Frage kommenden Bewerbern immer am Folgetag nach dem letztem Gespräch mitgeteilt. Die Top 1-3 bekommt idR an diesem Tag die Info, dass es auf Top 1-3 ist, Zusage, Absage  dann wenn das formal eingetütet ist.

Ich hatte zuletzt einige Bewerbungsgespräche (und leider auch Absagen). Eine richtig "schnelle" Absage (also zumindest dort, wo man die Ansetzungen der Gesprächstermine bekannt gab) hatte ich noch nicht, wohl aber meist im genannten zeitlichen Rahmen. Der lag meist bei 1-2 Wochen nach dem Gespräch.

Ich kenne es so, dass man Kandidat 1A (bzw. die Kandidaten 1-3) sehr schnell informiert, allen anderen dann aber erst absagt, wenn klar ist, dass einer der Top-Kandidaten die Stelle auch wirklich besetzt.

Erfahrungsrahmen für Absagen: Eine Woche bis acht Monate(!). Relevanter als eine Absage ist m. E. aber, wie schnell eine Zusage *nicht* kommt. 2-3 Tage nach dem Gespräch sollte es da einen ersten Kontakt mit positiver Botschaft geben (im Zweifel eben noch unter Vorbehalt der PR-Beteiligung), sonst nimmt die Wahrscheinlichkeit rapide ab.

Übrigens wäre es mal wieder Zeit für einen Thread mit lustigen Vorstellungsgespräch-Erfahrungen. Mein Highlight der letzten Wochen:

"Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?" - bei einer auf zehn Monate befristeten Stelle.  8)  Ob das Gegenüber den Humor meiner Antwort teilte, ist mir bislang leider nicht bekannt.

IMHO absolut dämliche Frage, die immer wieder gestellt wird - unverständlicherweise.

Mögliche Antworten:

Sie wissen nicht, dass Ihre von Ihnen ausgeschriebene Stelle befristet für zehn Monate ausgeschrieben war? Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll!

Ich werde, nach aktuellem Stand, wohl nicht bei Ihnen mehr angestellt sein, da Ihre Stelle ja nun einmal nur für zehn Monate befristet ist, sofern Sie das vergessen haben. Ich werde daher bei einem anderen AG, der meine Arbeitskraft mehr zu schätzen weiß, unbefristet angestellt sein.

Da Sie sehr schnell merken werden, welche wichtige Arbeitskraft Sie in mir gefunden haben, werden Sie mich noch innerhalb der Probezeit entfristen und in fünf Jahren werde ich dann da sitzen, wo Sie jetzt sitzen und solche ... Fragen Bewerbern stellen.

Aus Erfahrung: die wenigsten Personaler finden diese Art Humor nicht witzig und sind mit derartiger Schlagfertigkeit überfordert.

RsQ

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #16 am: 24.07.2020 14:07 »
Zitat
"Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?" - bei einer auf zehn Monate befristeten Stelle.  8)

Ich fand die Frage in diesem Kontext jedenfalls total unpassend. Mag sein, dass da jemand nicht mitgedacht hat. Es kann aber genauso gut sein, dass man das eher als allgemeine Zielorientierung erfragen wollte, losgelöst von den konkreten Parametern der Stelle.

Aber natürlich habe ich erstmal augenzwinkernd etwas a la "Na offensichtlich nicht mehr auf dieser Position ..." gesagt - das ging gar nicht anders.  ;D

Ob die Antwort "gut" war, weiß ich nicht. Obwohl dringender Einstellungsbedarf bestand, habe ich bisher (sieben Wochen später) noch immer keine Absage ...  8)

Ganz allgemein ist diese Frage aber doof. Wer wird da schon ehrlich antworten? Entweder ist man ambitioniert und will den Stuhl das Gegenübers - das gibt Minuspunkte. Oder man ist zufrieden mit der Stelle und will die gern "einfach so" besetzen und gute Arbeit machen - dann gilt man als nicht ehrgeizig/ambitioniert. Das gibt dann auch Minuspunkte. Man kann also eigentlich nur verlieren ...
« Last Edit: 24.07.2020 14:14 von RsQ »

LogiJöw

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #17 am: 25.07.2020 08:22 »
Zitat
"Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?" - bei einer auf zehn Monate befristeten Stelle.  8)

Ich fand die Frage in diesem Kontext jedenfalls total unpassend. Mag sein, dass da jemand nicht mitgedacht hat. Es kann aber genauso gut sein, dass man das eher als allgemeine Zielorientierung erfragen wollte, losgelöst von den konkreten Parametern der Stelle.

Aber natürlich habe ich erstmal augenzwinkernd etwas a la "Na offensichtlich nicht mehr auf dieser Position ..." gesagt - das ging gar nicht anders.  ;D

Ob die Antwort "gut" war, weiß ich nicht. Obwohl dringender Einstellungsbedarf bestand, habe ich bisher (sieben Wochen später) noch immer keine Absage ...  8)

Ganz allgemein ist diese Frage aber doof. Wer wird da schon ehrlich antworten? Entweder ist man ambitioniert und will den Stuhl das Gegenübers - das gibt Minuspunkte. Oder man ist zufrieden mit der Stelle und will die gern "einfach so" besetzen und gute Arbeit machen - dann gilt man als nicht ehrgeizig/ambitioniert. Das gibt dann auch Minuspunkte. Man kann also eigentlich nur verlieren ...

Entscheidend ist doch, dass ein Personaler sehen will, dass man in ein Team reinpasst und die Stelle nicht als Sprungbrett nimmt und nach ein paar Monaten wieder weg ist. Daran kann man seine Antworten ausrichten.  Besser wird es allerdings noch, wenn dann 10 Jahre ins Spiel gebracht werden, da habe ich schon mal gebeten, dass man mir die Glaskugel bringt, wenn sie eine haben  ;D

Aber in diesem Gespräch saß auch jemand aus einem Gremium, den seine Arbeit anscheinend so mitgenommen hat, dass er eingeschlafen ist  ::)

clarion

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #18 am: 25.07.2020 10:42 »
Dass jemand mit einer befristeten Stelle auf  Absprung ist, dürfte doch wohl kaum verwundern????

LogiJöw

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #19 am: 26.07.2020 13:36 »
Dass jemand mit einer befristeten Stelle auf  Absprung ist, dürfte doch wohl kaum verwundern????

Ich dachte, das sei verständlich und nicht nur auf die befristete Stelle gemünzt. Natürlich passt es nicht bei einer 10-Monats-Befristung  ::)
Trotzdem können ja auch aus solchen doch recht kurzfristigen Befristungen unbefristete Verträge entstehen. Bei mir wären es nur 5 Monate gewesen, habe aber etwas erheblich besseres gefunden.

ike

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #20 am: 27.07.2020 09:42 »
Wenn ich im April ein Vorstellungsgespräch hatte und außer einem Zwischenstand im Mai noch nichts, sollte ich die Sache dann vergessen?
Wg. Corona jemanden momentan einzuarbeiten, ist sicher auch nicht einfach.
Verstehe immer noch nicht, wie der Ö.D. bei sowas tickt.

Bastel

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #21 am: 27.07.2020 09:49 »
Wenn ich im April ein Vorstellungsgespräch hatte und außer einem Zwischenstand im Mai noch nichts, sollte ich die Sache dann vergessen?

Vermutlich schon. Aber wie heist es so schön? Ausnahmen bestätigen die Regel...

ike

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #22 am: 27.07.2020 09:56 »
Wenn ich im April ein Vorstellungsgespräch hatte und außer einem Zwischenstand im Mai noch nichts, sollte ich die Sache dann vergessen?

Vermutlich schon. Aber wie heist es so schön? Ausnahmen bestätigen die Regel...

Auch wenn das Gespräch so toll war, dass ich eine Einverständniserklärung für Einblick in die Personalakte ausfüllen sollte und man während des Gesprächs eine Versetzung (Biedes TV-L, selbes Bundesland) angeboten hat.
Beides kam ganz spontan während des Gesprächs, zumindest wirkte es so.

clarion

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #23 am: 27.07.2020 20:29 »
Wieso fragst Du nicht nach? Vielleicht warten die auf Deine Personalakte.

ike

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #24 am: 29.07.2020 05:00 »
Wieso fragst Du nicht nach? Vielleicht warten die auf Deine Personalakte.

Weißt Du was?
So, wie ich die Kompetenz und den Arbeitswillen an meiner jetzigen Dienststelle kenne, könnte es tatsächlich daran liegen.

Egon12

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Antw:Zusage/Absage nach einem Bewerbungsgespräch
« Antwort #25 am: 30.07.2020 07:34 »
Im Grunde ist es doch völlig egal, welche Fragen neben den Fachfragen gestellt werden.

Im Vorstellungsgespräch verstellen macht jeden Falls keinen Sinn, dann können auch 6 Monate Probezeit sehr kurz werden. Wer einen schlagfertigen selbstbewussten Kandidaten im Gespräch hat, muss eben im Arbeitsverhältnis auch mit einem ähnliche Verhalten rechnen und das passt entweder zum Team oder auch nicht.