Individuell betrachtet natürlich nicht, systematisch betrachtet schon.
Wenn es mehr Menschen geben würde, die einer systematischen Betrachtungsweise fähig wären, dann würde man sich die ganze Diskussion sparen können.
Gott sei Dank scheint die R-Besoldung, vielleicht verbunden mit ein wenig Idealismus, zu genügen, dass wenigstens beim BVerfG kompetente Juristen sitzen und dem Rest den Weg zeigen.
Die stammen noch aus einer anderen Zeit. Als es für sehr gute Juristen noch attraktiv war Beamter zu werden.
In der Tat.
Aber nicht weil die Besoldung zu niedrig war, sondern weil in der anderen Welt noch nicht so viel Geld zu scheffeln war.
In der pW sind halt in einigen Mangelberufen die Einkunftsmöglichkeiten zu stark gestiegen.
Dann sollte der Gesetzgeber endlich einen Maximum-Lohn für die Privatwirtschaft einführen, um eine zukünftige verfassungsmäßige Besoldung sicherzustellen.
Diese Menschen haben in der Privatwirtschaft bereits immer eklatant besser verdient. Vielleicht führen Sie sich einmal vor Augen, wieviele Jahre jemand bereits im Beruf zurück gelegt hat, der als höchster Richter arbeitet.
Weiterhin sind ein Großteil der Richter am BVerfG in ihrem sonstigen Leben Professoren...
Einstiegsgehalt Bayern R1, unverheiratet, Klasse 1: 57.512 Euro, A 13 noch weniger
"Wunsch"Voraussetzung i.d.R.: zwei Prädikatsexamen.
Einstiegsgehalt Großkanzlei:
Bereits zu Zeiten meines Berufseinstieges in 2011 war das Mindestgebot als EINSTIEGSGEHALT! bereits ohne Dr. und LL.M. zwischen 85 und 115k. Mittlerweile werden in der Spitze 160k plus Bonus gezahlt, in den Topkanzleien zahlt keiner mehr unter 100k.
Mit dem Vergleich der Arbeitsbedingungen muss bitte keiner anfangen. Hinschtlich Richter/Staatsanwälte: Landverschickung, Wochenendarbeit, abgesoffene Dezernate, veraltete Ausstattung, fehlende Digitalisierung, schlechtes Image...
Es mangelt nicht nur am Geld... Wo man sich einsetzt, ist auch eine individuelle Lebensentscheidung, die Gründe, die für den Staat als Arbeitgeber sprechen, lassen nach.
Insoweit hat das nichts mit "Geld scheffeln" zu tun. Vielleicht akzeptiert man auch einfach mal, dass vielen das Kriterium "Sicherheit" nicht mehr so wichtig ist. Wer leistungsfähig und Spitzenkraft ist, findet mittlerweile überall einen Job.