Zunächst einmal hat lotsch sachlich völlig Recht, wenn er auf die deutlich geführte Debatte in NRW verweist und die Sorgen hervorhebt, die mit dem Gesetzentwurf einhergehen, sowie ebenso die Fragwürdigkeit des Geistes hervorhebt, die sich in einem solchen Gesetzentwurf zeigt, nicht umsonst ist die Kritik aus den Rechtswissenschaften deutlich, und zwar allenthalben (vgl. als schlüssigen Überblick nur:
https://verfassungsblog.de/brandes-verdacht/).
Zugleich kann man Gerd Morgenthaler nicht in eine anstößige Ecke stellen, nur weil er Sekretär der Oswald Spengler Society ist, die ebenfalls nicht so einfach abgewertet werden sollte, unabhängig von Oswald Spenglers Bedeutung für die Konservative Revolution in Deutschland. Denn sowohl Spengler als auch die Oswald Spengler Society und deren Mitglieder kann man offensichtlich nicht so einfach über einen Kamm scheren. Und dabei brauche ich wohl nicht hervorzuheben, dass ich mich in meinem Schreiben und Denken dem Werk Spenglers nicht auch nur ansatzweise verbunden sehe und ihn, sein Werk und ihre spezfische Wirkung kritisch sehe.
Schließlich gehe ich davon aus, dass lotsch und ich in vielen politischen Fragen unterschiedlicher Ansicht sind - und das ist auch gut so! Denn ich kann mich an keine Aussage von ihm erinnern, die es erlaubte, ihn in dieser Art und Weise, wie er hier in den letzten Tagen wiederkehrend gebrandmarkt wird, zu behandeln. Vielleicht lassen wir hier im Forum auch zukünftig einfach mal die Kirche im Dorf. Nicht alle politisch sich eher dem linken Spektrum zuzählenden Schreiber wie unter anderem ich sind deshalb sogleich irgenwelche Spinner oder Linksfaschisten oder was auch immer noch, so wie nicht alle die, die sich hier eher einem konservativen Weltbild verpflichtet sehen, deshalb sogleich in Faschismusnähe gerückt werden könnten, ohne ihnen damit Unrecht zu tun.
Ich schätze an diesem Forum die Möglichkeit des sachlichen Austausches, der durchaus auch mal im Ton deutlicher sein darf und der wiederkehrend auch irgendwelche Spinner anzieht, die nicht debattieren, sondern eine andere Agenda verfolgen wollen, die man also aushalten muss und die sich über kurz oder lang zumeist doch nur für den überwiegenden Teil der hier regelmäßig Schreibenden durch die regelmäßig fast zwangsläufigen Folgen einer solchen Agenda selbst disqualifizieren. Lotsch gehört ganz sicherlich
nicht zu diesen Spaßvögeln so wie ebenfalls nicht die, die ihn in den letzten Tagen in allerdings für mich nicht sinnvoller Art und Weise angegangen sind, zu dieser Art Lautsprecher gehören.
Insofern wäre ich nun jenen verbunden, Kollegen, die hier auf lotsch mit dem Finger zeigen, Argumentum ad hominem sein zu lassen und vielmehr zur Sachlichkeit zurückzukehren. Ich freue mich, lotsch in unserer Mitte zu haben, und zwar gerade deshalb, weil wir sicherlich in vielen Punkten anderer Meinung sind. Uns eint aber zum Beispiel genau das, die Meinung des anderen nicht nur auszuhalten, sondern sich mit ihr auseinanderzusetzen und ggf. zum dem Schluss zu kommen, dass der andere nicht immer gänzlich Unrecht hat. Dazu hat lotsch bspw. in den letzten Tagen alles gesagt, was gesagt werden muss, als er Voltaire entsprechend zitierte.
Darüber hinaus wünsche ich allen hier regelmäßig Schreibenden und Lesern ein frohes neues Jahr, wir können es gebrauchen, denke ich!