Kurze Frage an diejenigen, die den "Ortszuschlag" befürworten: Sollte sich dieser am Dienstort, oder am Wohnort bemessen? Ich sehe da Probleme. Warum sollte bspw. derjenige der in FFM/HH/München von seinen Eltern ein Haus/Wohnung geerbt hat mehr bekommen, als der Pendler, der in eben jenen Städten arbeitet und ggf in seiner ländlichen Region aufgrund leerer Kommunalkassen mehr Auslagen für Kiga-Gebühren, Grundsteuer etc. hat?
Das System mit den Ortszuschlägen war schon ok. Ich wäre für die Berücksichtigung des Wohnortes und damit für den Lebensmittelpunkt. Dienstort und Wohnort müssen ja zwangsläufig nicht auseinander liegen. Aber wie in meinem Fall, wenn der Wohnort sehr ländlich liegt, und 100km zum Dienstort, macht es mehr Sinn.
Die Grundbesoldung zu erhöhen macht für mich keinen Sinn. Das ist Sache der Besoldungsrunden. Naja, vielleicht sind auch die in der Vergangenheit etwas zu kurz gekommen. Wäre da mehr gewesen hätten wir die Diskussion gar nicht.
Die Besoldung muss so bemessen sein das eine vierköpfige Familie gut damit leben kann. In meinem Fall sind wir 9 Personen. Ich schäme mich gegenüber meinen Kollegen mit weniger Kindern Zuschläge für meine Manneskraft zu fordern. Ist ja irgendwie auch mein Vergnügen. Aber natürlich freue ich mich wenn ich dafür mal Zuschläge bekomme.
Manchmal denke ich mir aber auch, dass wir auf einem hohen Niveau jammern. Wenn ich sehe was nichtverbeamtete Kollegen nach dem TVöD bekommen für teils die gleiche Tätigkeit und Qualifikation da können wir schon manchmal schmunzeln. Und die fragt auch niemand wie teuer der Wohnort ist.
Es ist schwer eine angemessene Alimentation auf die Beine zu stellen, die allen gerecht wird. Und nicht weiter im Volk für Aufschreie sorgt. Vielleicht sollte man generell mal drüber nachdenken das Beamtentum an den Nagel zu hängen, bzw. auf den hoheitlichen Kern zu beschränken. Damit endlich das Geheule um die Nimmersatten aufhört. Ein wenig Bundeswehr, Feuerwehr und Polizei. Der Rest läuft aus.
Nach nunmehr 30 Jahren ÖD (12 Jahre Soldat und der Rest im g.D.) kann ich eigentlich nicht behaupten, dass ich riesige Unterschiede zu einem normalen Berufsleben entdeckt habe. Gut, ok, streiken war jetzt auch nie so mein Ding. Und ob 39 Stunden oder 40 Stunden jetzt so gravierend sind um den Staat aufrecht zu erhalten ist auch so ne Frage.
Aber unterm Strich nimmt jeder das mit was er kriegen kann. Und man will ja auch davon nichts wieder abgeben. Bei Frauchen und der Horde Kids kommt als Beamter ordentlich was rum. Frauchen geht auch noch ein wenig arbeiten. Zusammen gehen dann netto zweistellig in Tausender aufs Konto. Gut, die Plagen kosten auch. Aber es hat noch immer gereicht.