Zum Thema Politik (Beamtenjeff, Hummel und haloeris):
Da es in allen Besoldungskreisen das Problem mit der Unteralimentation gibt, ist es in allen Bundeskreisen so, dass die jeweilige Regierung versucht, möglichst massiv auf die Bremse zu treten und möglichst spät und möglichst centgenau nur die Verbesserungen an Ihre Beamten weiterzugeben, die sie gerade noch so irgendwie durch wilde Rechnerei rechtfertigen kann.
Auf der anderen Seite rügt die Opposition in allen Besoldungskreisen genau diese Vorgehensweise, weil sie der Meinung ist, dass alles klar wäre und natürlich den Beamten deutlich mehr Geld zustehe.
Erschreckenderweise ist die Sichtweise der Parteikollegen aus einem anderen Bundesland allerdings immer genau gegenteilig, wenn sich diese Partei statt in der Opposition dort in der Regierungsverantwortung befindet und umgekehrt. Die Idee, dass bei einem Regierungswechsel alles anders aussieht, ist daher definitiv eine Wunschvorstellung. Es sind in den 16 Besoldungskreisen fast alle Parteien mal in der Opposition und mal in der Verantwortung. Wenn man die Argumente der jeweiligen Politiker gegeneinander hält, geht es nicht danach, welcher Partei derjenige angehört, sondern eher danach, ob sich der Politiker in seinem Zuständigkeitsbereich in Regierungsverantwortung befindet oder in der Opposition ist.
Rein fiskalisch ist das auch aus Sicht eines Politikers in Teilen nachvollziehbar, da Mehrausgaben für die Beschäftigten bei einem idealerweise ausgeglichenen Haushalt an anderer Stelle wieder eingespart werden müssten. Die jeweiligen Lobbyisten gingen dann auf die Barrikaden, wenn genau dort gekürzt würde. Ich erinnere da nur an die Bauernproteste wegen der Kürzung der Dieselsubventionen. Da der einzig seriöse Lobbyist der Beamten das BVerfG zu sein scheint, reicht das wohl nicht, sich derzeit politisch durchzusetzen. Auch will wohl die sehr wackelige Zweckgemeinschaft der Ampel das zarte Pflänzchen der Einigung über den Haushalt durch zu hohe Ausgaben beim Personaletat des Bundes nicht wieder aufs Spiel setzen. Und wenn das BVerfG das nächstes Jahr anders sieht, gibt es halt einen Nachtragshaushalt mit neuen Schulden, weil das ja wirklich niemand (außer Swen) hätte vorhersehen können.
Die FDP geht da einen anderen Weg. Laut dem Fraktionschef Christian Dürr ist das Bürgergeld etwa 14 bis 20 EUR zu hoch. Wenn man also das Bürgergeld kürzen würde, hätte man zusätzlichen Spielraum durch Kürzung des Sozialetats und das Delta zu einer amtsangemessenen Besoldung wäre auch nicht mehr so hoch.
So komisch es klingen mag: Soweit ich es verstanden habe, scheint sich die SPD und allen voran Olaf sowohl gegen die Kürzung des Bürgergeldes ausgesprochen zu haben als auch für eine möglichst zügige Umsetzung der sehr kleinen Verbesserung für Bundesbeamte eingesetzt zu haben.
Ein kleiner (erster) Schritt für die Beamten, ein großer Schritt für die Ampel.
Fortsetzung folgt ...