BalBund hat doch alles, was intern läuft, gesagt, nämlich die Ressortabstimmung mit dem BMF: "Könnt ihr machen, aber die Mehrausgaben müssen ressortintern aufgefangen werden." Sollte sich daran noch etwas ändern, müsste ein politisch sehr starker Staatssektretär die Verantwortung für die Abteilung D übernehmen. "Stark" würde bedeuten, dass er über den Bereich des Öffentlichen Dienst hinaus über politische Faustpfände verfügte, sodass andere politische Entscheidungsträger ihm gegenüber Abhängigkeiten empfänden, sodass er insbesondere bereits im BMI starken Einfluss gewinnen könnte - und die politischen Faustpfände müssten über das BMI hinausreichen, da - wenn ich das richtig sehe - die Innenministerin innerhalb des Kabinetts keine überaus starke Stellung hat, sich insbesondere in starker Abhängigkeit vom Kanzler befindet. Darüber hinaus müsste der neue Staatssekretär - wenn er über die skizzierte Stärke verfügte - noch ein Interesse mitbringen, aktiv extreme Verteilungskämpfe zu führen, da eine bereits deutlich weniger verfassungswidrige (sofern es solches juristisch gäbe; aber das ist jetzt eine andere Frage) gesetzliche Regelung zu deutlichen Mehrausgaben führte.
Der langen Rede kurzer Sinn:
Ein solcher Staatsekretär ist nicht einmal ansatzweise in Sicht; bereits im BMI dürfte darüber hinaus kaum ein Interesse an einem solchen bestehen, da dessen Machtzuwachs zulasten anderer ginge, was - da die Innenministerin politisch eher schwach ist - zurzeit im BMI von den verschiedenen Entscheidungsträgern stark beobachtet werden dürfte mit dem Ziel, einen schwachen Staatssekretär an die Seite zu bekommen, der dem heutigen Machtgleichgewicht im Ministerium nicht schadet, das nach rund einem Dreivierteljahr neuer Regierung sich schon recht weit austariert haben dürfte. Außerhalb des BMI dürfte ein Interesse an solch einer Person nur noch geringer sein, da sie das schwache BMI aufwerten könnte.
Sollte solch ein starker Staatssekretär doch kommen, dürfte er seine Energie darüber hinaus kaum für eine verfassungskonforme Alimentation verwenden, also sich mit hoher Kraft gegenüber anderen für etwas einsetzen, was ihm keinerlei Vorteile, sondern nur viel, viel Widerstand brächte. Er müsste also - politisch betrachtet - zu einem machtvollen Politiker geworden sein, der ergo verstanden hat, politisch geschickt zu handeln, denn sonst wäre er nicht machtvoll geworden, um dann politisch sehr ungeschickt zu handeln, da viele Widerstände in der Politik bedeuten, machtlos zu werden.
Und insofern dürfte dem, was BalBund schreibt, nichts hinzuzufügen sein: "Damit ist auch dieser Entwurf quasi ein totes Pferd, wenn der Kanzler hier nicht das BMF einfängt (was er mMn kaum wird, da er selbst diese Vorgabe seinerzeit verantwortet hatte als FM)."