Das ist Sozialismus pur.
Auch auf die Gefahr hin hier wieder eine politische Diskussion anzuzetteln:
Für mich ist das kein unbedingtes Zeichen für Sozialismus, im Gegenteil. Es ist ein Zeichen, dass der im Grundgesetz verankerte Sozialstaat mit den Auswüchsen eines unregulierten Wohnungsmarktes nicht mehr klar kommt. Dass die Mieten so hoch sind, auch in manchen ländlichen Regionen, liegt daran, dass die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot deutlich übersteigt. So gesehen also pure Marktwirtschaft.
Diese Form des"Sozialismus" aber nicht mehr zu haben, würde bedeuten, Wohnen als Grundbedürfnis zu verneinen. Auch die vom Kanzler präferierte Lösung des Deckelns von Mietübernahmen wird das Problem nicht lösen, da mittlerweile nicht die Städte alleine das Problem sind, sondern der gesamte Raum drumherum, der noch irgendwie eine vertretbare Erreichbarkeit mit Auto oder Bus und Bahn gewährleistet.
Wirklich etwas bewegen könnte also nur ein Markteingriff in die Mieten selbst und zwar für alle. Dafür müsste man eine durchschnittliche Basismieter mit Lagefaktor ermitteln, auf die dann gedeckelte Rendite- und Wagniszuschläge sowie die Betriebskosten aufgeschlagen werden können. Ein bürokratisches Monster - aber solange viele Vermieter in den Städten nicht selbst für sich Maß und Mitte sowie eine soziale Ader finden, wird irgendwann der Staat eingreifen müssen.
Aber es ist schon irre. Eine Familie kommt alleine nur mit dem Regelsatz auf schon fast 2000€ Nettoeinkommen. Selbst die Übernahme nur noch moderater Mieten für 60-80qm zu ca. 800€ würde mit 200€ Heizkostenzuschuss schon 3000€ netto ausmachen. Dafür braucht man schon fast 5.000€ brutto pro Monat. Also schon einen Verdienst über dem gerade vom ZDF ermittelten Durchschnittsverdienst. Und wie gesagt, das habe ich nicht einmal mit den Phantasiemieten von München, Hamburg ist Rhein-Main gerechnet.