Das sachliche Problem an Deiner regelmäßigen Betrachtung, Alex, ist, dass Du von Dir auf andere schließt, was wir im normalen Leben alle machen und was da kein Problem ist (oder unser jeweils eigenes Problem ist, was aber in der Regel kein juristisches ist). In einem hochformalisierten und regulierten juristischen Feld wie dem Beamtenrecht ist das aber ein Problem, weil hier unsere Werteentscheidungen regelmäßig nicht weiterführen.
Deswegen sagte ich ja, das jeder für sich sieht das er mehr Verantwortung trägt wie der andere.
Ich wollte damit nur aufzeigen, das viele eben nicht diese "große Verantwortung" tragen, die sie selbst in ihrem Dienstumfeld tragen.
Und das Ganze war rein nur darauf bezogen um die Wertigkeit (Verantwortung) zwischen den einzelnen Besoldungsgruppe aufzuzeigen.
Denn wo kommen denn viele Diskussionen her?
Sie kommen daher, weil je höher man steigt, desto mehr wird nach unten gestochen.
Der A9 sagt, er hat soviel Verantwortung, als der A8 und ich bekomm nur X% mehr.
Und der A11 sagt, ich hab soviel mehr an Verantwortung und bekomm nur X% mehr als der A10.
Aber eigentlich tragen sie realistisch gesehen gar nicht mehr Verantwortung, gerade im Bündeldienstpostenbereich.
Ich kann sehrwohl und zurecht den Frust über Sockelbeiträge verstehen und diese sind in der Tat nicht nur juristisch, sagen wir mal sehr grenzwertig, sie führen auch zu Recht zu einem Frust.
Aber gegen ein neues Besoldungskonstrukt in dem man den niedrigste Besoldungsstufe über 15% Grundsicherungsniveau setzt und die Abstände dann auf X% einstampft, wo ist das Problem?
Nirgendwo, es werden sogar im Rahmen der Wertigkeit bei bestimmten Ämtern mehr sein, da die steigende Verantwortung und Wertigkeit sich eben in der Besoldung widerspiegeln muss. Die Abstände A7 zu A8 und A11 zu A12 werden sich prozentual unterscheiden.
Auch hier, mit welcher Begründung sollten Abstände zw. A7 zu A8 nur sagen wir mal 5% sein und von A11 zu A12 zum Beispiel 15%
Das ist ein sehr deutliches Beispiel das es einigen nur ums stechen nach unten geht, weil jemand meint er hat "oben" soviel mehr Verantwortung nach einer Beföderung, als jemand der "unten" ist, wenn er befördert wird.
Auch diese Aussage ist nur rein subjektiv und lässt sich eigentlich durch eine vermeintliche Wertigkeit oder Verantwortung nicht sachlich rechtfertigen.
Edit:
Und deinem letzten Satz kann ich auch nicht zustimmen. Der DH bezahlt den A9 nicht nach A11 weil er den nicht für das A11er Amt als behfähigt ansieht, sondern weil der A9 halt noch A9 ist, dieser keinen Rechtsanspruch auf eine Beförderung hat und daher der DH es einfach macht ... Wenn der Dienstherr der Meinung ist das der A9 nicht zu einer A11 befähigt ist, sollte er ihn nicht auf einen Dienstposten setzen, der bis A11 bewertet ist. Ansonsten ist seine Argumentation nicht konsistent.
Wenn der A9 auf einem Dienstposten sitzt der bis A11 bewertet ist, ist das etwas anderes, als wenn ein A9 auf einem expliziten A11 Dienstposten sitzt.