Seite 3154ff des Haushaltsplans gibt Auskunft, auch wenn ich kein Haushälter bin. Leider fehlt noch die beschlossene Fassung, daher unter Vorbehalt:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/031/2003100.pdfHier wird im Kapitel 60 im Allgemeinen Bereich bei den Personalausgaben eine
Minderung von von 93,7 auf 90,5 Millionen Euro angestrebt, nach tatsächlichen Ausgaben von 94,6 Millionen in 2021.
Im Kapitel 6002 (S. 3174ff.) sind keine Veränderungen zum Ansatz von 2022 ersichtlich, es bleibt bei 32,9 Mio.
Richtig spannend wird es dann auf Seite 3187, hier ist der in Rede stehende Titel 461 75 abgebildet. Demnach sind im Haushalt für ALLE Bundesbeamten im kommenden Haushaltsjahr 4,5 Millionen Euro eingestellt und sind nominell dem Untertitel 880 gewidmet, also den Beamten der Postnachfolgeunternehmen.
Ansonsten gilt die folgende Beschlusslage:
Haushaltsvermerk:
2. Die Mittel dienen insbesondere zur Deckung eines eventuellen Mehrbedarfs aufgrund von Besoldungs- und Tarifrunden bei den Personalausgaben in den Einzelplänen und können mit Einwilligung des Bundesministeriums der Finanzen in Anspruch genommen werden.
Davon ausgenommen ist Tit. 461 73.
3. Mit Einwilligung des Bundesministeriums der Finanzen können zur Deckung des Mehrbedarfs in den Einzelplänen Mehrausgaben bei den Personalausgaben gegen Einsparung im jeweiligen Einzelplan
geleistet werden. Davon ausgenommen sind die Tit. 428 .2.
Entspricht dieser Vorabentwurf dem tatsächlichen Beschluss, bewahrheitet sich, was ich bereits vor einiger Zeit skizziert hatte. Es gibt keinen signifikanten Sonderposten im Haushalt um eine verfassungsgemäße Alimentation sicherzustellen, vielmehr müssen nach dieser Vorlage sowohl der Tarifabschluss, als auch das kommende Gesetz in den jeweiligen Einzelplänen erwirtschaftet werden.
Nun kann man in jeden Einzelplan rein schauen, wie viel "mehr" für Personalaufwendungen eingestellt wurde im Vergleich zum Vorjahr, dann weiß man in etwa, wie viele noch übrig ist um verfassungsgemäße Zustände wiederherzustellen.
Ich hab mir mal den "Spaß" gegeben, den Stellenplan für das BMI mal auszugraben.
Für 2023 stehen 1916 Planstellen im Ministerium selbst (Wertigkeit A5-B11) zur Verfügung, weiterhin 67.084 Planstellen in den dem BMI nachgeordneten Geschäftsbereichsbehörden (GBB). Hinzu kommen 379 Tarifbeschäftigte im Ministerium und 16.589 TB in der Fläche.
Im Jahr 2022 waren es 1.807 Planstellen im BMI, 65.877 in den GBB, hinzu kamen 376 TB im BMI und 17.249 in der Fläche.
Bemüht man nun die Mathematik so findet man heraus, dass 1.318 Planstellen im BMI und GBB hinzukommen und 657 Tarifbeschäftigungen entfallen.
Der nächste Schritt wäre nun, die Wertigkeit der Posten zu ermitteln und somit Rückschlüsse zu bekommen, was an netto mehr im Topf ist um berechtigte Ansprüche zu bedienen. Das überlasse ich aber gerne anderen hier ;-)