Autor Thema: Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)  (Read 2057675 times)

PolareuD

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Antw:Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)
« Antwort #3525 am: 20.01.2023 11:05 »
Zumindest wird ein deutlich größeres Auto benötigt. 3 Kindersitze nebeneinander zu bekommen ist in den meisten Fahrzeugen fasst aussichtslos.

Das braucht aber jeder, der sich den dem Privatvergnügen zuzuschreibenden Luxus von mehr als zwei Kindern leisten will und nicht auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen kann. Ich finde es jedenfalls amüsant, dass die nochmals stark aufgebauschten Karnickelprämien schon zur Unruhe innerhalb der Beamtenschaft führen  ;D

Stimmt, aber ein Nicht-Beamter muss auch nicht alimentiert werden. ;-)

Bastel

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Antw:Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)
« Antwort #3526 am: 20.01.2023 11:09 »
Was ich nur immer nicht verstehe ist die Logik, dass ab dem dritten Kind so viel mehr gezahlt wird. Kann mir das mal jemand erklären?

Karnickelprämie halt...Anreiz vergoldete Beamtenkinder zu zeugen, ist doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen? Die einen werden fürs Arbeiten und die Leistungserbringung bezahlt, die anderen dafür, dass sie ihrem ausschließlichen Privatvergnügen nachgehen.

Wir brauchen doch Kinder ;) Ich freue mich auch auf die Karnickelprämie. Das dritte Kind finanziert mir dann den Sportwagen.

Tagelöhner

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Antw:Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)
« Antwort #3527 am: 20.01.2023 11:11 »
Aber ein Nicht-Beamter muss über seine in Deutschland verhältnismäßig sehr hohen Steuerabgaben, die sein Bruttolohn stark schmälern und er sich daher kein drittes Kind leisten kann, die Alimentation von Beamten mitfinanzieren, deren Übernahme ins Beamtenverhältnis aus fragwürdigen Erwägungen erfolgt ist und sich keinesfalls mit der Notwendigkeit der Ausübung tatsächlich hoheitlicher staatlicher Kernaufgaben begründen lässt.

PolareuD

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Antw:Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)
« Antwort #3528 am: 20.01.2023 11:13 »
Aber ein Nicht-Beamter muss über seine in Deutschland verhältnismäßig sehr hohen Steuerabgaben, die sein Bruttolohn stark schmälern und er sich daher kein drittes Kind leisten kann, die Alimentation von Beamten mitfinanzieren, deren Übernahme ins Beamtenverhältnis aus fragwürdigen Erwägungen erfolgt ist und sich keinesfalls mit der Notwendigkeit der Ausübung tatsächlich hoheitlicher staatlicher Kernaufgaben begründen lässt.

Es gibt ca. 360.000 offene Stellen im ÖD. Es steht also jedem frei sich auf einen entsprechenden Beamten-DP zu bewerben, wenn er auch alimentiert werden möchte. ;-)

Knecht

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« Antwort #3529 am: 20.01.2023 11:14 »
Das ist sehr einfach, ab dem 3. Kind sind wirklich die Kosten sehr hoch, zu 99% arbeiten meistens die Frauen nicht voll, man bekommt das gar nicht gebacken, wenn die Frau 25 Stunden bei 3 Kindern hingekommt, ist das viel!

Naja, die Kosten fürs größere Auto verstehe ich (einmalig). Ansonsten dürfte sich der (finanzielle) Mehraufwand eher in Grenzen halten, gerade wenn der Abstand nicht all zu groß ist.

Tagelöhner

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« Antwort #3530 am: 20.01.2023 11:16 »
Es gibt ca. 360.000 offene Stellen im ÖD. Es steht also jedem frei sich auf einen entsprechenden Beamten-DP zu bewerben, wenn er auch alimentiert werden möchte. ;-)

Diese Argumentation greift wie immer deutlich zu kurz, denn sie ist aus der Schublade "werden wir einfach alle Beamte und die Welt ist toll". Es soll in Deutschland aber auch noch die weit überwiegende Mehrheit geben, die alles was auf der einen Seite umverteilt wird, im globalen Wettbewerb der Marktwirtschaften tatsächlich durch Wertschöpfung erwirtschaften müssen.

PolareuD

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Antw:Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)
« Antwort #3531 am: 20.01.2023 11:17 »
Das ist sehr einfach, ab dem 3. Kind sind wirklich die Kosten sehr hoch, zu 99% arbeiten meistens die Frauen nicht voll, man bekommt das gar nicht gebacken, wenn die Frau 25 Stunden bei 3 Kindern hingekommt, ist das viel!

Naja, die Kosten fürs größere Auto verstehe ich (einmalig). Ansonsten dürfte sich der (finanzielle) Mehraufwand eher in Grenzen halten, gerade wenn der Abstand nicht all zu groß ist.

Das Problem ist auch eine geeignete Immobilie zu finden. Bei 3 Kindern werden meisten 5 Zimmer (4 SZ + WZ) gesucht. Eine Mietwohnung fällt da schon meisten weg. Man sucht also Bereich eines Hauses (kauf oder zur Miete).

Tagelöhner

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« Antwort #3532 am: 20.01.2023 11:19 »
Das Problem ist auch eine geeignete Immobilie zu finden. Bei 3 Kindern werden meisten 5 Zimmer (4 SZ + WZ) gesucht. Eine Mietwohnung fällt da schon meisten weg. Man sucht also Bereich eines Hauses (kauf oder zur Miete).

Einfach nochmal 5-10 Kinder in die Welt setzen und sich direkt eine Villa finanzieren. Es soll ja auch eine amtsangemessene Unterbringung der Karnickel erfolgen  ;D

PolareuD

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« Antwort #3533 am: 20.01.2023 11:20 »
Es gibt ca. 360.000 offene Stellen im ÖD. Es steht also jedem frei sich auf einen entsprechenden Beamten-DP zu bewerben, wenn er auch alimentiert werden möchte. ;-)

Diese Argumentation greift wie immer deutlich zu kurz, denn sie ist aus der Schublade "werden wir einfach alle Beamte und die Welt ist toll". Es soll in Deutschland aber auch noch die weit überwiegende Mehrheit geben, die alles was auf der einen Seite umverteilt wird, im globalen Wettbewerb der Marktwirtschaften tatsächlich durch Wertschöpfung erwirtschaften müssen.

Richtig, es sollen ja nicht alle Beamte werden. Aber die sich an der Alimentation stören, können sich gerne bewerben.

Auch steht den Gewerkschaften frei in Form von TV analoge Regelungen zu fordern und mittels Streik auch versuchen umzusetzen.

Tagelöhner

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« Antwort #3534 am: 20.01.2023 11:25 »
Richtig, es sollen ja nicht alle Beamte werden. Aber die sich an der Alimentation stören, können sich gerne bewerben.

Auch steht den Gewerkschaften frei in Form von TV analoge Regelungen zu fordern und mittels Streik auch versuchen umzusetzen.

Es können gar nicht alle Beamte werden, das gibt das Gesamtkonstrukt einfach nicht her, daher ist diese Argumentation, es stünde ja jedem frei Beamter zu werden schlicht Unsinn.

Und was passiert, wenn sich beispielsweise 20-30 Mio. Menschen in Deutschland daran stören? Können die sich dann auch alle auf die Pöstchen bewerben?

Die Gewerkschaften haben bei der Abschaffung beamtenähnlicher Vorteile im Tarifbereich mitgewirkt (siehe beispielsweise Umstellung BAT auf TV-L).

andreb

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Antw:Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)
« Antwort #3535 am: 20.01.2023 11:26 »
Es gibt ca. 360.000 offene Stellen im ÖD. Es steht also jedem frei sich auf einen entsprechenden Beamten-DP zu bewerben, wenn er auch alimentiert werden möchte. ;-)

Diese Argumentation greift wie immer deutlich zu kurz, denn sie ist aus der Schublade "werden wir einfach alle Beamte und die Welt ist toll". Es soll in Deutschland aber auch noch die weit überwiegende Mehrheit geben, die alles was auf der einen Seite umverteilt wird, im globalen Wettbewerb der Marktwirtschaften tatsächlich durch Wertschöpfung erwirtschaften müssen.

Werter Tagelöhner,

mein Vorschlag an Sie…

Gehen Sie in die Politik, gründen Sie meinetwegen eine Anti-Beamten-Partei, ziehen in den Bundestag ein, erreichen Sie eine 2/3 Mehrheit und legen dann die Axt an Art. 33 GG, um alles was mit den Beamten zu tun hat, abzuschaffen…

Vielen Dank!

Ps. der Waldundwiesen-Beamte legt seine Alimentation nicht selbst fest. Für alles Weitete steht Ihnen ihr Bundestagsgeordneter zur Verfügung, der an der Zustimmung der entsprechenden Gesetzte beteiligt ist.

PolareuD

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« Antwort #3536 am: 20.01.2023 11:29 »
Richtig, es sollen ja nicht alle Beamte werden. Aber die sich an der Alimentation stören, können sich gerne bewerben.

Auch steht den Gewerkschaften frei in Form von TV analoge Regelungen zu fordern und mittels Streik auch versuchen umzusetzen.

Es können gar nicht alle Beamte werden, das gibt das Gesamtkonstrukt einfach nicht her, daher ist diese Argumentation, es stünde ja jedem frei Beamter zu werden schlicht Unsinn.

Das habe ich auch nicht gesagt, aber bewerben kann sich jeder!


Die Gewerkschaften haben bei der Abschaffung beamtenähnlicher Vorteile im Tarifbereich mitgewirkt (siehe beispielsweise Umstellung BAT auf TV-L).


Da hilft nur massenhaft den Gewerkschaften beitreten und von Innen her Druck ausüben. Aber nur rummeckern kann jeder.

Tagelöhner

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« Antwort #3537 am: 20.01.2023 11:32 »
Werter Tagelöhner,

mein Vorschlag an Sie…

Gehen Sie in die Politik, gründen Sie meinetwegen eine Anti-Beamten-Partei, ziehen in den Bundestag ein, erreichen Sie eine 2/3 Mehrheit und legen dann die Axt an Art. 33 GG, um alles was mit den Beamten zu tun hat, abzuschaffen…

Vielen Dank!

Ps. der Waldundwiesen-Beamte legt seine Alimentation nicht selbst fest. Für alles Weitete steht Ihnen ihr Bundestagsgeordneter zur Verfügung, der an der Zustimmung der entsprechenden Gesetzte beteiligt ist.

Da ich selber abhängig berufstätig bin, habe ich für solche Phantasievorstellungen gar keine Zeit.

Außerdem bin ich nicht per se gegen Beamte, das wird nur gerne so von einigen getroffenen Hunden so hingedreht. Ich bin dafür, dass die "Richtigen" diesen für das Staatswesen wichtigen Status erhalten und nicht der falsche Personenkreis, der das Beamtenverhältnis eher wie ein 0815-Arbeitsverhältnis versteht wenn es um die damit verbundenen Pflichten und Grundsätze geht aber bei den Rechten und Vorteilen plötzlich bestens informiert scheint. Und hier liegt das große Hauptproblem.

xap

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« Antwort #3538 am: 20.01.2023 11:53 »
Aus den Worten des Nutzers Tagelöhner spricht tiefe Frustration. Vielleicht weil er selbst es aus gesundheitlichen oder charakterlichen Gründen nicht geschafft den Status eines Beamten zu erreichen. Infolgedessen fährt er seinen persönlichen heiligen Krieg.

Finanzer

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« Antwort #3539 am: 20.01.2023 11:55 »
Och, was eine selektivere Verbeamtungspolitik angeht finde ich die Aussagen von Herrn Tagelöhner garnicht so verkehrt.