https://www.zeit.de/news/2023-08/23/beamte-widersprechen-besoldungshoehe-bund-warnt-vor-klagen
Um das hier mal in einen Kontext zu setzen. 85.000 Widersprüche, verteilt über mindestens 3 Besoldungsjahre, bei rund 341.000 Beamten im Land.
Geht man davon aus, dass jeder Beamte der es einmal getan hat fortlaufend Widersprüche eingelegt hat reden wir über rund 28.000 Widerspruchsführer, das sind ungefähr 8% der NRW-Beamten. Das ist ein Spitzenwert der im Bund deutlich niedriger liegt.
Wird nun aber tatsächlich Verjährung angedroht würde ich vermuten, dass nicht mehr als 20% dieser WF den Gang vor Gericht wagen werden. Alle anderen werden sich innerlich ärgern und das Thema mit mehr oder minder intensiver innerer Kündigung beantworten. Sicher, 5,6k Klagen würden die Verwaltungsgerichtsbarkeit mit Sicherheit für eine Weile lahmlegen, dann würde aber voraussichtlich je Gericht eine Handvoll Verfahren als Muster ausgesucht und der Rest ruhend gestellt. Am Ende also nur eine Verlagerung von den Besoldungsstellen zu den VG.
@BalBund
Mit deiner Einordnung der Zahlen hast du sicher recht.
Für mich ist dass aber umso mehr erschreckend und zeigt das perfide Spiel das mit den Beamten gespielt wird.
Es erschreckt mich das entweder nur so wenige von der Thematik Kenntnis haben und Widerspruch eingelegt haben oder aber das wesentlich mehr davon Kenntnis haben, aber diese aus mir nicht nachvollziehbaren Grünen keinen Widerspruch eingelegt haben.
In beiden Fällen sehe ich auch ein Versagen der Interessenverbände.
Das jetzt seitens der LReg in Kenntnis der Lage eiskalt auf die Verjährung der Widersprüche und eine aller Voraussicht nach wesentlich kleinere Zahl an Klagen gesetzt wird,
zeigt in erschreckender Deutlichkeit die Wertschätzung der Landesbeamten durch Ihren Dienstherrn. Die Beamten scheinen ihren Dienstherrn ganz offensichtlich nur noch einen feuchten Dreck zu interessieren.
Ich gehe wie du davon aus, dass im Bereich des Bundes die Zahlen noch wesentlich negativer ausfallen.
Dies dürfte in den anderen BL ähnlich sein.