Jetzt macht mal langsam mit euren finanziellen Hochrechnungen.
Heute ist in der Presse zu lesen, dass der neue Haushalt doch nicht so verfassungsgemäß sei.
Wie auch immer, in der Koalition (und in den Bundesfinanzen) knirscht und kracht es an allen Ecken und Enden.
Es soll jetzt - ein wunderschönes Wort - nächsten Donnerstag eine
"Bereinigungssitzung"
stattfinden.
Am 29.01. ist die finale Beratung geplant.
Mal sehen, wie das weitergeht.
Ich gebe zu: die von mir erstellte Tabelle ist mit Vorsicht zu genießen.
Das eine sind Berechnungen, basierend auf Fakten von Dr. Schwan (welcher sich auf das BVerfG abstützt).
Das andere ist Politik.
Eine simple Berechnung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dem finalen Ergebnis entsprechen, aber sie kann eine grundlegende Hilfe sein.
Leider habe ich keine Daten dazu vorliegen, wie viele Angehörige des ÖD ihrer Besoldung widersprechen. Da Beamten des ÖD jedoch "nur" eingeschränkte Wege zur Geltendmachung ihrer gemäß Verfassung zustehenden Rechte haben, müssen diese auch entsprechend genutzt werden.
Die Entscheidungen des BVerfG sind aufgrund der Natur der Thematik relativ komplex.
Für viele Angehörige des ÖD wird nicht die komplette Herleitung eines verfassungskonformen Besoldungssystems relevant sein, sondern die Antwort auf die simple Frage "Und wie viel bekomme ich jetzt am Anfang des Monats?".
Um nun mehr Angehörige des ÖD dazu zu motivieren den Weg eines Widerspruches zu gehen, kann eine einfache und aussagekräftige Tabelle hilfreich sein.
Beispiel - hier zwei Aussagen:
Aussage 1:
"Die Besoldung von Beamten und Soldaten muss sich an der Grundsicherung orientieren und dabei mindestens 115 % über dieser liegen. Des Weiteren muss, basierend auf der Annahme, dass ein Angehöriger des ÖD Alleinverdiener einer vierköpfigen Familie ist, davon ausgegangen werden, dass die zustehende Alimentation mit den gewährten Zuschlägen so hoch bemessen sein muss, dass die Besoldung über 115 % des Grundsicherungsniveaus bleibt. [Hier dann noch weitere Begründungen einfügen]. Aus diesem Grund ist dringend zu empfehlen, dass gegen die gewährte Alimentation widersprochen wird."
Aussage 2:
"Die Besoldung von Beamten und Soldaten muss sich an der Grundsicherung orientieren und dabei mindestens 115 % über dieser liegen. Die bestehende Besoldung der A-Tabelle, sofern keine Zulagen verändert werden, müsste mindestens um 1.577 bis 5.376 € höher sein. Es wird daher dringend empfohlen der gewährten Alimentation zu widersprechen!"
Aussage 1 ist hierbei korrekt und begründet auch, warum der gewährten Besoldung widersprochen werden sollte.
Jedoch wird das Thema dabei relativ abstrakt vermittelt, wodurch jemand viel Zeit investieren müsste, um das Thema komplett zu durchdringen.
Dahingegen liefert Aussage 2 ein vereinfachtes Bild ab, welches jedoch auf einem Blick sofort die Nachricht vermittelt, dass jedem Angehörigen des ÖD eine deutlich höhere Besoldung zusteht.
Am Ende bieten einfache aber klare Botschaften eine gute Grundlage für eine "Mobilisierung der Angehörigen des ÖD". Nicht im Sinne eines verfassungswidrigen Streiks durch Beamte/Soldaten oder eines in der Freizeit stattfindenden Protests, sondern in Form von zahlreichen Widersprüchen gegen die Besoldung.