Politisch spannend ist es für mich insoweit, als dass wir mit einer Entscheidung eigentlich auch eine Aussage dazu erhalten, was eigentlich ein angemessener Mindestlohn wäre, der einem ein Leben ermöglichen würde, ohne auf Unterstützung der Gemeinschaft angewiesen zu sein.
Auf welche Entscheidung beziehst du dich jetzt?
Einen Mindestlohn von 12,82€ die Stunde haben wir ja jetzt schon in Deutschland.
Da sich eine Vollzeitstelle in Deutschland irgendwo ganz grob zwischen 35h und 40h die Woche bewegt kann man damit doch eigentlich jetzt auch schon sagen wie hoch ein angemessener Bruttolohn wäre um über die Runde zu kommen. Wie realistisch das ist von Mindestlohn zu leben lasse ich mal außen vor.
Der Mindestlohn ist derzeit ein Lohn, der einen weiter von staatlichen Transferleistungen abhängig macht, was wir wohl oder übel akzeptieren werden müssen.
Es handelt sich m.E. aber dann nicht um eine viel besungene Umverteilung von Oben nach Unten, sondern um eine Umverteilung aus der Masse auch teilweise nach oben. Die staatliche Transferleistung ist für mich auch eine Subvention von Arbeitgebern, die ihren Angestellten Löhne unter den Bezügen eines Bürgergeldempfängers zahlen. Natürlich, weil man isoliert wirtschaftlich einfach nicht mehr bezahlen kann, das ist Realität. Wir erhalten mit diesen Umverteilungen quasi unseren Standort, da es besser ist, aus Steuern zu subventionieren. Höhere Löhne wären auch mit höheren Sozialabgaben verbunden, womit wir bei Thema Lücken Rentenkasse, Krankenversicherung wären....
Mit dem kommenden Urteil - und es wird kommen - wird für die Berufsgruppe der Beamten vorgerechnet, was , wenn auch unter besonderen Bedingungen des Treueverhältnisses , das absolute Minimum ist. Das ist für mich auch zugleich eine Grundaussage, die zumindest gesellschaftspolitisch für alle abhängig Beschäftigten diskutabel ist.