Ich kann mir kaum vorstellen das jemand mit der gleichen beruflichen Qualifikation auf dem freien Markt soviel nach Hause bringt. Da kommt mir öfters die Frage was nicht stimmt, bzw. Ob wir Beamte mit mehr als drei Kinder doch auf hohen Niveau jammern.
Dazu anekdotisch meine zwei Cents. In meinem Umfeld verdienen manche mit vergleichbarer Ausbildung so viel, dass Haus, Kinder, zwei Autos und Frau zu Hause mit 10 Std pro Woche "Hobby"-Beruf als Yoga-Lehrerin oder Achtsamkeitsberaterin mit im wesentlichen einem Einkommen überhaupt kein Problem sind. Da reden wir von niedrigen sechsstelligen Gehältern zzgl. üppiger Boni und Beteiligungen am Umsatz.
Auf der anderen Seite gibt es auch die mit vergleichbarer Ausbildung, die in kleinen Unternehmen oder im Wissenschaftsbetrieb arbeiten und mit einem Gehalt niemals klar kommen würden.
Ich nehme im öffentlichen Diskurs jedoch häufig wahr, dass das Gehalt eines A13 Juristen mit dem Gehalt vom Schreinergesellen in einem Topf geworfen wird und dann der Beamte auf einmal "üppig" überbezahlt wirkt.
Gestern sprach ich mit einer Kollegin, deren Mann in einem internationalen Großunternehmen arbeitet und über die Berichterstattung gestolpert ist. Er sagte zu ihr, dass die Beamten doch schon gut genug verdienen würden.
Ich habe der Kollegin geraten ihn Mal dem Gedankenkonstrukt zu konfrontieren, ihr Beamtengehalt sei das einzige Einkommen oder 2/3 des Gesamteinkommens um Haus, Kinder, Autos etc zu unterhalten und wo er als erstes dran sparen würde.
Oder wenn das zu kompliziert ist: frag ihn Mal nach seinem Jahresbonus und frage ihn Mal wie motiviert er wäre, wenn der Bonus nur noch 500/300€ brutto alle vier Jahre ausmachen würde.