So Britta, hier mal zurück zum Ausgangspost.
Auch bei uns gibt es die Möglichkeit des Home Office für Risikogruppen. Ein Attest des Hausarztes reicht nicht aus. Der Betriebsarzt legt die Einstufung fest. Gar kein Problem, ein Standard-TÜV-Schreiben wurde übersandt, in dem auch eigentlich sämtliche AG seit Ausbildungsbeginn sowie Krankheiten, Krankenhausaufenthalte usw. aufgeführt hätten werden müssen. Wie gesagt, Standard-TüV-Fragebogen für alle Belange. Kurze Rücksprache mit der Ärztin, lediglich die für die Einstufung notwendigen Krankheiten, Medis etc. aufgeführt, kurzes Telefoninterview mit dieser Krankenkasse und damit war das Ganze erledigt. AG erhält nur die Empfehlung des Betriebsarztes bezüglich Gestaltung Arbeitsplatz bzw. eben Empfehlung Home Office. Also wo ist das Problem? Man könnte sich jetzt aufregen oder das Ganze in max. 15 min. erledigen und dann von zu Hause aus arbeiten.
Im Prinzip ähnlich wie bei uns. Was mich jedoch an der aktuellen Situation stört ist, dass manche Mitarbeiter die Coronakrise als eine Art Freifahrtschein verstehen und sich seit Anfang der Krise aufgrund ihres Altes im Prinzip aus dem Arbeitsleben befreit haben. Weiß nicht, ob das nur bei uns so ist ...
Weils hier nun doch weiter ging, noch ein Feedback von mir dazu.
Ohne (ich hoffe zumindest) zu outen, wer unser Arbeitgeber ist, am 13.8.2020 wurde von "ganz ganz oben" (dh tausende Mitarbeiter an verschiedenen Standorten WÖRTLICH festgelegt "alle Angehörige einer Risikogruppe UND / ODER älter als 60 Jahre" können in Absprache mit dem direkten Vorgesetzten auf eigenem Wunsch hin im Homeoffice verbleiben.
Wer lesen kann, dem sollten 2 Worte als Voraussetzung ins Auge springen.
Jeder, der älter als 60 Jahre ist, muss also nichtmal einer Risikogruppe angehören. Entscheidend ist der eigene Wunsch und Entscheidung des direkten Vorgesetzten.
Und zwei Level tiefer wird die für ALLE Mitarbeiter ausgesprochene Anweisung ausgehebelt. Wozu brauchen wir eigentlich noch Minister, wenn sich eh keiner drum schert weil "ich bin mehr Boss!"?
Die Anweisung zum Homeoffice wurde bei uns im Haus nichtmal bekannt gegeben. Sowas erfährt man wie so oft nur aus den anderen Verwaltungsleitungen.
Dreistheit und Missbrauch gibts bei uns selbstverständlich (weil typisch im ÖD!) auch.
Neid zerfrisst. Insbesondere der Neid von 2-3 Leuten, die selbst noch nicht 60 sind aber seit Jahren "verkürzt" anwesend sind oder gleich daheim bleiben (auf Nachfrage als "Homeoffice" bezeichnet). Sie hocken im Glashaus und werfen die Steine.
Wenn ich im Büro hocke, arbeite ich deutlich weniger. Weil entweder keine Arbeit da ider stundenlang Netzprobleme bzw stundenlanges Software-Updating. Daheim funktioniert die Technik UND man hat tatsächlich einen Arbeitsnachweis.
Und man greift im Flur und WC nur in seine eigenen Viren.