Autor Thema: Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?  (Read 8386 times)

blubb

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Huhu,

hatte über mehrere Ecken gehört, dass die Stehzeit zum Stabsfeldwebel gekürzt werden soll. Bzw generell die Stehzeiten vom Fw zum OFw 2 Jahre zum HptFw 2 Jahre und StFw 3 Jahre. Sprich nach 7 Feldwebel Jahren könnte man schon StFw werden, bei vorhandener Eignung/entsprechender Beurteilung natürlich vorausgesetzt.

Soll angeblich ab 2022 so sein, laut einer Spießtagung.
Kann das irgendwer bestätigen mit einer Quelle dazu? Oder hat das jemand auch live vor Ort bei einer Spießtagung gehört? Oder ist das nur dummes gequatsche gewesen?

Rollo83

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #1 am: 04.09.2020 08:42 »
Das hab ich vor grob 2 Jahren zum ersten Mal über den Buschfunk gehört aber ehrlich gesagt hab ich diese Aussagen nicht wirklich ernst genommen.
Das dies ab 2022 umgesetzt werden soll höre ich jetzt zum ersten Mal muss aber auch sagen das es mich nicht wundern würde wenn es stimmt.
Staber mit Mitte 20 macht natürlich richtig Sinn.

blubb

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #2 am: 04.09.2020 14:34 »
Ja mir kommt es auch ein wenig suspekt vor. Hätte wenn dann mit einer Verkürzung auf 12 Feldwebel Dienstjahre gerechnet oder maximal 10, statt der 16 benötigten.

Aber anscheinend hat niemand weiter was davon gehört, wird also schwachsinn sein.

Unknown

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #3 am: 04.09.2020 15:08 »
Reicht es denn nicht, dass der HptFw bereits gnadenlos entwertet worden ist?
Die SLV soll überarbeitet werden nach meinem Kenntnisstand, aber der Zeitpunkt ist ungewiss.

Rollo83

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #4 am: 04.09.2020 19:59 »
Ich bin ja noch „relativ“ junger Berufsoffizier, aber solche Änderungen wie mit dem Staber lass mich immer wieder an meiner Entscheidung zweifeln und diese Änderung wird bestimmt kommen.
Ich mein es gibt ja jetzt auch Staber die 0 Dienstzeit haben da sie als Staber eingestellt wurden.
Es ist wie es ist, ich hab aufgegeben.
Es müsste zwingend die Besoldung vom Dienstgrad entkoppelt werden, so könnte man Fachkräfte vernünftig bezahlen und müsste nicht die ganzen Dienstgrade entwerten.
Das was mit dem OSG passiert ist (und jetzt Korporal) ist danach mit den HptFw passiert und als nächstes dann mit den Stabern.
Dann gibt es jetzt noch ohne Ende Oberstabwr die in 2-3 Jahren zum Leutnant befördert werden, gratuliert man da überhaupt zur Beförderung ?!?!
Keine Ahnung wer sich das alles aus denkt.
Vielleicht kann ich ja dann doch noch Stabsoffizier werden.

blubb

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #5 am: 04.09.2020 20:37 »
Ich bin ja noch „relativ“ junger Berufsoffizier, aber solche Änderungen wie mit dem Staber lass mich immer wieder an meiner Entscheidung zweifeln und diese Änderung wird bestimmt kommen.
Ich mein es gibt ja jetzt auch Staber die 0 Dienstzeit haben da sie als Staber eingestellt wurden.
Es ist wie es ist, ich hab aufgegeben.
Es müsste zwingend die Besoldung vom Dienstgrad entkoppelt werden, so könnte man Fachkräfte vernünftig bezahlen und müsste nicht die ganzen Dienstgrade entwerten.
Das was mit dem OSG passiert ist (und jetzt Korporal) ist danach mit den HptFw passiert und als nächstes dann mit den Stabern.
Dann gibt es jetzt noch ohne Ende Oberstabwr die in 2-3 Jahren zum Leutnant befördert werden, gratuliert man da überhaupt zur Beförderung ?!?!
Keine Ahnung wer sich das alles aus denkt.
Vielleicht kann ich ja dann doch noch Stabsoffizier werden.

Bin ich voll und ganz bei Dir. Das mit den Mannschaften find ich auch sehr schlecht, vorallem der Besoldungsunterschied. Durch die neuen Dienstgrade ist die Differenz zu den Feldwebeln quasi nicht mehr gegeben...zumindest nicht so wie es sein sollte. Auch hier müsste man eig. ab Feldwebel A7 jeden eine Besoldungsgruppe höher gruppieren oder neue Zulagen schaffen, wo ein deutlicher Unterschied wieder vorhanden ist  - aber das ist nochmal ein ganz anderes Thema.

Spid

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #6 am: 04.09.2020 20:47 »
Muß es diesen deutlichen Unterschied geben? Um die Jahrtausendwende war der TrpFhr auf dem SPz SU/U kodiert, einige Jahre später HF/F - ohne daß sich an Aufgaben etwas geändert hätte, der HF also auf SU-Niveau. Wozu es da beim F einen großen Abstand zu Mannschaften geben sollte, erschließt sich nicht. Zwischen OSG/SG und SU lag auch nur eine Besoldungsgruppe.

Rollo83

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #7 am: 04.09.2020 21:42 »
Naja ohne jetzt die Mannschaftssoldaten irgendwie abzuwerten aber

Mannschaften — ungelernt
Feldwebel — Meister

Zumindest im Fachdienst und da muss finanziell schon ein deutlicher Unterschied liegen.


Spid

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #8 am: 04.09.2020 21:52 »
Im Truppendienst nicht.

blubb

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #9 am: 04.09.2020 22:07 »
Naja ohne jetzt die Mannschaftssoldaten irgendwie abzuwerten aber

Mannschaften — ungelernt
Feldwebel — Meister

Zumindest im Fachdienst und da muss finanziell schon ein deutlicher Unterschied liegen.

Jup. Kannst noch krasser im Fachdienst ausdrücken. Schulpflicht erfüllt ... gegenüber Meister.
Dem gibt es quasi nichts hinzuzufügen.

Spid

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #10 am: 04.09.2020 22:21 »
Und im Truppendienst eben nicht. Da ist es Realschulabschluss plus Anlernausbildung vs. Schulabbrecher plus kürzerer Anlernausbildung.

Rollo83

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #11 am: 05.09.2020 09:29 »
Richtig, im Truppendienst haben beide Laufbahnen eigentlich nichts dem zivilen vergleichbare Qualifikationen vorzuweisen.
Aber der Mannschafter macht eine SGA und vielleicht noch einen Führerschein und eine „kleine“ DPA wenn er zB Richtschütze ist das war es meistens.
Der Feldwebel macht eine FwAnwLhg, einen FwLhg AMT und MFT und Englisch und eine sehr umfangreiche DPA und hat danach definitiv deutlich mehr Verantwortung als zB PZKommandant und stellv. GrpFhr da sollten auch paar Euro dazwischen liegen und das ist momentan nicht so.

Meiner Meinung nach sind Mannschafter sehr sehr gut bezahlt und alles drüber eher nicht so gut, was nicht heißen soll das ich mich als Offizier unterbezahlt fühle. Aber die Spanne ist schon arg gering auch zwischen Feldwebel und Offizieren.
Der OFw neben mir im Büro hat 100€ mehr als ich (klar er hat 2 Kinder und Steuerklasse 3 und ich 0 Kinder und Steuerklasse). Ist natürlich Äpfel mit Birnen verglichen.

Aber nochmal ich hab größten Respekt vor den meisten Mannschaftern und ohne diese Kameraden geht es nicht und es kann auch nicht nur Häuptlinge geben.

Aber das weicht jetzt schon arg vom Thema ab.

Diese Geschichte mit dem Staber soll die finanzielle Attraktivität steigern gegenüber der zivilen Wirtschaft. Finanziell mag das sogar stimmen aber was das mit dem Dienstgradgefüge macht wenn es dann Staber mit ~25 Jahren gibt die eigentlich noch nichts geleistet haben. Ist natürlich auch ein Schlag ins Gesicht gegenüber den Stabern die mit ~ erst befördert wurden. Quasi ganz genau das Gleiche wie mit den HptFw. Früh waren dies eigentlich immer BS und man wusste „den HF kann ich alles fragen der hat Erfahrung und ist rund 10 Jahre Soldat.
Heute schaut man sich manche Kameraden in dem Dienstgrad an und denkt sich „der ist doch gerade erst von Mutti weg“. Die Kameraden können da auch nichts für, ich mache denen keinen Vorwurf denn das System will es so.

Spid

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #12 am: 05.09.2020 10:03 »
Das führt zwar von der Frage, aber nicht vom Thema weg. Im Truppendienst sind beide Laufbahnen Angelernte. Mir ist bewußt, daß es mehr Feldwebel FD als TrDst gibt, aber Maßstab für eine funktionale Dienstgradstruktur muß der TrDst sein, denn alle FüUSt, KpfUstg, EinsUstg, San, Stäbe usw. sind ja nicht Selbstzweck, sondern dazu, daß irgendwo ein Effektor wirksam wird - oder einfacher: sie alle sind dafür da, daß irgendwo KpfTr dafür sorgt, daß irgend so ein Bastard für sein Land stirbt und nicht umgekehrt. Man hat sich dazu entschieden, SU/U alter Art abzuschaffen und die Laufbahnen neu zu strukturieren. Nun ist der TrpFhr PzGren nicht mehr SU/U, sondern HF/F. Für den SF mußte man entweder in Stab/Schule oder auf KpTrpFhr/KpFw DP kommen. Nunmehr langt ZgFhr, was zuvor HF kodiert war. Beim TrOffz gab es ja in den Kp eine ähnliche Entwicklung. Wenn ich Dienstgrade, die ja nicht nur besoldungstechnisch Ämter darstellen, funktional dergestalt entwerte, heile ich das nicht durch Stehzeitregelungen. Die Dienstgrade sind ja durch ihre funktionale Entsprechung geprägt und nicht dadurch, daß man auf sie wartet.

Rollo83

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #13 am: 05.09.2020 11:01 »
Da aber die Besoldung an die Dienstgrade gekoppelt ist seh ich da keine andere Möglichkeit und einen Fw FD besser zu bezahlen als einen FwTrDst, ich weiß nicht so recht.
Fakt ist der FwFD ist mit einem Meister (oder einem Äquivalenten) schon ganz gut ausgebildet und das muss natürlich vernünftig entlohnt werden sonst würde man die Dienstposten nie besetzt bekommen, das geht meist nur übers Geld.
Ich habe als OffzMilFD einen staatlich geprüften Techniker, den seh ich über dem Meister und unter einem Bachelor.
Dazu habe ich einen enorm verantwortungsvollen Dienstposten, eigentlich mehr als mit lieb ist und das möchte ich nicht nur machen weil ich so „gerne“ Soldat bin sondern ich möchte auch vernünftig bezahlt werden. Draußen verdient man als Techniker auch schon wirklich gut.

Das ist alles nicht so leicht, ich versteh das auch. Es gibt nur die Möglichkeit irgendwie die Besoldung von den Dienstgraden zu entkoppelt. Dann soll doch der 25 jährige Elektromeister von mir aus A8 bekommen aber trotzdem maximal Feldwebel sein.
Das wird aber in meiner Dienstzeit die jetzt noch 19 Jahre dauert sicher nicht mehr passieren.

Spid

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Antw:Beförderung zum StFw - Stehzeit soll angepasst werden?
« Antwort #14 am: 05.09.2020 14:00 »
Warum sollte man den Fw FD besser alimentieren als den Fw TrDst? Schließlich ist der TrDst das, was den Soldaten“beruf“ ausmacht - und der kommt nunmal ohne zivile Qualifikation aus. Eine solche ist dahingehend ja auch schlicht ohne Wert. Maßgeblich ist mithin nicht Ausbildung, sondern die Funktion. Wie historisch hergeleitet, war der Abstand zwischen TrpFhr und TrpSdt immer so gering, wenn man das niedrigste Statusamt des TrpFhr und das höchste Statusamt des TrpSdt nimmt. Mithin hat sich diese zentrale Größe durch die Laufbahnreformen nicht gewandelt - und ob ich den TrpFhr nun SU/U oder HF/F zuordne und den TrpSdt OSG/G oder StKpl/G zuordne, ist nur besoldungstechnisch relevant.