Autor Thema: Mitarbeiter oft krank, was tun?  (Read 14707 times)

Saggse

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Antw:Mitarbeiter oft krank, was tun?
« Antwort #15 am: 13.10.2020 10:16 »
Genau genommen geht es um einen Mitarbeiter, der sein Pensum nicht leisten kann, weil er zeitweise arbeitsunfähig ist. Der Gesetzgeber hat vorgesehen, dass dieses Risiko in relativ hohem Umfang dem Arbeitgeber zufällt und der Arbeitnehmer ziemlich umfassend geschützt ist. Wer sich aufgrund dieser Regelung nicht in der Lage sieht, seine Arbeit zu machen, der hat als Personalverantwortlicher auf jeden Fall ein Problem. Eine personenbedingte Kündigung aufgrund von Krankheit ist möglich, aber wie Spid schon angedeutet hat, sind die Hürden recht hoch. Was in der Diskussion gerne vergessen wird: Die Arbeitsunfähigkeit wird nicht vom Mitarbeiter erklärt, sondern von einem Arzt festgestellt, dessen Urteil nur sehr schwierig in Zweifel zu ziehen ist. Wenn der unterstellte Missbrauch tatsächlich stattfindet, so sollte der Vorwurf in erster Linie dem Arzt gelten, der das Spiel entweder wissentlich mitspielt oder nicht gründlich genug prüft.

Ein möglicher Ansatz wäre deswegen auch tatsächlich beim Arzt, wenngleich man hier vielleicht allenfalls mal vorsichtig auf den Busch klopfen kann: Natürlich darf man nicht nach Diagnosen o.ä. fragen - das geht den AG nichts an - aber ein dezenter Hinweis, dass man auf die Sache aufmerksam geworden ist und man gerade die Möglichkeit einer weitergehenden Untersuchung prüft, könnte mit etwas Glück schon reichen. Es mag unwahrscheinlich sein, dass man es tatsächlich schafft, dem Arzt ein Fehlverhalten auch nachzuweisen, aber wenn man es schafft, kann der ordentlich Ärger kriegen...

Was den Rest der Mannschaft angeht: 5% aller anderen Menschen sind Idioten. Wenn man also eine hinreichend große Personengruppe betrachtet, sind die Chancen sehr groß, dass da mindestens einer dabei ist. Manche beschränken sich darauf, ständig "zufällig" drei Tage vor jedem Urlaub einen Schein zu bringen (bzw. sich einfach so krank zu melden), andere reizen das richtig aus, wie dieser Kandidat hier. Manchmal hat man Glück und sie sind so dämlich, dass sie irgendwann auffliegen - manchmal hat man halt Pech, und sie kommen tatsächlich damit durch. Damit muss man einfach leben - als Arbeitgeber, als Führungskraft, als Kollege - es nützt ja nix. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Dass ein Team dieser Größe davon derart "demotiviert" wird, ist traurig und ein Indiz, dass es bei der allgemeinen Arbeitsmoral durchaus noch Luft nach oben gibt.

Vielleicht sollte man tatsächlich seine Energie primär darauf verwenden, den übrigen Teil des Teams zu stärken statt zu versuchen, den einen Quertreiber loszuwerden, um am Ende daran zu scheitern.

Krebs

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Antw:Mitarbeiter oft krank, was tun?
« Antwort #16 am: 13.10.2020 15:11 »
@Kaiser80 8 Außendienstmitarbeiter im 2 Schichtsystem, zusätzlich Corona-Kontrollen am WE (hierzu werden auch MA aus dem Innendienst herangezogen), vor Corona diverse Veranstaltungskontrollen, kurzfristige Rufbereitschaftsübernahme bei Krankheit des MA
Scheint ja nicht allein an dem Mitarbeiter zu liegen.
"8 Außendienstmitarbeiter im 2 Schichtsystem, zusätzlich Corona-Kontrollen am WE (hierzu werden auch MA aus dem Innendienst herangezogen), vor Corona diverse Veranstaltungskontrollen, kurzfristige "
Oder liegt es an dem Problem das die "Sesselpupser" auch mal mit raus an die Luft müssen =)

Ansonsten werden sich die Möglichkeiten wirklich in Zaun halten. Wie Saggse schon beschrieb, zweifelt man auch die Atteste vom Arzt mit an.

MH

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Antw:Mitarbeiter oft krank, was tun?
« Antwort #17 am: 31.10.2020 10:20 »
Hallo,

ich kann deinen "Unmut" nachvollziehen. Wir haben auch solche Kandidaten, aber auch bei uns machen die Vorgesetzten nichts. Da heißt es lapidar nur: "Ach ja, alle Jahre wieder... " und die Kollegen sind dann auch schon genervt, weil gerade diese Kandidaten in den Himmel gelobt werden und teilweise sogar ihre Personalentwicklungen durchbekommen, die anderen vorenthalten werden.

Bei uns kann es vorkommen, dass Krankmeldung (2-4 Wochen, die wegen dem "Heilungsprozess" und mit Erlaubnis des Arztes auch schon mal im Ausland verbracht werden) mit einer Kur/Reha (ambulant, 3 Wochen) und Urlaub (2-3 Wochen) kombiniert werden, sodass der/die MA einige Wochen weg sind.

AndreasG

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Antw:Mitarbeiter oft krank, was tun?
« Antwort #18 am: 31.10.2020 18:10 »
Zitat
Bei uns kann es vorkommen, dass Krankmeldung (2-4 Wochen, die wegen dem "Heilungsprozess" und mit Erlaubnis des Arztes auch schon mal im Ausland verbracht werden) mit einer Kur/Reha (ambulant, 3 Wochen) und Urlaub (2-3 Wochen) kombiniert werden, sodass der/die MA einige Wochen weg sind.


Und? Krankmeldung wegen Rückenschmerzen ist kein Grund zb keinen Wanderurlaub zu machen. Und wenn jemand einen kaputten Rücken hat dann kommt der sicher nicht vor der Kur noch zur Arbeit um sich dort dank Schmerzmitteln durch den Arbeitstag zu schleppen.

Und einen Urlaub nach der Kur finde ich jetzt auch nicht verwerflich.


Generell macht die Kombination von Urlaub und Krank durchaus Sinn.
Mir sind mal alle 4 Weisheitszähne gezogen worden. Waren 2 Tage Krank und danach eine Woche Urlaub.

Hätte ich keinen Urlaub genommen wäre ich eben eine Woche krank gewesen.

MH

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Antw:Mitarbeiter oft krank, was tun?
« Antwort #19 am: 31.10.2020 19:59 »
Zitat
Bei uns kann es vorkommen, dass Krankmeldung (2-4 Wochen, die wegen dem "Heilungsprozess" und mit Erlaubnis des Arztes auch schon mal im Ausland verbracht werden) mit einer Kur/Reha (ambulant, 3 Wochen) und Urlaub (2-3 Wochen) kombiniert werden, sodass der/die MA einige Wochen weg sind.


Und? Krankmeldung wegen Rückenschmerzen ist kein Grund zb keinen Wanderurlaub zu machen. Und wenn jemand einen kaputten Rücken hat dann kommt der sicher nicht vor der Kur noch zur Arbeit um sich dort dank Schmerzmitteln durch den Arbeitstag zu schleppen.

Und einen Urlaub nach der Kur finde ich jetzt auch nicht verwerflich.


Generell macht die Kombination von Urlaub und Krank durchaus Sinn.
Mir sind mal alle 4 Weisheitszähne gezogen worden. Waren 2 Tage Krank und danach eine Woche Urlaub.

Hätte ich keinen Urlaub genommen wäre ich eben eine Woche krank gewesen.

Generell gebe ich dir recht.
Bei manchen Kollegen kann man jedoch die Uhr danach stellen, da jährlich K+U verbunden wird und das zufällig immer im Sommer und ich rede nicht von 1 W krank, sondern 2+.
Nicht umsonst äußern die Vorgesetzten: alle Jahre wieder... Naja, ich finde es nicht lustig, wenn schon Witze darüber angeschlossen werden, wann es wieder soweit ist und welches WeWechen es nun ist....

Aber nun ja, da es mich nicht trifft, da andere Abteilung, ist es mir egal. Ich habe nur zum Ausdruck bringen wollen, dass es noch mehr solche Fälle gibt.