Autor Thema: [HE] Pension und gesetzliche Rente  (Read 5767 times)

the majer

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[HE] Pension und gesetzliche Rente
« am: 16.10.2020 20:20 »
Hallo zusammen,
Ich bin zur Zeit Beamter auf Probe in Hesse mit A13. Davor habe ich eine Ausbildung gemacht, verschiedene Minijobs und TVH Verträge gehabt und mir somit Anspruch auf die gesetzliche Rente erarbeitet. Eigentlich wollte ich mir die Beiträge auszahlen lassen, nur geht das ja bei mehr als 5 Jahren Beitragszahlungen nicht mehr. Der unnette Herr der Rentenversicherung meinte gestern zu mir am Telefon, dass meine gesetzliche Rente (knapp 100 Euro) später mir meiner Pension verrechnet wird, ich also effektiv umsonst in die gesetzliche für mich persönlich eingezahlt hätte.
Ist das denn so rechtens? Mir kommt das sehr komisch vor.

Viele Grüße
Phil
« Last Edit: 19.10.2020 03:35 von Admin2 »

clarion

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #1 am: 16.10.2020 20:37 »
Hallo Phil, verrechnet wird nur wenn Du den Höchstsatz an Pension bekommst und der beträgt 71,x% von dem zuletzt innegehabten Amt und die Endstufe von A14 ist schon nicht zu verachten!

Ozymandias

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #2 am: 17.10.2020 10:55 »
Je nachdem wie alt er ist und was angerechnet an Ausbildungszeit kann die Höchstgrenze eventuell nicht mehr erreicht werden.

Ansonsten am Schluss einfach die Stunden verringern.

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #3 am: 17.10.2020 22:26 »
Ansonsten am Schluss einfach die Stunden verringern.

Du meinst auf z.B. eine 80%-Stelle reduzieren?

2strong

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #4 am: 18.10.2020 00:55 »
Ja, meint er. Was Sinn macht, wenn der wesentliche Zweck der Berufstätigkeit im Erwerb maximalen Versorgungsniveaus besteht.

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #5 am: 18.10.2020 09:17 »
Da würde mich die Rechnung interessieren. Ich habe gerade nur ein paar Zahlen in den Rechner geworfen:

BW A13 S12 4222 netto bei 100% und 3556 bei 80% Steuerklasse I, verheiratet und ein Kind . Die ruhegehaltfähigen Dienstzeiten verringern sich um die Teilzeitfaktor.

Wo entsteht jetzt ein "lohnender" Effekt für den Teilzeitbeamten? Was habe ich übersehen? 

EiTee

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #6 am: 18.10.2020 10:21 »
Es geht doch darum, dass man seine Arbeitszeit als Beamter zum Schluss hin so reduziert, dass der Rentenbetrag + Pension = dem Betrag der vollen Pension entspricht. Einen lohnen Effekt kann man hierdurch, in Form von weniger Arbeit, durchaus generieren.

Sozialarbeiter

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #7 am: 18.10.2020 10:40 »
Mehr Freizeit bei gleichen Geld ist doch auch ein Gewinn :) :)
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

CmdrMichael

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #8 am: 18.10.2020 10:52 »
Wo entsteht jetzt ein "lohnender" Effekt für den Teilzeitbeamten? Was habe ich übersehen?
Angenommen du wirst dir mit 67 Jahren die maximalen 71,x % Pensionsansprüche erarbeitet haben.
Als Pensionär erhältst du dann auch maximal diese 71,x %, wobei die Rente damit verrechnet wird.
Du erhältst zuerst deine Rente und der Dienstherr zahlt dann noch so viel deiner Pension aus, dass beides am Ende zusammen 71,x % ergibt. D.h. angenommen, die Rente würde 10 % deiner Pension ausmachen, zahlt dein Dienstherr dir nur ~61,x % Pension aus.

Jetzt kann du dir selber berechnen, wenn du mal 100 EUR Rente erhalten wirst, wie viel % dies deiner Maximalpension sein werden. Mal angenommen, das werden 2 % sein. Dann kannst du dir ausrechnen, ab wann du später in Teilzeit gehen kannst, sodass du bei nur 69,x% Pensionsansprüchen rauskommen wirst. Deine Rente wird dann deinen Pension auf 71,x% auffüllen und du erhältst die gleiche Pension, als wenn du bis zum Ende voll gearbeitet hättest.

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #9 am: 18.10.2020 11:01 »
Es geht doch darum, dass man seine Arbeitszeit als Beamter zum Schluss hin so reduziert, dass der Rentenbetrag + Pension = dem Betrag der vollen Pension entspricht. Einen lohnen Effekt kann man hierdurch, in Form von weniger Arbeit, durchaus generieren.
Bei mtl. 700 Euro netto Unterschied über z.B. 5 Jahre sind das 42.000 netto. 5 Jahre 100% wären rund 8,97% Pension gewesen, 80% kommen auf 7,175.

Klar, Freizeit hat was. Aber 42.000 weniger Einnahmen, um z.B. 3000 Euro netto p.a. Versorgungskürzung entgegen zu treten? Ich kenne nicht so viele Mischbiographien. Aber Kürzungen um netto 350 - 400 Euro mtl. halte ich für eher die Ausnahme. Der Beamte muss also doch recht alt werden, damit sich das rechnet.

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #10 am: 18.10.2020 11:07 »
Mehr Freizeit bei gleichen Geld ist doch auch ein Gewinn :) :)
Bei gleicher Pension. Nicht bei gleichem Geld. Der Unterschiedsbetrag mtl. während der aktiven Phase ist in den höheren Besoldungsgruppen doch recht erheblich. Diesen Betrag würde ich bei der Rechnung mit berücksichtigen wollen.

2strong

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #11 am: 18.10.2020 12:44 »
Bei mtl. 700 Euro netto Unterschied über z.B. 5 Jahre sind das 42.000 netto. 5 Jahre 100% wären rund 8,97% Pension gewesen, 80% kommen auf 7,175.

Klar, Freizeit hat was. Aber 42.000 weniger Einnahmen, um z.B. 3000 Euro netto p.a. Versorgungskürzung entgegen zu treten? Ich kenne nicht so viele Mischbiographien. Aber Kürzungen um netto 350 - 400 Euro mtl. halte ich für eher die Ausnahme. Der Beamte muss also doch recht alt werden, damit sich das rechnet.
Eben. Jenseits des einfachen Dienstes eine ziemlich bescheuerte Idee.

Ozymandias

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #12 am: 18.10.2020 13:04 »
Bei mtl. 700 Euro netto Unterschied über z.B. 5 Jahre sind das 42.000 netto. 5 Jahre 100% wären rund 8,97% Pension gewesen, 80% kommen auf 7,175.

Klar, Freizeit hat was. Aber 42.000 weniger Einnahmen, um z.B. 3000 Euro netto p.a. Versorgungskürzung entgegen zu treten? Ich kenne nicht so viele Mischbiographien. Aber Kürzungen um netto 350 - 400 Euro mtl. halte ich für eher die Ausnahme. Der Beamte muss also doch recht alt werden, damit sich das rechnet.
Eben. Jenseits des einfachen Dienstes eine ziemlich bescheuerte Idee.

Bescheuert ist eher, wenn man 40 Jahre nicht gespart und vernünftig investiert hat und sich dann wegen ein paar Krümel tot arbeiten möchte.

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #13 am: 18.10.2020 14:37 »
Bei mtl. 700 Euro netto Unterschied über z.B. 5 Jahre sind das 42.000 netto. 5 Jahre 100% wären rund 8,97% Pension gewesen, 80% kommen auf 7,175.

Klar, Freizeit hat was. Aber 42.000 weniger Einnahmen, um z.B. 3000 Euro netto p.a. Versorgungskürzung entgegen zu treten? Ich kenne nicht so viele Mischbiographien. Aber Kürzungen um netto 350 - 400 Euro mtl. halte ich für eher die Ausnahme. Der Beamte muss also doch recht alt werden, damit sich das rechnet.
Eben. Jenseits des einfachen Dienstes eine ziemlich bescheuerte Idee.
Deshalb meine Verwunderung, was ich denn übersehen habe.

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Antw:Pension und gesetzliche Rente
« Antwort #14 am: 18.10.2020 14:39 »
Bei mtl. 700 Euro netto Unterschied über z.B. 5 Jahre sind das 42.000 netto. 5 Jahre 100% wären rund 8,97% Pension gewesen, 80% kommen auf 7,175.

Klar, Freizeit hat was. Aber 42.000 weniger Einnahmen, um z.B. 3000 Euro netto p.a. Versorgungskürzung entgegen zu treten? Ich kenne nicht so viele Mischbiographien. Aber Kürzungen um netto 350 - 400 Euro mtl. halte ich für eher die Ausnahme. Der Beamte muss also doch recht alt werden, damit sich das rechnet.
Eben. Jenseits des einfachen Dienstes eine ziemlich bescheuerte Idee.

Bescheuert ist eher, wenn man 40 Jahre nicht gespart und vernünftig investiert hat und sich dann wegen ein paar Krümel tot arbeiten möchte.

Das ist zwar korrekt. Tut aber nichts zur Sache. Wer das Einkommen nicht nötig und Lust auf Freizeit hat, reduziert. Hier ging es um eine Reduzierung, die eine Versorgungskürzung verhindern soll. Aber eben mit Nebenwirkungen.