Das hat ja oft rein gar nichts mit der Person zu tun, so werden bei uns auch schlichtweg alle Mitarbeiter behandelt, selbst Personen die quasi "unersetzlich" sind. Unersetzlich im ganz konkreten Sinn, weil man gerade mehrere erfolglose Bewerbungsrunden auf die unbesetzte, identische Stelle durch hatte. Da wurde dem Kollegen sein Marktwert richtig bewusst, er geht zum Chef bezüglich Gehaltsanpassung und wird weggeschickt mit "legen Sie uns mal ein Arbeitsangebot von der Konkurrenz vor". Zu jemandem, der aktiv rekrutiert wird und sich nur entscheiden muss, welchen Headhunter er zurückruft. Dümmer geht's nicht.
Natürlich hat es auch was mit der Person zu tun. Denn wenn die Person nicht geht, kann der AG auch den Wert nicht erkennen, bzw. dann hat er das Pokerspiel gewonnen.
Das ein Arbeitsangebot der Konkurrenz verlangt wird, ist nicht ungewöhnlich von den (oftmals) Beamtenpersonalern,
a) weil sie sich es nicht vorstellen können, dass man geht.
b) weil sie glauben, sie müssten so etwas haben, um tarifgerecht eine Zulage bezahlen zu dürfen.
War bei uns ähnlich, als ich hier anfing. Inzwischen habe die personaler dazugelernt und hören auf die jeweilige Leitungseben und es wird differenziert zwischen
a) wollen wir halten: Da bitten wir um eine (fingierte) Einladung zum Vorstellungsgespräch für die Akten, damit der Personaler seinen Ar* an die Wand behalten kann.
b) ist egal ob geht: Da bitten wir immer noch um eine Arbeitslatzzusage, die dann
leider meistens nicht kommt. Also heiße Luft für nothing und Geld gespart. Bzw. leider unterdurchschnittliches Personal weiter an der Backe.
Ergo: Der Chef muss erstmal lernen was der Marktwert ist und erkennen wer vermeintlich unersetzlich ist, was ja per se heißt, dass er ein schlechter Chef ist, wenn er Unersetzlichkeit zulässt.
Wurde in den Bewerberrunden denn deutlich was der aktuelle Markpreis ist?