Die Stufen der Entgelttabelle bilden kein „angehäuftes Fachwissen“ ab. Das Erfordernis von Fachwissen wird über die Entgeltgruppe abgebildet. Für die IT gibt es doch eigene Tätigkeitsmerkmale. Wozu da noch Zulagen? Die braucht es ebensowenig für Führungspersonal.
Sollten die Stufen der Entgelttabelle aber schon. Vermutlich habe Sie jedoch nicht den fachlichen Einblick in die IT um erkennen zu können, weshalb bei uns Erfahrung und Fachwissen eben im Zweifelsfall bares Geld bedeuten, da ein Problem schneller behoben werden kann oder gar nicht erst auftritt).
Was erwartet der öD eigentlich? Daß sich ein guter Informatiker mit 15 Jahren BE für noch nicht mal 55.000 € Jahresgehalt in die Verwaltung sitzt und man dann schön "Verwaltung 4.0" machen kann? Dieses Jahresgehalt ist auch "abseits vom Schuß" meist nach bereits wenigen Jahren erreicht und dann geht es ja noch weiter. Also muß hier, wenn EG < 10 eingruppiert wurde mit Zulagen oberhalb von 250 € je Monat gearbeitet werden. Es treten dann so oder so meist folgende Konstellationen auf:
Sie bekommen mit dieser Entgelttabelle meist die totalen Pfosten, welche dann völlig überbezahlt und selbst froh sind für sich so einen guten Deal gemacht zu haben. Die werden dann Jahrzehnte mit geschliffen, sind nur am meckern und deren Arbeit ist sehr oft halt nicht "von mittlerer Art und Güte". Die guten in der Abteilung dürfen die dann mitschleppen und es ist nur noch lästig mit solchen Leuten zusammen arbeiten zu müssen.
Sie bekommen mit etwas Glück auch gute fähige Leute in jungen Jahren, die meist noch etwas "bewegen wollen" oder dem großen Irrtum unterliegen, besonders überdurchschnittliche Arbeitsleistung würde sich (monetär) lohnen. Die Leute sind aber meist nach wenigen Jahren wieder weg, wenn sie nicht eh schon mit einem befristeten Vertrag auf zwei Jahre eingestellt wurden. Mit dieser Praxis vergrault man sich systematisch den guten Nachwuchs.
Sie bekommen in den seltensten Fällen richtig gute Leute, die aus verschiedensten Gründen bereit sind, über Jahrzehnte unterbezahlt dem Mühlwerk des ÖD mitzugehen und über die Jahre massiv (pro Jahr ca. 12.000 - 15.000 Euro, in späteren Jahren mit mehr Berufserfahrung auch deutlich mehr) Gehaltsverlust zu akzeptieren. Meist eine "gesunde" idealistische Grundeinstellung zu der Sache, durch reichen Familienhintergrund (Erbe etc.) oder weil sie wie ich alleine zur Miete wohnen, nicht auf "die große Kohle" angewiesen zu sein und hier konstant über die Jahre "dahin zu arbeiten".
Was will ich damit sagen? Wenn der öD IT Mitarbeiter weiterhin so schlecht bezahlt werden irgendwann die guten in Masse weg sein und man vergibt dann lieber an externe Dienstleister für 120 € netto die Stunde... Nachhaltig und effizient gehen anders...