Richard David Precht hat es neulich herrlich ausformuliert: Die Arbeitswelt im öD gleicht z.T. der der DDR; Hauptsache scheint, dass die Menschen irgendeiner Beschäftigung nachgehen, und NICHT die Frage, ob diese Tätigkeit überhaupt sinnvoll ist, quasi Beschäftigung um der Beschäftigung willen. Daher auch diese latente Ablehnung gegen Digitalisierung & Co.
Auch wir halten Dienstkräfte vor, die für E6, idR bereits Stufe 6 angelangt, irgendeinen Scheiß irgendwo abtippen, was z.B. mit elektronischer Zeiterfassung voll automatisiert wäre. ODer auch E4er, die Akten von A nach B tragen.
Mir haben Sie in der großen Besprechung erklärt, dass wir im ÖD einen gesellschaftlichen Auftrag haben.
Deswegen werden z.B. zur Ausbildung nicht die 7 besten Bewerber ausgewählt, sondern
1 Top-Bewerber,
1 Naja könnte passen,
1 viel zu alter Quereinsteiger,
1 Ausländer ohne Deutschkenntnisse,
1 SB,
1 Vitamin-B Bewerber (Sohn vom Gemeinderat o.ä., der nirgendwo sonst unterkam)
Übernommen wird im Anschluss nach Abschlussnote.
*Edit: Top-Bewerber/in, Quereinsteigende, Ausländer/in
*Edit2: Top-Bewerber ist nach der Ausbildung natürlich schnell weg (Studium, andere Behörde whatever). Der Rest bleibt. Für immer.