Ich denke, hier werfen viele etwas durcheinander
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Vorab: Ich bin absolut der Überzeugung, dass die Gewerkschaften hier schlecht verhandelt haben, der Abschluss ist dem öD in keiner Weise würdig.
Warum? Seit Jahren wird gebetsmühlenartig davon gesprochen, den Dienst attraktiver zu machen. Was wurde da nicht alles durchs Dorf getrieben...Ämterspreizung, Laufbahnen verändern usw. usw. - passiert ist nichts, der einzige Hebel im Konkurrenzkampf um gute Leute ist also nach wie vor das, was am Monatsende auf dem Konto landet. Hier einen Abschluss als Erfolg zu verkaufen, der in normalen Jahren nicht einmal die Inflationsrate deckt ist die eigentliche Frechheit und zeigt, warum Gewerkschaften überflüssig sind. Die 3,0-3,x Prozent die die Mehrheit im öD bekommen wird hätten sie auch ohne Streiks und Verhandlungen bekommen, weil durch die Ableitung vom Alimentationsprinzip die spürbar steigenden Kosten auch so durch die Arbeitgeberseite hätte ausgeglichen werden müssen.
Klar ist der TVöD noch immer viel attraktiver als seine Landespendants, aber ein großer Wurf für den es sich lohnt Beiträge an Gewerkschaften abzuführen war es halt nicht.
Der andere Punkt - den ich hier nicht so ganz verstehe in der Diskussion - sind die steigenden Nebenkosten.
PKV - ja, die DeBeKa hat ordentlich ausgeholt, aber vier Jahre vorher hat man das Lohnplus bei gleichen Beiträgen fröhlich hingenommen ohne Klage. Dass in der PKV stoßartig Erhöhungen kommen dürfte jeder wissen, der nicht erst seit zwei Jahren in dem Verein ist und die AVB mal gelesen hat.
CO2 - Steuer: Ja die 7 Cent pro Liter werden Pendler im Geldbeutel spüren, genauso aber auch diejenigen die ÖPNV fahren. Wer ein halbwegs sparsames Auto hat und weniger als 150km pro Tag pendelt dürfte mit der steuerlichen Anrechnung aber immer noch ohne Minus herauskommen (nur die Rückzahlung vom FA wird halt schmaler)
Fernwärme: Ja, ärgerlich, bundesweit 6-15% Steigerung gehen auch hier ins Mark, aber bilden zeitverzögert nur das ab, was Öl- und Gaskunden schon jetzt bezahlen. Liegt also auch in der normalen Teuerungsrate, die sich nun einmal unabhängig von Tarifabschlüssen ergibt.
Beides miteinander aufzurechnen mag dem empfundenen Unrechtsbewusstsein helfen, in der Sache ist es aber nicht hilfreich, wenn man das Ergebnis einordnen möchte.
my2cents