Uff, ganz schön viel Input für eine doch recht "einfache" Frage
Ich gebe dir Recht, jeder denkt er sei die wichtigste Person im Amt...
Auch gebe ich dir mit der Sache des Schreiners Recht - den IT´ler sehe ich aber nicht als Schreiner.
Und doch - gerade weil sich in der IT so viel und so schnell weiterentwickelt, sollte man mehr Geld bekommen, wenn man nun mit VM´s arbeitet und keinen alten Standard mehr verwendet. Denn auch hierfür musste man viel Zeit aufwenden, um sich Wissen anzueignen. Die Infrastruktur der IT wird immer komplexer, das Aufgabengebiet größer.
Wenn man vor Jahren 10 Computer mit 2 Anwendungen betreut hat war das bei weitem nicht so komplex, wie ein Firmennetzwerk mit Servertechnik, Netzwerktechnik, W-Lan, mobilen Endgeräten, zahlreicher Software...
Wir sind eine Verwaltung (Verbandsgemeinde) mit 7 Mitgliedsgemeinden, welche noch einmal einzelne Ortsteile haben.
Mitarbeiter in der Kernverwaltung sind round about 60 an der Zahl. Aufgeteilt auf 2 Gebäude - welche mittels Glasfaser verbunden sind. (jeder MA einen PC Arbeitsplatz, diverse Notebooks, iPads)
Hier entsprechende Servertechnik, Netzwerk, W-Lan, Telefonie, digitales Schließsystem neu,...
3 Grundschulen mit je einem PC Kabinett, je 1-2 digitalen Tafeln sowie je 18 iPads aktuell.
5 größere FFW mit Notebooks, PC´s, Druckern + Videoüberwachung. (Anbindung an unser Netz mittels VPN)
7 Kitas mit Notebooks (Anbindung an unser Netz mittels VPN) und Multifunktionsgeräten.
3 größere Mitgliedsgemeinden mit IT Technik (teils auch via VPN zu uns) sowie Stadthöfen.
...dazu Zeiterfassung etc. p.p.
ich kümmere mich aktuell dabei um ALLES.
Das heisst: Planung, Beschaffung, Betreuung,...ich entscheide auch, welche Technik (Hardware / Software) zum Einsatz kommt. Teils behelfe ich mich (nicht mir ) mittels externen Dienstleistern. Speziell ein direkter Dienstleister, mit welchem wir einen Dienstleistungsvertrag haben, aus der Region.
Dazu kann ich noch sagen, dass hier alles recht altbacken war, als ich die IT übernommen habe.
Das ist mittlerweile gut 10 Jahre her. Nach und nach konnte ich verbessern und aktualisieren.
Neue Hardware sowie neue Software einführen.
Aktuell bin ich zB. bei der Einführung eines Vertragsmanagement-Systems.
Sobald es nur ein wenig technisch wird, bin ich der Ansprechpartner im Haus.
Hilft dies ggf. zur Meinungsbildung?
Gibt es bei euch bzw. hast Du ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet nach dem Du Maßnahmen zur Modernisierung planst? Es gibt im Beispiel DMS eine Hand voll Anbieter am Markt die im öffentlichen Sektor als Standard herhalten. Ein Vertragsmanagement bzw. eine Vertragsverwaltung ist gerne mal eine Teilfunktionalität eines guten DMS, weil es die Verknüpfung der Verträge in laufende Vorgänge und die Rechnungsablage zulässt. Sich Synergien aus einer einheitlichen Datenhaltung ergeben und unternehmensweite Auswertungen herangezogen werden können.
Bevor du also eine Vertragsverwaltung einführst, sollte der Fokus eher auf einem funktionierenden DMS liegen.
Grundsätzlich würde ich bei der Schilderung in Deinem Fall die EG11 Fallgruppe 2 bzw. EG12 Fallgruppe 1 anstreben und das Entgelt Deiner Dienststelle gegenüber geltend machen wollen. Solltest Du die Stellenbeschreibung selbst anfertigen müssen, könntest Du dich an den Ausarbeitungen von Schnitzenbaumer, Köbler und Hofmann orientieren. Das ist zwar nicht verbindlich, aber doch ganz umfassend ausgearbeitet und mit vielen praxisnahen Beispielen versehen.
Wie oben schon erwähnt, spielt es meiner Meinung nach auch keine Rolle ob ein MDM Thema der dualen Ausbildung war. Wer sich in einem Themenfeld wie der Informationstechnik darauf beruht, dass er nur die in der Berufsschule/Ausbildung vermittelten Inhalte als Grundlage herzieht, wird in seinem Beruf nicht lange Fuß fassen können. In der Regel sollte man daher immer die zeitgemäße und Marktübliche technologie als Ausgang hernehmen. Wenn vor 20 Jahren noch Terminalserver unter Kienzle der Standard waren, reden wir heute von virtualisierten Servern unter VMware, Hyper-V oder direkt in einer Azure oder AWS Umgebung. Das ist dabei nicht höherwertiger, nur weil es neuer ist. Viel mehr entspricht es dem zeitgemäßen Standard. Wer also vor 20 Jahren Terminalserver betreut hat, bekommt heute nicht automatisch mehr Geld weil er virtuelle Umgebungen betreut und sich dafür entsprechend weiterbilden musste.
Es ist ja nicht maßgeblich, ob es Inhalt der Ausbildung war, sondern ob es aktuell Inhalt der Ausbildung ist. Der individuelle Wissensstand eines TB ist völlig unbeachtlich. Heranzuziehen sind die aktuellen Ausbildungspläne für den entsprechenden Ausbildungsberuf, um zu bewerten, ob es sich bei der auszuübenden Tätigkeit um eine diesem entsprechende Tätigkeit handelt oder ob darüber hinausgehende Kenntnisse erforderlich sind. Die Aktualisierung von Ausbildungsordnungen kann also durchaus dazu führen, daß eine auszuübende Tätigkeit plötzlich einen geringeren Wert hat.
Das hatte ich versucht damit auszudrücken:
In der Regel sollte man daher immer die zeitgemäße und Marktübliche technologie als Ausgang hernehmen. Wenn vor 20 Jahren noch Terminalserver unter Kienzle der Standard waren, reden wir heute von virtualisierten Servern unter VMware, Hyper-V oder direkt in einer Azure oder AWS Umgebung. Das ist dabei nicht höherwertiger, nur weil es neuer ist. Viel mehr entspricht es dem zeitgemäßen Standard. Wer also vor 20 Jahren Terminalserver betreut hat, bekommt heute nicht automatisch mehr Geld weil er virtuelle Umgebungen betreut und sich dafür entsprechend weiterbilden musste.
Den Bezug zu den Ausbildungsinhalten und der daraus folgerichtigen Ableitung der Definitionen der EG6 Fallgruppe 1 wie von @WasDennNun ausgeführt, ist mir dabei etwas untergegangen.
@WasDennNun:
Siehe oben. Bin ich ganz bei Dir, mit dem Zusatz dass natürlich der Terminalserver-Admin nicht nur -nicht- mehr Geld bekommt, wenn er sich zeitgemäß weiterbildet und heute virtuelle Umgebungen Administriert, sondern das es eben auch so sein könnte, dass die Administration der Terminalserver tlw. nicht mehr die Wertigkeit hat und nach unten korrigiert werden müsste.
Und was mich (bin selber Informatiker) am meisten nervt, ist das die ITler nicht begreifen, dass sie nichts anderes als Dienstleister sind und sie deswegen nicht das Zentrum des Geschehens sind, sondern "nur" das Fundament.
Was der Wertigkeit der Arbeit keinen Abbruch tut.
Darum mein Beispiel mit dem Schreiner.
@superbraz:
Natürlich ist ein IT'ler nicht mit einem Schreiner vergleichbar. Der Schreiner sieht am Ende des Tages was er "geschafft" hat...
Mir ist die Wichtigkeit der IT durchaus bewusst, musste als IT'ler aber auch erst lernen, dass man nur das Werkzeug bereitstellt. Klar, Du ziehst einen falschen (oder richtigen?) Stecker und alles steht, aber das ist teil des täglichen Lebens. Viele Berufe haben solche Päckchen zu tragen. Auch wenn der wirtschaftliche Schaden mit stehender IT recht groß ist, impliziert das nicht automatisch ein höheres Gehalt. Wobei das automatisch höhere Gehalt ergibt sich zwangsläufig schon durch die neue EGO im Vergleich zum allgemeinen Teil der Verwaltung. Das darf man nicht vergessen. Wenn die Person im ambulanten Pflegedienst die falsche Medikation verabreicht und Oma an Weihnachten nicht mehr da ist, ist der Schaden wenn auch nicht wirtschaftlich, nicht geringer. Die Vergütung aber schon.