Autor Thema: RS-Versicherung  (Read 2977 times)

Euphyll

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RS-Versicherung
« am: 09.11.2020 22:52 »
Beamtenrechtliche Angelgenheiten sind ja stets verwaltungsrechtlicher Natur. Verwaltungsrechtsschutz ist meist schon im PRIVAT-Baustein dabei. Ich möchte eben diese beamtenrechtlichen Dinge versichern analog zu Angestellten die dann vors Arbeitsgericht müssten. Ich müsste ans VG.

Muss man dann als Beamter noch Arbeitsrechtsschutz versichern oder genügt die Verwaltungsrechtsschutzversicherung innerhalb des PRIVAT-Bausteins?

ike

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Antw:RS-Versicherung
« Antwort #1 am: 10.11.2020 01:03 »
Wei wäre es mit Gewerkschaftsmitgliedschaft?
Auch dort hat man Rechtschutz für das Arbeitsleben.

Nur wird Dir weder die Gewerkschaft, noch eine RS-Versicherung helfen, wenn das Verfahren schon anhängig ist bzw. der Anfang des Fall in der Vergangenheit liegt.
RS-Versicherungen haben oft eine Wartezeit von 3 Monaten, auch das wärst Du mit der Gewerkschaft besser dran.

Ich wäre mir da nicht sicher, dass die private RS auch Verwaltungsrechtsschutz beinhaltet!?

Lars73

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Antw:RS-Versicherung
« Antwort #2 am: 10.11.2020 06:29 »
Was genau von welchen Versicherungsbausteinen abgedeckt ist ergibt sich aus den Versicherungsbedingungen. Diese können sich hinsichtlich der verschiedenen Anbieter unterscheiden. Im Regelfall erstreckt sich der PRIVAT-Baustein ja gerade nicht auf alle verwaltungsrechtlichen Streitigkeiten sondern nur die aus dem privaten Kontext.

Caesar42

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Antw:RS-Versicherung
« Antwort #3 am: 10.11.2020 07:43 »
Wei wäre es mit Gewerkschaftsmitgliedschaft?


Lass´dir bloß nichts aufschwatzen! ;D ;D ;D

was_guckst_du

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Antw:RS-Versicherung
« Antwort #4 am: 10.11.2020 12:31 »
Wei wäre es mit Gewerkschaftsmitgliedschaft?


Lass´dir bloß nichts aufschwatzen! ;D ;D ;D

...ich bin Gewerkschaftsmitglied und habe auch eine private Rechtschutzversicherung, die auch beruflich bedingte Verfahren abdeckt (dabei ist es kein Unterschied, ob diese Verfahren arbeitsrechrlicher oder verwaltungsgerichtlicher Natur sind)...

...ich bin Beamter und habe vor drei Jahren mal ein Konkurrentenstreitverfahren durchführen müssen...die Angelegenheit wird im Rahmen eines Eilverfahrens beim VG begonnen, wobei dieser Eilantrag innerhalb von 14 Tagen nach Abschlußmitteilung im Auswahlverfahren beim VG vorliegen muss...

...die Notwendigkeit dieses Verfahrens habe ich meiner Gewerkschaft und bei der privaten Rechtschutzversicherung geschildert mit folgenden Reaktionen:

Gewerkschaft
- nach Sachverhaltsschilderung sofortige Zusage der Übernahme des Verfahrens und anschließende kompetente
  Vertretung vor dem VG und OVG

private Rechtschutzversicherung
. nach Sachverhaltsschilderung zusage nach 3 Tagen der Kostenübernahme für fachanwaltliche Beratung (!)
- nach fachanwaltlicher Beratung Zusage der Kostenübernahme für aussergerichtliches (!) Verfahren
- anschließende Klärung, dass ein solches Verfahtren nicht möglich ist (mittlerweile waren 10 Tage vergangen)
   und Bitte um kurzfristige Kostenzusage
- endgültige Kostenzusage nach 13 Tagen (miitlerweile war mein Verfahren schon seit 10 Tagen über Gewrkschaft
  beim VG anhängig und VG hatte schon einen sofortigen Aussetzungsbeschluss gegenüber Dienstherrn verfügt)

...neben Haftpflicht und Hausrat ist die Rechtschutzversicherung eine der drei Säulen , die jeder eigentlich haben sollte...der kurze Draht zu (s)einer Gewerkschaft ist allerdings nicht zu verachten...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

BStromberg

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Antw:RS-Versicherung
« Antwort #5 am: 10.11.2020 13:38 »
...neben Haftpflicht und Hausrat ist die Rechtschutzversicherung eine der drei Säulen , die jeder eigentlich haben sollte...der kurze Draht zu (s)einer Gewerkschaft ist allerdings nicht zu verachten...

Kann man so sehen, muss man aber nicht.

Ich lege fiktiv jedes Jahr gedanklich 200€ für Rechtsstreitigkeiten unter's Kopfkissen. Bin bisher dreimal vor ein Zivilgericht gegangen bzw. gezogen worden. Stets mit gutem/erfolgreichen Ausgang für mich. Habe mich da selbst vertreten, so dass im Ergebnis kaum Auslagen entstanden sind.

Bin jetzt über 15 Jahre im Berufsleben und habe auf der (hypothetischen) hohen Kante 15 x 200€ Reserve für Rechtskosten liegen, falls mal was kommt.

Ich denke, es ist ne Abwägungssache und kommt auch stark auf den Typ an.

Eine halbwegs gute RSV für mich und meine Familie würde (Stand 2019) per anno mit über 350€ zu Buche schlagen und dann sind noch lange nicht alle denkbaren Eventualitäten abgedeckt. Gibt doch nichts schlimmeres, als regelmäßig zu zahlen und einer bloß trügerischen Sicherheit zu erliegen, man wäre "rundum" versorgt  ;)

Gem. der Murphy-Theorie kommt im Falle des Falles ein Streitverfahren, für das man keine Versicherung abgeschlossen hat  :)
"Ich brauche Informationen.
Meine Meinung bilde ich mir selber."
(Charles Dickens)

ike

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« Antwort #6 am: 10.11.2020 13:41 »
Ich gebe was_guckst_du recht: die Gewerkschaft muss nicht unbedingt nach Gewinnstreben arbeiten und könnte u.U. besser und schneller ein Zusage für Übernahme eines Falls machen.
Außerdem sind die Gewerkschaften ja doch näher am Dienst-/Arbeitsrecht des Ö.D. dran als eine RS-Versicherung.

Eine Gewerkschaftsmitgliedschaft hilft u.U. auch mal bei Dingen, die über den Personalrat laufen würde.
Ich weiß natürlich, dass es auch viele gibt, sie von Gewerkschaften enttäuscht sind.

Ich weiß jetzt gerade nicht, was ein Sozialverband wie der VDK abdeckt, aber in der Familie haben wir da recht gute Erfahrungen gemacht, zumindest dei Kranken-/Pflegeversicherung (Sozialrecht).
Helfen die auch beim Arbeitsrecht?

ike

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« Antwort #7 am: 10.11.2020 13:43 »
BStromberg:
Mir sind 30-50 Euro pro Jahr auch zu viel, wenn man dann noch Verkehrsrecht mit rein nimm, da kann man wirklich eher was beiseite legen.

Spid

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« Antwort #8 am: 10.11.2020 13:52 »
Nimmt nicht eine ganze Reihe von Gewerkschaften 1% vom Bruttoentgelt? Das wären dann sogar in E1/2 immerhin 249€ p.a - in E15/6 wären es 872€. Und damit fördert man dann Steineschmeißerfahrten zum G20-Gipfel und ansonsten minderwertigen Rat miserabel bezahlter und unterdurchschnittlich gebildeter Gewerkschaftsmitarbeiter...

Organisator

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Antw:RS-Versicherung
« Antwort #9 am: 10.11.2020 14:00 »
BStromberg:
Mir sind 30-50 Euro pro Jahr auch zu viel, wenn man dann noch Verkehrsrecht mit rein nimm, da kann man wirklich eher was beiseite legen.

Dann wären die 30-50 € pro Monat für eine Gewerkschaft erst recht zu viel.

ike

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« Antwort #10 am: 10.11.2020 14:19 »
ver.di möchte 1% des Brutto, so wie ich das gelesen habe.
Bei Ablegern des DBB zahlt man wohl wesentlich weniger.

was_guckst_du

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Antw:RS-Versicherung
« Antwort #11 am: 10.11.2020 15:34 »
...ich zahle für meine Rechtschutzversicherung im Familienpaket inkl. Verkehrs-/ Vertrags- und Berufsrechtschutz im Jahr 140 €...in den letzten 10 Jahren haben meine Frau und ich die Rechtschutzversicherung auf verschiednen Gebieten 5 mal in Anspruch nehmen müssen (3 mal mit Gerichtsverfahren)...allein die Anwaltskosten hätten die 10 Jahresbeiträge um ein Vielfaches überschritten...ich spare ungern am falschen Ende!

...und in die Gewerkschaft bin ich nicht eingetreten, um Arbeitsrechtschutz zu erlangen...
Gruß aus "Tief im Westen"

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Spid

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« Antwort #12 am: 10.11.2020 15:37 »
Sondern wegen der blonden Gewerkschaftssekretärin mit dem Püppchengesicht?

was_guckst_du

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Antw:RS-Versicherung
« Antwort #13 am: 10.11.2020 15:50 »
...da laufen auf den Gewerkschaftsseminaren einige von rum...

...nein, im Ernst...ich komme aus einem gewerkschaftlich geprägten Elternhaus und es war für mich keine Frage, ob ich mich im Berufsleben gewerkschaftlich organisiere...

...letztendlich war es auch die Mitgliedschaft in meiner Gewerkschaft, die ausschlaggebend war für meine jetzige Tättigkeit, die mich ausfüllt und die ich gerne und vor allem auch mit adäquater Bezahlung ausübe...
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Spid

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« Antwort #14 am: 10.11.2020 15:53 »
Da ist die Gewerkschaftsmitgliedschaft mutmaßlich günstiger als irgend so ein Selbstfindungs- oder Religionsgedöns, das man häufig aus Elternhaus mitbekommt.