Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Steuerabzüge nach Gehaltsnachzahlung
Pukki:
Ich glaube, ich kann dir das ein wenig aufdröseln:
Deine monatlichen Gehälter sind als Jahreseinkünfte insgesamt zu verstuern. Das passiert im Rahmen der Bezügeabrechnung mit realistisch geschätzten Abschlägen, wenn man so will. Kommt nun während des Jahres eine Nachzahlung/Anpassung/was auch immer, ist die gesamte vorherige Rechnung hinfällig und die Berechnung muss neu erfolgen. Für den Zeitpunkt der Auszahlung wird dann eine Neuberechnung der gesamten zu erwartenden Einkünfte des Jahres des jeweiligen Arbeitgebers durchgeführt, und die führt bei einer Einkommenssteigerung nun dazu, dass auch die bisher gezahlten Abschläge regelmäßig zu niedrig gezahlt wurden.
Die neuen, erhöhten Sätze werden im Rahmen der Neuberechnung dann von dem auszuzahlenden Betrag abgezogen und reduzieren ihn entsprechend. Ich habe das für den von dir genannten Sprung mal durchgeführt, allerdings auf das komplette Jahr gerechnet (passt ja am Ende auch, weil für den letzten Monat regulär die Bezahlung nach EG11 erfolgt).
Die Jahreswerte sollten dann am Ende insgesamt etwa (!) folgendermaßen aussehen:
EG 9a EG 11 Differenz
43037,25 47724,65 +4687,40 =100%
----------------------------------------
Abzüge:
6711,00 8015,00 +1300,00
369,10 440,82 + 71,72
603,99 721,35 + 117,36
3481,20 3867,90 + 386,70
797,31 885,87 + 88,56
4177,44 4641,48 + 464,04
539,02 598,90 + 59,88
778,97 863,82 + 87,85
----------------------------------------
17458,03 20035,14 +2577,11 = 54,98%
----------------------------------------
25579,22 27689,51 +2110,29 = 45,02%
Das heißt also, von dem "Mehr", dass du brutto insgesamt im Jahr erhalten haben wirst, werden am Ende zunächst mal 45,02% oder 2110,29 € netto in deiner Tasche landen.
Vielleicht wird es ja so etwas verständlicher.
Ansonsten ist das Ganze aber tatsächlich kein tarifliches Thema, wie Spid schon anmerkte, sondern eher eine Frage für ein Forum zum Steuerrecht.
edewolf:
Hallo Pukki,
besten dank für die ausführliche Antwort!
ich glaube ich kann dir folgen und über den Daumen gepeilt hattte ich auch mit "um die" 2000€ gerechnet.
Deswegen bin ich ja auch überrascht, das nur 1390€ überwiesen wurden.
newT:
Wenn du deine Steuerklärung machst, bekommst du ja sowieso eventuell zu viel gezahlte Lohnsteuer wieder zurück. Mit EG11/2 bist du ja auch unterhalb der BBG, somit sollte die Nachzahlung auch zu keinem Unterschied hinsichtlich der Sozialabgaben geführt haben.
Sprich nach dem Einkommenssteuerbescheid bist du nicht schlechter gestellt, als wie wenn du eine monatliche Bezahlung nach 11/2 erhalten hättest.
Pukki:
--- Zitat von: edewolf am 10.12.2020 11:33 ---Hallo Pukki,
besten dank für die ausführliche Antwort!
ich glaube ich kann dir folgen und über den Daumen gepeilt hattte ich auch mit "um die" 2000€ gerechnet.
Deswegen bin ich ja auch überrascht, das nur 1390€ überwiesen wurden.
--- End quote ---
Relevant ist, wie es am Ende des Jahres insgesamt aussieht. Wenn du deine Jahresabrechnung vom NLBV bekommst, dann dürften dort am Ende ziemlich genau die 2110 € mehr an Netto drunter stehen, die der Gehaltsrechner ausgeworfen hat.
edewolf:
Hallo an Alle und ein dickes Dankeschön.
Ich denke, das kommt hin....
Mit Bezügen aus der 9a bekam ich zusätzlich eineEntgeltgruppenzulage in Höhe von 101,57€.
Mit Erhalt der EG 11 fällt diese wohl weg, sprich die holt sich Vater Staat wieder zurück. Denke mal damit kommt man dem ganzen dann schon ziemlich nahe.
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