Autor Thema: Nicht genug Stellen für tarifgerechte Bezahlung aller, kann das sein?  (Read 5306 times)

Beluev

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 35
Hallo,
die Dienststelle gibt an, nicht genug Geld zur Verfügung zu haben, um alle Angestellten tarifgerecht zu bezahlen. Kann. das sein? Bzw. muss eine PR darauf Rücksicht nehmen, indem er nicht prüft, wenn jemand aus diesem angeblichen Grund bewusst zu niedrig eingruppiert wird.  Oder ist das nicht das alleinige Problem der Verwaltung?
Noch eine Frage: die Verwaltung erklärte, mehr Stellen erhalten zu haben, aber kein Geld dafür. Wie kann das sein?

Viele Grüsse

Lars73

  • Gast
Die Beschäftigten können ihre individuellen Rechts ohne Rücksicht auf den Haushalt durchsetzen. Ebenso darf er PR darauf keine Rücksicht nehmen. Er muss die tarifkonforme Bezahlung durchsetzen.

Meist wird aber dann ja einfach eine weniger hochwertige Tätigkeit übertragen. Da kann der PR nicht viel machen. Die Beschäftigten sollten sich da aber streng an die übertragenden Tätigkeiten halten. Darüber könnte der PR auch informieren.

Was sagt denn die Dienststelle genau und überträgt sie nicht die tatsächlichen Aufgaben oder bezahlt nur falsch.

Beluev

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 35
Die Dienstelle sagt, sie könne dem PR zu einigen Höhergruppierungen keine Unterlagen geben, da sie Dienstpostenbeschreischreibung eine höhere Entgeldgruppe hat, als die, die sie bezahlen können. Wenn sie daher die Dienstpostenbeachreibung vorlegen würde, müsse man ja die betreffende Person korrekt eingruppieren, dazu fehle aber das Geld. Die Dienstpostenbeschreibungen sollen aber dazu dienen, diese Stellen zu beantragen und irgendwann werde dann auch alle Angestellten korrekt bezahlen können
Ehrlich gesagt, sind die Informationen, die bei mir aus zweiter Hand (vom Vorsitzendesn des PRs) ankommen total widersprüchlich und logisch nicht nachvollziehbar. Der Vorsitzende strebt aber einen Beschluss an, bei dem PR beschliessen soll, auf Unterlagen komplett zu verzichten, wenn die Eingruppierung niedriger als im DP geschrieben erfolgt. Dann aber könnte der PR seine Arbeit doch gleich niederlegen.
Ich bin nur als Ersatz dabei, bin aber etwas ratlos, dass das tatsächlich diskutiert wird. Mit meinen Vorstellungen von PR Arbeit kann ich das nicht vereinbaren.
Die Dienststelle behauptet auch, dass einfach nicht genug Geld zur Verfügung stünde. Genaue Zahlen, Daten, Stellenplan etc. liegen aber nicht vor.
Argument, wenn PR nicht mitmacht, könne man eben gar niemand mehr höhergruppieren. Drohung: Aussage, dass der PR Höhergruppierungen blockiere.

Spid

  • Gast
Sofern wissentlich zu wenig gezahlt wird, um dem AG Geld zu sparen, handelt es sich mutmaßlich um Betrug. Das klärt eine entsprechende Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft. Damit wird das beteiligungsrechtliche Problem eher zum Nebenkriegsschauplatz.

Max

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 609
Noch eine Frage: die Verwaltung erklärte, mehr Stellen erhalten zu haben, aber kein Geld dafür. Wie kann das sein?
Das finde ich nicht ungewöhnlich. Diese Stellen müssen z.B. durch Einnahmen finanziert werden. Eure Verwaltung verfolgt eine komische Strategie. Ein Wunsch-Soll-Konzept ist OK, muss aber erstmal getrennt vom echten Betrieb gesehen werden.  Man kann das nicht halb umsetzen und Angestellte tarifwidrig  eingruppieren, um im Budget zu bleiben, sondern muss andere Möglichkeiten zur Steuerung nutzen,  z.B. einen Teil der unfinanzierten Stellen unbesetzt lassen oder sich anders organisieren um geringerwertige Aufgaben zu übertragen bis man es sich leisten kann sein Wunsch-Konzept umzusetzen.

2strong

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,487
Über welche Art Verwaltung reden wir hier eigentlich?

Spid

  • Gast
Ich tippe auf einen kommunalen AG.

Yvonne

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 77
"Geld hat man zu haben." (Juristenweisheit)

Beluev

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 35
Im Haus ist großer Frust, da allgemein bekannt ist, dass das Prinzip gleicher Lohn bei gleicher Arbeit nicht gilt. Ich dachte, es sei PR Aufgabe, das nicht zu akzeptieren. Gibt es eine Ombudsstelle um sich über den PR zu beschweren?

Spid

  • Gast
Ein solches Prinzip gibt es auch nicht.

Was spricht gegen eine Strafanzeige, da ja Betrug im Raume steht? Dann kümmern sich Profis darum.

Lars73

  • Gast
Im Haus ist großer Frust, da allgemein bekannt ist, dass das Prinzip gleicher Lohn bei gleicher Arbeit nicht gilt. Ich dachte, es sei PR Aufgabe, das nicht zu akzeptieren. Gibt es eine Ombudsstelle um sich über den PR zu beschweren?

Ist es nicht nahliegender sich über den Arbeitgeber zu beschweren bzw. gegen den Arbeitgeber vorzugehen. Einen Ansatz hat Spid beschrieben.

Beluev

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 35
Ich hätte irgendwie erwartet, dass dann der PR notfalls gerichtlich vorgeht.

Tiffy

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 193
Also haben die Betroffenen offenbar Angst vor der eigenen Courage?

Beluev

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 35
Ich weiss nicht so recht. Ja, manche wollen sich nicht mit dem AG anlegen und vor Gericht ziehen. Aber es herrscht auch eine gewisse Desinformation seitens der Dienststelle nach dem Motto, wir würden ja gerne, aber wir haben nun mal kein Geld. Es wurde in der MA Versammlung so dargestellt: wir bekommen zwar Stellen, aber keine Geld dafür. Und wie gesagt, genaue Zahlen hat soweit ich weiss noch niemand aus dem PR zu Gesicht bekommen. Ich selbst bin nicht betroffen. Mich macht es nur fassungslos, dass der PR das so mitmacht. Die MAs bekommen das ja gar nicht mit. Und dass das ja offensichtlich gegen das geltende Recht verstösst, finde ich auch heftig.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass im Haus oft nach Nasenfaktor entschieden wird, aber nicht nach fairen Kriterien.

Spid

  • Gast
Für eine Strafanzeige bedarf es keiner persönlichen Betroffenheit.

Wer kein Geld hat, darf halt keine Verpflichtungen eingehen.