Autor Thema: Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?  (Read 22453 times)

Amtsdenker

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #15 am: 01.03.2021 12:00 »
"Es gab zu jeder Zeit die grundsätzliche Möglichkeit, Beamter zu werden."

Eingeschränkt richtig, je nach Fachbereich muss man mehr differenzieren. Bei nicht unerheblichen Teil der betroffenen Kollegen gab es defakto wenig Aussicht auf Übernahme in ein Beamtenverhältnis (Sparzwänge Haushalt). Somit hat es durchaus auch etwas mit dem rechten zeitpunkt zu tun. Heute sieht es im gleichen Bereich für jüngere Kollegen besser aus. Aus Sicht der Betroffenen daher nicht so doll....

Peter80

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #16 am: 01.03.2021 12:16 »
Zitat
Warum genau sollte man für die gleiche Tätigkeit das gleiche Gehalt erhalten?

Die Frage gefällt mir. ;D
Mir fällt da nämlich sofort das ständige Bestreben ein, Frauen dasselbe Gehalt wie Männern zu zahlen.
Mit der Frage ist dann jetzt wohl endlich alles erschlagen und Ruhe ist!  :P

WasDennNun

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #17 am: 01.03.2021 12:24 »
Der TV-L bietet ja einigen Spielraum über § 16 (5) TV-L.
Die Erfahrung ist oft, dass nur wenige wirklich kündigen. Deshalb muss man das Instrument nicht nutzen...

Aus meiner Sicht sollten betroffene die Unzufrieden sind mit dem Arbeitgeber verhandeln und sich ggf. halt etwas neues suchen.
Richtig, ich rate permanent Kollegen, dass sie dass erstere versuchen und dann halt entweder durchziehen oder aber auf ewig sich damit begnügen, dass sie falsch/schlecht gepokert haben.

Keeper83

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #18 am: 01.03.2021 12:28 »
Wessen Motivation davon abhängig ist, was andere haben oder bekommen, ist von Neid und Mißgunst zerfressen. [...]

Es ist nicht die Tatsache, dass jemand anderes mehr hat oder bekommt, das Problem ist magelnde Fairness. Als Beispiel sei die Familienzulage genannt.

Ich finde deine Fomulierung total überspitzt, und würde auch nicht behaupten jeder der sich an dieser teilweise herrschenden unfairness stört sei charakterschwacher Ausschuß.

Nur mal theoretisch:

Du stellt zwei Lehrer neheneinander, beide 3 Kinder, beide 40 Jahre alt.
Dem einen gibst du ne E12 dem anderen ne A12.
Der E12 gibt an dies als unfair zu sehen weil der A12 Betrag X netto mehr hat, aber beide den gleichen Job machen.

Also du wüdest jetzt E12 als charakerschwachen Ausschuß bezeichnen, ihm Neid und Mißgunst unterstellen?

Hand aufs Herz Spid.... ernsthaft?

Was heißt eigentlich "den gleichen Job machen"? Ich habe im zurückliegendem Coronajahr einige Arbeitsweisen von Lehrern kennen lernen dürfen. Lehrer A verteilt Monatgs persönlich ein DIN A4 Blatt mit Aufgaben an seine Schüler und lässt die Schüler dieses Freitags persönlich wieder abgeben. Dazwischen Schaukelt er sich, sofern es sich um einen Mann handelt, die Eier. Was frauen stattdessen tun, weiß ich nicht.   
Lehrer B macht jede Woche mind. 3 Lernvideos von sich und stellt diese Online, organisiert regelmäßig Videokonferenzen, telefoniert mit jedem Schüler bzw. deren Eltern jede Woche mindestens 2 mal und ist darüber hinaus jederzeit für seine Schüler erreichbar.

Hältst du, bei der Annahme Lehrer A bekäme eine E12 und Lehrer B eine A12, den Lehrer A für benachteiligt? Und wer beurteilt ob 2 Menschen "den gleichen Job" machen? 

"Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" gehört in das Reich sozialistischer Fantasien und die sind grundsätzlich abzulehnen.   
   

WasDennNun

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #19 am: 01.03.2021 12:29 »
Ich habe nicht vor, mich "günstiger" zu verkaufen. Wenn ich mich jedoch verkauft habe, stehe ich dazu - und jeder Blick darauf, was andere bekommen, ist Neid und Mißgunst.
Nein, der Blick auf das Einkommen der anderen hat mit Neid und Missgunst erstmal nichts zu tun, sondern ist ja eine Markterhebung.
Und wenn man feststellt, dass andere weniger bekommen, dann kann man sic darüber freuen, dass man sich gut "verkauft" hat. Und wenn andere mehr bekommen, dann sollte man daraus lernen, wo und warum man schlecht verhandelt hat.

Spid

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #20 am: 01.03.2021 12:50 »
Wessen Motivation davon abhängig ist, was andere haben oder bekommen, ist von Neid und Mißgunst zerfressen. Es handelt sich um charakterschwachen Ausschuß, dem man keine Steine in den Weg legen sollte, wenn sie einem den Gefallen tun, von selbst zu gehen.

Sorry, aber das geht gar nicht! Eine Gruppe von Menschen als "Ausschuss" zu bezeichnen ist eine Terminologie, die wir eigentlich weit hinter uns gelassen haben sollten.

Selbstverständlich geht das - und zwar ohne Probleme, wenn man sich demwichgespülten Snowflakegehabe nicht hingibt.

Spid

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #21 am: 01.03.2021 12:56 »
"Es gab zu jeder Zeit die grundsätzliche Möglichkeit, Beamter zu werden."

Eingeschränkt richtig, je nach Fachbereich muss man mehr differenzieren. Bei nicht unerheblichen Teil der betroffenen Kollegen gab es defakto wenig Aussicht auf Übernahme in ein Beamtenverhältnis (Sparzwänge Haushalt). Somit hat es durchaus auch etwas mit dem rechten zeitpunkt zu tun. Heute sieht es im gleichen Bereich für jüngere Kollegen besser aus. Aus Sicht der Betroffenen daher nicht so doll....

Nein, völlig richtig. Sich auf einen bestimmten Dienstherrn und/oder eine bestimmte Region zu beschränken, ist eine Lebensentscheidung, die man getroffen hat und mit der man leben muß. Und auch mal geringere und mal größere Chancen auf eine Verbeamtung stehen der vollständigen Richtigkeit meiner Aussage nicht entgegen.

Spid

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #22 am: 01.03.2021 12:57 »
Ich habe nicht vor, mich "günstiger" zu verkaufen. Wenn ich mich jedoch verkauft habe, stehe ich dazu - und jeder Blick darauf, was andere bekommen, ist Neid und Mißgunst.
Nein, der Blick auf das Einkommen der anderen hat mit Neid und Missgunst erstmal nichts zu tun, sondern ist ja eine Markterhebung.
Und wenn man feststellt, dass andere weniger bekommen, dann kann man sic darüber freuen, dass man sich gut "verkauft" hat. Und wenn andere mehr bekommen, dann sollte man daraus lernen, wo und warum man schlecht verhandelt hat.

Inwiefern wäre es eine Markterhebung? Der Markt für andere Menschen unterscheidet sich doch grundsätzlich vom Markt, auf dem Du gehandelt wirst.

Organisator

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #23 am: 01.03.2021 13:01 »

Nur mal theoretisch:

Du stellt zwei Lehrer neheneinander, beide 3 Kinder, beide 40 Jahre alt.
Dem einen gibst du ne E12 dem anderen ne A12.
Der E12 gibt an dies als unfair zu sehen weil der A12 Betrag X netto mehr hat, aber beide den gleichen Job machen.

Als erstes sollte sich in diesem Fall der E 12-er überlegen, ob er mit seinem Einkommen zufrieden ist. Falls ja - alles gut. Wenn er dann feststellt, dass er nur deswegen mit seinem Einkommen unzufrieden ist, weil der A12-er mehr verdient, sollte er sich über seine Einstellung zum Leben Gedanken machen.
--> Wie leicht kann man unglücklich sein, wenns einem eigentlich gut geht, nur anderen noch besser.

Ansonsten hat keiner den E12-er gezwungen den Job zu dem Einkommen zu machen, wie er ihn tut. Ist er - warumauchimmer - damit unzufrieden, kann er es ja ändern.
--> Augen auf bei der Berufswahl.

Kaiser80

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #24 am: 01.03.2021 13:09 »
Wessen Motivation davon abhängig ist, was andere haben oder bekommen, ist von Neid und Mißgunst zerfressen. Es handelt sich um charakterschwachen Ausschuß, dem man keine Steine in den Weg legen sollte, wenn sie einem den Gefallen tun, von selbst zu gehen.

Sorry, aber das geht gar nicht! Eine Gruppe von Menschen als "Ausschuss" zu bezeichnen ist eine Terminologie, die wir eigentlich weit hinter uns gelassen haben sollten.
Ach, Bienchen. Für Spid sind die Menschen in der Arbeitswelt schlicht notwendig für das Produkt. Und bei Produktion gibt es halt schon mal Abweichungen von der gewünschten Qualität->Ausschuss. Ich denke so sieht er es und wie sich "jemand" dabei "fühlt" ist ihm gänzlich egal. Man gewöhnt sich an ihn.

BeamterBR

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #25 am: 01.03.2021 13:45 »
Hallo Kollegen,

ich wollte auch mal was in den "mimimi aufgrund persönlicher Lebensentscheidungen werden andere Leute besser bezahlt als ich" - Thread schreiben und mitteilen, dass ich ca. 900 Euro netto im Monat weniger als meine Kollegen mit gleicher Arbeit und gleicher Steuerklasse erhalte, obwohl ich quantitativ und qualitativ mehr  oder mindestens gleich viel erledige als die meisten meiner Kollegen (gemessen an objektiv messbaren Kennzahlen und Vorgesetztenbewertungen). Jetzt der wahre Schocker. Ich bin der Beamte. Beamtentum und die Angestelltenlaufbahn sind auch aufgrund des Laufbahnprinzips und der unterschiedlichen Bewertungssysteme für "Dienstposten" und "auszuübende Tätigkeiten" nicht vergleichbar. Für persönliche Fehler bei der Lebensplanung ist man immer selbst verantwortlich. Die Beamtenlaufbahn steht jedem objektiv gleich zur Verfügung bzw. die Entscheidung für welchen Dienstherren/Arbeitgeber man sich entscheidet.

Jockel

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #26 am: 01.03.2021 13:53 »
Man gewöhnt sich an ihn.
Nein. :-)

Aber er hat manchmal auch diskussionswürdige Gedanken. Hier überseht ihr aber alle das Naheliegende.

Artikel 33 GG, das Beamtenstatusgestz und die Landesbeamtengesetze erlauben eigentlich nicht, dass Beamte und Nicht-Beamte identische Tätigkeiten ausüben.

Das ist leicht nachzuvollziehen und kann für alle, die das noch nicht wussten eine Übung in Gesetzesinterpretation sein.

Wie kommt es jetzt aber dazu, dass es doch real oft der Fall ist ?

1. Variante (Aufgabe IST i.d.R. von Beamten auszuüben = hoheitliche Tätigkeit)
- In diesem Fall kann es vorkommen, dass die Voraussetzungen für ein Beamtenverhältnis in der Person nicht vorliegen (Alter, Staatsbürgerschaft, Gesundheit, Laufbahnbefähigung etc..) Das ist  -nicht schön- mit dem Wort "Ausschuss" umschreibbar. Das kommt dem Grunde nach aber nur ausnahmsweise vor (daher komplementär auch "in der Regel") und kann aus Arbeitgebersicht ignoriert werden.

2. Variante (keine hoheitliche Tätigkeit)
- Die hier eingesetzten BEAMTEN werden rechtwidrig mit derartigen Aufgaben betraut. Die Nicht-Beamten sind die Norm.

Eine 3. Variante gibt es juristisch nicht.

Mit anderen Worten: aus der für die Entgelte zuständigen Arbeitgeberverbände laufen irgendwelche Ansichten zum Thema "gleicher Lohn - für gleiche Arbeit" mangels gesetzeskonformer Relevanz komplett ins Leere und die wirklich relevanten Beschäftigten bezahlen sie AT so, dass sie glücklich sind.
 

EiTee

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #27 am: 01.03.2021 14:24 »
Ich habe kein Verständnis für das Geblubber.

Wenn ich in unserer Behörde sehe wie das läuft, ist der TB mMn erstmal nicht benachteiligt.

Angenommen 2 Personen fangen bei uns an. Der TB startet in E11/1 und der Beamte fängt im Eingangsamt mit A9g (Bündelstelle A9-11) an. Das was Netto übrig bleibt, nach dem Abzug der PKV und unter Berücksichtigung der JSZ, ist bei dem TB höher.

Die Beispiele kann sich jeder selbst durchrechnen. Wird der Beamte nun innerhalb von 2 Jahren auf A 11  befördert (was ja die Regel ist  ::) ;D) und der TB steigt die Stufen kontinuierlich weiter, dann braucht es mehr als 10 Jahre, bis der Beamte den Break-Even erreicht. Zusätzlich wird auch nicht berücksichtigt, dass der Beamte pro Jahr 13 Tage mehr arbeiten muss, hier stehen 39 gegen 41 h/Woche.

Die Szenarien ob der Beamte nun tatsächlich mehr gearbeitet hat, ob man Kinder hat oder was auch immer, kann sich jeder selbst zusammenstellen und nachrechnen. Wer das nicht kann, der ist im öD auf jeden Fall mehr als richtig. Eine Benachteiligung der TB sehe ich in keiner Weise. Beschwert man sich in den Jahren wo man als TB mehr verdient hat auch? ich denke nicht. Diese Missgunst nervt, wenn das Beamtentum doch so toll ist, dann kann sich jeder darum bemühen in ein Dienst- und Treuverhältnis zu wechseln. Scheint ja nichts besseres zu geben...

Spid

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #28 am: 01.03.2021 14:28 »
Zumal es grundsätzlich keinen Zusammenhang zwischen Entgeltgruppe und Besoldungsgruppe gibt - außer daß es alphanumerische Bezeichnungen sind.

EiTee

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Antw:Nettovorteile Beamte - Wie Angestellte motivieren?
« Antwort #29 am: 01.03.2021 14:30 »
Zumal es grundsätzlich keinen Zusammenhang zwischen Entgeltgruppe und Besoldungsgruppe gibt - außer daß es alphanumerische Bezeichnungen sind.

Das Fass wollte ich jetzt nicht aufmachen, aber genau so betrachten Personen mit beschränktem Verständnis das ganze.