Autor Thema: [Allg] Auswirkung einer Psychotherapie auf Beamtenlaufbahn  (Read 12498 times)

Apfelbaum

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Guten Tag,
ich bin Beamter auf Widerruf (also in der Ausbildung) und denke gerade darüber nach, eine Psychotherapie zu beginnen. Ich frage mich aber, ob sich die negativ auf meine Chancen, in das Beamtenverhältnis auf Probe und dann auf Lebenszeit übernommen zu werden, auswirken könnte. Über die Beihilfe würde der Dienstherr ja Kenntnis davon nehmen.
VIelleicht hat ja jemand hier Erfahrung damit.
Dankeschön im Voraus
« Last Edit: 04.03.2021 01:44 von Admin2 »

Pepper2012

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Antw:Auswirkung einer Psychotherapie auf Beamtenlaufbahn
« Antwort #1 am: 03.03.2021 08:52 »
Die (unerhebliche) Kenntnisnahme durch die Beihilfestelle setzt voraus, dass man die Belege dort einreicht.

stressinger

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Antw:Auswirkung einer Psychotherapie auf Beamtenlaufbahn
« Antwort #2 am: 03.03.2021 09:31 »
Die Beihilfestelle darf gar keine Infos dazu weitergeben und dein Dienstherr darf da auch keine anfordern.
Später beim Amtsarzt hast du halt zwei Möglichkeiten. Angeben oder es nicht angeben. Verschweigen ist natürlich so eine Sache....erfahren wird es unter normalen Umständen niemand.

Mask

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Antw:Auswirkung einer Psychotherapie auf Beamtenlaufbahn
« Antwort #3 am: 03.03.2021 12:13 »
Bei Verbeamtung auf Probe und auf Lebenszeit wird der Amtsarzt fragen und du musst für die Richtigkeit deiner Angaben unterschreiben. Wer hier lügt und später auffliegt (egal wann) kann sich sein Beamtenverhältnis in die Haare schmieren, daher ist hier Ehrlichkeit das A und O.

Ob in dem konkreten Fall eine Psychotherapie negative Auswirkungen auf die Übernahme hat bzw. haben kann, hängt von Laufbahnzweig, Schwere und Art der Grunderkrankung, Verlauf der Behandlung sowie Stimmung des Amtsarztes ab...

Organisator

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Antw:Auswirkung einer Psychotherapie auf Beamtenlaufbahn
« Antwort #4 am: 03.03.2021 13:32 »
Guten Tag,
ich bin Beamter auf Widerruf (also in der Ausbildung) und denke gerade darüber nach, eine Psychotherapie zu beginnen. Ich frage mich aber, ob sich die negativ auf meine Chancen, in das Beamtenverhältnis auf Probe und dann auf Lebenszeit übernommen zu werden, auswirken könnte. Über die Beihilfe würde der Dienstherr ja Kenntnis davon nehmen.
VIelleicht hat ja jemand hier Erfahrung damit.
Dankeschön im Voraus

Bei der Verbeamtung auf Probe bzw. auf Lebenszeit wirst Du nach Vorerkrankungen gefragt. Dabei ist es unerheblich, ob diese bereits behandelt wurden oder nicht. Ganz im Gegenteil, eine unbehandelte Krankheit dürfte eine schlechtere Prognose bieten, als eine behandelte Krankheit.

Apfelbaum

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Vielen Dank, die letzten beiden Antworten helfen weiter. Ich habe mich auch gefragt, ob eine Behandlung nicht auch positiv gewertet werden könnte, da es zeigt, dass man seine Probleme in Angriff nimmt und sie vielleicht auch schon gelöst hat. Aber letztlich scheint das nur eine vage Vermutung zu sein und eine Psychotherapie während der Ausbildung zu riskant. Schade.
Wer Fälle aus erster Hand kennt, der kann seine Erfahrungen gerne mit mir teilen

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Vielen Dank, die letzten beiden Antworten helfen weiter. Ich habe mich auch gefragt, ob eine Behandlung nicht auch positiv gewertet werden könnte, da es zeigt, dass man seine Probleme in Angriff nimmt und sie vielleicht auch schon gelöst hat. Aber letztlich scheint das nur eine vage Vermutung zu sein und eine Psychotherapie während der Ausbildung zu riskant. Schade.
Wer Fälle aus erster Hand kennt, der kann seine Erfahrungen gerne mit mir teilen

Deine Frage kannst du dir ggf. selbst beantworten:
Wenn du bei der Verbeamtung auf Probe nach Vorerkrankungen gefragt wirst und wahrheitsgemäß sagst:
" ja, ich habe ein psychische Vorerkrankung" wird der Arzt sich nach dem Stand der Erkrankung erkundigen. Welche Antwort wäre besser?
- Ich versuche ohne ärztliche Hilfe mit meiner Erkrankung umzugehen
- Ich habe mit ärztlicher Hilfe begonnen, an meiner Erkrankung zu arbeiten und folgende Fortschritte erzielt...

Apfelbaum

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Ich verstehe, was du meinst, aber ich sage mir: wenn ich eine Psychotherapie mache, kann ich diese beim Amtsarzt nicht verschweigen. Und es wäre zumindest denkbar, dass ich dann, wenn ich offen gesagt habe, dass ich eine Psychotherapie mache bzw gemacht habe, zB nicht auf Lebenszeit verbeamtet würde.
Beginne ich keine Psychotherapie, gibt es auch keine offizielle Diagnose, und dann kann ich dem Amtsarzt auf die Frage nach einer Vorerkrankung mit "nein" antworten.

Der Knackpunkt ist die Frage, wie wahrscheinlich negative FOlgen sind, oder ob eine Therapie, wie du andeutest, nicht auch positiv gewertet werden könnte. Hierzu wüsste ich gerne mehr

Bastel

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Braucht heutzutage jeder junger Mensch eine Psychotherapie? Was ist los mit euch? Ich kenne in meinem jüngeren Umfeld auch den ein oder anderen Kanditaten (m+W)...

Pepper2012

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Das ist das Leiden der Generation Z

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Beginne ich keine Psychotherapie, gibt es auch keine offizielle Diagnose, und dann kann ich dem Amtsarzt auf die Frage nach einer Vorerkrankung mit "nein" antworten.

Das wäre dann eine glatte Lüge. So du dann später eine Behandlung beginnst müsstest du und dein Arzt dich fragen lassen, seit wann die Erkrankung besteht, ggf. mit Folgen auf deinen Beamtentstatus und für die private KV.
Eine Erkrankung kann es auch ohne ärztliche Diagnose geben.

Apfelbaum

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Braucht heutzutage jeder junger Mensch eine Psychotherapie? Was ist los mit euch? Ich kenne in meinem jüngeren Umfeld auch den ein oder anderen Kanditaten (m+W)...
Du weißt ja nicht einmal, wie alt ich bin. Warum du aufgrund meiner Anfrage und des "ein oder anderen" in deinem Umfeld schließt, dass "jeder" junge Mensch eine Psychotherapie braucht, erschließt sich mir auch nicht

Apfelbaum

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Beginne ich keine Psychotherapie, gibt es auch keine offizielle Diagnose, und dann kann ich dem Amtsarzt auf die Frage nach einer Vorerkrankung mit "nein" antworten.

Das wäre dann eine glatte Lüge. So du dann später eine Behandlung beginnst müsstest du und dein Arzt dich fragen lassen, seit wann die Erkrankung besteht, ggf. mit Folgen auf deinen Beamtentstatus und für die private KV.
Eine Erkrankung kann es auch ohne ärztliche Diagnose geben.
Denke ich nicht. Wenn du dich krankmeldest, brauchst du ja auch ein ärztliches Attest

Bastel

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Braucht heutzutage jeder junger Mensch eine Psychotherapie? Was ist los mit euch? Ich kenne in meinem jüngeren Umfeld auch den ein oder anderen Kanditaten (m+W)...
Du weißt ja nicht einmal, wie alt ich bin. Warum du aufgrund meiner Anfrage und des "ein oder anderen" in deinem Umfeld schließt, dass "jeder" junge Mensch eine Psychotherapie braucht, erschließt sich mir auch nicht

ich bin Beamter auf Widerruf (also in der Ausbildung) <- hier geht man i.d.R. von jungen Menschen aus.

https://www.youtube.com/watch?v=ipoVkN5YXHk

Apfelbaum

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Braucht heutzutage jeder junger Mensch eine Psychotherapie? Was ist los mit euch? Ich kenne in meinem jüngeren Umfeld auch den ein oder anderen Kanditaten (m+W)...
Du weißt ja nicht einmal, wie alt ich bin. Warum du aufgrund meiner Anfrage und des "ein oder anderen" in deinem Umfeld schließt, dass "jeder" junge Mensch eine Psychotherapie braucht, erschließt sich mir auch nicht

ich bin Beamter auf Widerruf (also in der Ausbildung) <- hier geht man i.d.R. von jungen Menschen aus.

https://www.youtube.com/watch?v=ipoVkN5YXHk

geht man in der Regel von aus, ja. Sagt über mich dennoch nichts. Gibt ja auch Quereinsteiger etc