Autor Thema: VERDI informiert über Angriff der Arbeitsgeber zur Tarifrunde 2021  (Read 6137 times)

WayneWD

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Hallo,
unter
https://unverzichtbar.verdi.de
schreibt Verdi:
"nd die Zeichen stehen schon jetzt auf Sturm: Die Arbeitgeber der TdL haben schon jetzt angekündigt, dass sie den Arbeitsvorgang aufrufen wollen bei den Verhandlungen und damit einen Angriff auf das gesamte Eingruppierungssystem starten. In vielen Bereichen würden künftig schlechtere Eingruppierungen drohen. Sieht so der Dank für den Einsatz in der Corona-Krise aus?

Der Angriff auf die Eingruppierung in Form des Arbeitsvorgangs hätte sehr langfristige Konsequenzen und würde das gesamte Gehaltsgefüge ins Wanken bringen. Damit steht schon jetzt fest: Wir müssen handeln. Für morgen. Am besten jetzt geich!"

______
Ehrlich gesagt habe ich keine blassen Schimmer, was genau da jetzt seitens der Arbeitgeber geplant istl. Hier sollte VERDI besser in einfachen Deutsch mit Beispielen aufzeigen was jedem einzelnen droht.

Kann man uns dann runterstufen, sprich einfach Geld streichen? Gilt das nur für Neueinstellungen? In den wirtschaftlich hohen Zeiten heulte die Arbeitsgeber rum und VERDI brachte schlechte Abschlüsse zu Tage. Bei der letzten wurde sogar was weggenommen prozentual (JSZ) und jetzt wo die Inflation durch den Steuerklima-Wahnsinn, Energiepreisexplosion, Wohnpreisexplosion und Lebensmittelpreissteigerungen ins unermessliche steigt wird VERDI überhaupt nichts mehr ausrichten können. Die Arbeitsgeber interessiert es einen Dreck ob wir unser Leben noch finanzieren können. Verdi ist seit Jahren ein politisches Galgenmännchen, was öfter in den Nachrichten steht wenn es gegen politische incorrectness zu Demos aufruft als das es noch positiv wahrgenommen wird als Vertreter der Arbeiter in diesem Lande.
Da wird einiges auf uns zukommen. So gewinnt man keine Kraft mehr und jeder Abschluss unter Inflationsniveau sorgt dafür das weitere Mitglieder die Mitgliedschaften kündigen um wenigestens ein kleines Gehaltsplus durch Einsparung der Beträge zu haben.
Die Sesselfurzer sollten dieses Jahr genau aufpassen bei VERDI. Wer zahlt Euch und Eure beschiessenen Verhandlungen.
Bin gespannt
Wayne

Spid

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Hat Verdi nicht schon vor der letzten Tarifrunde vor diesem "Angriff" gewarnt?

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Irgenwie bin ich unschlüssig wo bei dem Ausgangsposting Verdisprech anfängt und wo aufhört.

WayneWD

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Hat Verdi nicht schon vor der letzten Tarifrunde vor diesem "Angriff" gewarnt?

Dann frage ich mich wieso die die Eingrupierungen dann neu geregelt haben letztens wenn der Arbeitgeber schonmal wieder das Maul aufreißt

Irgenwie bin ich unschlüssig wo bei dem Ausgangsposting Verdisprech anfängt und wo aufhört.

keine Ahnung was du da genau wissen willst. Was Verdi im TVÖD abgeliefert hat dieses Jahr entbehrt jeder gewerkschaftlichen Grundlage. Das letzendlich der TVL das TVÖD Ergebnis minus 50% erhält ist sicher wieder das Ergebnis. Hauptsache die Pflege die zu 80% nicht gewerkschaftlich organisiert sind bekommen Ihre Zulage, sowie die unteren Tarifgruppen nähern sich den mittleren an. Keine Basisbeträge mehr sondern einfach lineare Erhöhung fertig.

Spid

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Wie meinen?

was_guckst_du

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Irgenwie bin ich unschlüssig wo bei dem Ausgangsposting Verdisprech anfängt und wo aufhört.
...die Forderung nach "in einfachen Deutsch"..könnte dazu gehören 8)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

blondie

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keine Ahnung was du da genau wissen willst. Was Verdi im TVÖD abgeliefert hat dieses Jahr entbehrt jeder gewerkschaftlichen Grundlage. Das letzendlich der TVL das TVÖD Ergebnis minus 50% erhält ist sicher wieder das Ergebnis.

Frage: bist du in der Gewerkschaft und hast bei der letzten TV-L Tarifverhandlung am Streik teilgenommen?
(kurze Ergänzung für spid)
« Last Edit: 11.03.2021 07:22 von blondie »

Spid

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Welche Gewerkschaft hätte denn zum Streik aufgerufen, als daß man - egal ob Gewerkschaftsmitglied oder nicht - hätte streiken dürfen?

Wdd3

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IG Metall... ;D

Jockel

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Die Rechtsprechung des BAG zum Arbeitsvorgang entspricht aus Sicht der AG nicht dem, was der Tarifvertrag regelt. Das BAG hätte dann möglicherweise zu Unrecht seine Interpretation an die Stelle der von den Tarifvertragsparteien gewollten gesetzt. Ob das zulässig ist, ist der Kern der Verfassungsbeschwerde.

Die Folge der Rechtsprechung wäre, dass alle Bruchteilsmerkmale defacto ins Leere liefen. Es gibt hierzu schon Entscheidungen zur Knöllchenschreibern und Geschäftsstellenverwaltern.

Die Aussage Verdis, eine Änderung des § 12 führe zu flächendeckenden Herabgruppierungen ist schlicht falsch, bzw. wäre es an Verdi, dass durch -die schon vereinbarten aber verweigerten- Verhandlungen zu verhindern. Die Änderungen würde allerdings lediglich den status quo ante BAG-Abbiegung wieder herstellen. Für die Allermeisten wäre es keine Änderung. 

Spid

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Es gibt keinen status quo ante im aktuellen Rechtsrahmen - noch wäre die Behauptung zutreffend, daß "alle Bruchteilsmerkmale defacto ins Leere liefen".

Jockel

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wir werden sehen.

Da du ja  -wie das BAG- auch die Meinung vertrittst, dass bei der "Auslegung" von Tarifverträgen die gleichen Regeln wie für Gesetze gelten, hast du recht, wenn die Verfassungsbeschwerde materiell scheitert. Wobei sie vermutlich formell scheitert (keine Grundrechtsträgereigenschaft).

Darum geht es aber materiell gerade: darf das BAG im Zweifel eine "sinnvolle und sachgerechte" Regelung treffen oder geht die Koalitionsfreiheit drüber und es müsste z.B. die TVP fragen, statt zu ersetzen.

Spid

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Das BAG trifft keine Regelung, sondern legt sie aus. Sofern das Auslegungsergebnis nicht nach dem Geschmack der AG ist, hat man halt Mist vereinbart - etwas, worin die TdL ja einen enormen Erfahrungsschatz hat.

Jockel

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Ob es auslegen darf, ist der Kern der Verfassungsbeschwerde. Mehrere LAG-Senate sind übrigens der gleichen Auffassung wie die AG: das BAG verkennt die Regeln.

Spid

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Nun, Deine Aussage war:
Darum geht es aber materiell gerade: darf das BAG im Zweifel eine "sinnvolle und sachgerechte" Regelung treffen oder geht die Koalitionsfreiheit drüber und es müsste z.B. die TVP fragen, statt zu ersetzen.

Davon ab steht es LAGs natürlich frei, anders als das BAG zu urteilen. Dann wird das Urteil halt durch das BAG aufgehoben.