Dienstliche Beurteilung Tarifbeschäftigte

Begonnen von SunshineR, 12.03.2021 10:45

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SunshineR

Hallo,

neu im öffentlichen Dienst ist mir das Thema "Beurteilung" nicht ganz klar.

Erhalten auch Angestellte eine Beurteilung?

Bejahendenfalls, wann würdet ihr eigeninitativ um Erstellung einer dienstlichen Beurteilung bitten?

Ich freue mich auch über hilfreiche Links zu dem Thema!

Freundliche Grüße

Dakmer

Hallo,
meinst du die Beurteilung oder das Arbeitszeugnis? Auch Angestellte werden bei uns in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen beurteilt, jedoch ist das ziemlich nichtssagend, denn es wird nur angekreuzt, ob alles erledigt wurde oder sogar mehr als das und so richtig sagt das nix aus. Wer wenig arbeitet (Lowperformer) bekommt genauso die 100 %. Aus meiner Sicht ist das für die Tonne. Ich hoffe, in anderen Behörden ist das anders. Ich würde auch nicht freiwillig um so einen Wisch bitten.
Anders sieht es mit dem Arbeitszeugnis oder einem Zwischenzeugnis aus.

SunshineR

Ja, so läuft das hier im Haus auch.
Deshalb finde ich es so verwirrend!

Ein sehr gutes Arbeitszeugnis liegt mir vor.

Alphonso

Tarifbeschäftigte werden bei uns auch ab E10 entsprechend den Beamten beurteilt.
Mein ehemaliger Dezernatsleiter formulierte das Thema Beurteilung mit den entsprechenden vorher feststehenden und verhandelten Ergebnissen für den zu Beurteilenden recht treffend: Es ist wie auf dem türkischen Basar.

Vielleicht ist es in anderen Behörden anders. Es ist nur das persönliche Beispiel.

Organisator

Welchen Sinn hat die regelmäßige Beurteilung der Tarifbeschäftigten? Und welche Rechtsgrundlage?

WasDennNun

Zitat von: Organisator am 12.03.2021 12:34
Welchen Sinn hat die regelmäßige Beurteilung der Tarifbeschäftigten? Und welche Rechtsgrundlage?
Der Sinn könnte sein eine Basis für den leistungsorientierte Stufenanstieg zu haben.

Kenne aber kaum Behörden, die das machen (also Beurteilungen)

Alphonso

Für Höhergruppierungen. Es ist etwas absurd, durch die immer noch vorhandene Denke E = A und Höhergruppierung = Beförderung. Ich möchte es nicht noch näher ausführen. Deswegen auch die Formulierung.

Dakmer

Einen Sinn hat eine nachweisliche Beurteilung, meiner Meinung nach, wenn auch tatsächlich die Arbeit beurteilt werden würde. In meinem Umfeld gibt es Mitarbeiter, die sich aus Arbeit nix machen. Denen wird nicht naheglegt, sich mal mehr reinzuhängen. Dann gibt es Leute, die meinen sie haben total viel Stress, können nur ihre Arbeit nicht organisieren, halten keine Termine ein und jammern nur rum. Da ließe sich sicher was regeln. Nur muss man dazu als Vorgesetzter ein echtes sinnvolles ergebnisorientiertes Gespräch führen. Sowas kennne ich aber nicht. Da wird eher alles wohlwollend angekreuzt, gefragt ob man auch als Angestellter mit dem Vorgesetzten klarkommt (wer sagt da schon: nein....) und das Ganze wird abgeheftet. Das Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräch dauert dann fünf Minuten. Es findet zum Glück nur alle paar Jahre statt.
Rechtsgrundlage fällt mir grad nicht ein, könnte aber unsere allgemeine Dienstanweisung sein.

Organisator

Zitat von: WasDennNun am 12.03.2021 12:40
Zitat von: Organisator am 12.03.2021 12:34
Welchen Sinn hat die regelmäßige Beurteilung der Tarifbeschäftigten? Und welche Rechtsgrundlage?
Der Sinn könnte sein eine Basis für den leistungsorientierte Stufenanstieg zu haben.

Kenne aber kaum Behörden, die das machen (also Beurteilungen)

Das wäre cool. Und daraus systematisch Stufenlaufzeitverkürzungen für die obersten 10 % generieren. Hätte was!

SunshineR

Vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Im Großen und Ganzen kann man Beurteilungen also vernachlässigen?

Die meisten Kollegen durchschnittliche Bewertungen.
Woran liegt es, dass bestimmte Personen dann aber doch eine sehr gute Beurteilung erhalten???

WasDennNun

Zitat von: Organisator am 12.03.2021 14:08
Zitat von: WasDennNun am 12.03.2021 12:40
Zitat von: Organisator am 12.03.2021 12:34
Welchen Sinn hat die regelmäßige Beurteilung der Tarifbeschäftigten? Und welche Rechtsgrundlage?
Der Sinn könnte sein eine Basis für den leistungsorientierte Stufenanstieg zu haben.

Kenne aber kaum Behörden, die das machen (also Beurteilungen)

Das wäre cool. Und daraus systematisch Stufenlaufzeitverkürzungen für die obersten 10 % generieren. Hätte was!
Und natürlich Stufenlaufzeit Verlängerung für die unteren 10%

Spid

Inwiefern böte ein 10%-Korridor oben bzw. unten Gewähr für eine erheblich über bzw. unter dem Durchschnitt liegende Leistung?

was_guckst_du

Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Spid

Welcher Anlaß bestünde, eine Normalverteilung anzunehmen?

Texter

Zitat von: Organisator am 12.03.2021 12:34
Welchen Sinn hat die regelmäßige Beurteilung der Tarifbeschäftigten? Und welche Rechtsgrundlage?

Ein Argument das ich kenne: Vergleichbarkeit in gemischten Auswahlverfahren