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[NW] Quereinstieg öffentlicher Dienst / Beamtung Land

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Besserwisser123:
Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier richtig, ansonsten bitte ich höflichst um Entschuldigung und Verschiebung in das richtige Unterforum.

Ich bin 26 Jahre jung, habe meinen Bachelor of Arts (wirtschaftswissenschaftlich) im Sportmanagement sowie eine Weiterbildung als Betriebsökonom (FH) in der Tasche und bin seit 3 Jahren in der freien Wirtschaft beschäftigt. Zusätzlich habe ich jetzt nebenbei angefangen, einen Master of Business Administration berufsbegleitend zu machen.

Ich interessiere mich nun sehr für einen Wechsel in den öffentlichen Dienst bzw. in die öffentliche Verwaltung. Das Land NRW hat super viele und interessante Sachbearbeiter-Stellen im gehobenen Dienst, welche auchanscheinend für "externe" Bewerber und Bachelor-Studenten geöffnet sind. Daher habe ich einige Fragen:

1. Soweit ich das richtig verstanden habe und in der Stellenausschreibung folgendes steht: "XXX oder einen abgeschlossenen wirtschaftswissenschaftlichen Bachelorstudiengang verfügen" kann ich mich auch auf diese Stelle bewerben und erfülle erst einmal die Anforderungen für eine Bewerbung, richtig?

2. Benötige ich ansonsten zusätzlich den Vorbereitungsdienst II zu meinem Bachelor um auf diese Stelle zu kommen oder reicht wirklich mein B.A.  + entsprechende Berufserfahrung aus, um mich bewerben zu können?

3. Sollte ich eine solche Sachbearbeiterstelle ergattern, bin ich ja erstmal Tarifbeschäftigter. Ist dann anschließend eine Verbeamtung möglich? Also erfülle ich schlicht mit dem B.A. die Voraussetzungen für die Laufbahnbefähigung 2.1 in NRW oder bedarf es dann hier wieder des Vorbereitungsdienstes II?

4. Kann bzw. sollte man den Vorbereitungsdienst II sogar vor eine Bewerbung machen? Ist dieser zwingend nötig für den gehobenen Dienst, obwohl ich die Anforderungen mit einem Bachelorabschluss und Berufserfahrung schon erfülle?

5. Meine Vorstellung wie ich mir eine "Karriere" vorstelle und ist wie folgt:
- Quereinstieg/Seiteneinstieg mit bachelor auf Sachbearbeiter-Stelle die offen ist für "andere Bewerber",
- Anstellung als Tarifbeschäftigter. Anschließend in den nächsten Jahren Übernahme in den Beamtenstatus und erhalten der Laufbahnbefähigung 2.1.
- Abschluss meines gestarteten Master-Studiums
- Irgendwann dann anschließend Bewerbung auf den höheren Dienst also auf eine Referentenstelle (mit Erhalt der Laufbahnbefähigung 2.2) und dann vielleicht sogar mal irgendwann Referatsleiter zu werden.
Bitte nicht falsch verstehen, dass sind lediglich meine Ziele und Vorstellungen. Ob diese so in der Reihenfolge umgesetzt weren können, weiß ich leider nicht.

6. Ist es sonst sinnvoller erst den Master zu machen und dann direkt auf den höheren Dienst bzw. eine Referentenstelle zu bewerben und so versuchen die Laufbahnbefähigung 2.2. zu erhalten?

7. Ist eine Verbeamtung in meiner Konstellation überhaupt irgendwie möglich?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, meine Fragen zu beantworten und etwas zu meinen geplanten / vorgestellten Karriereweg sagen.

Vielen Dank schon mal im Voraus!

Organisator:
1 ja

2. nein. Ich kenne auch keinen Vorbereitungsdienst II, möglicherweise verwechselst du das mit der Weiterbildung im Tarifbereich für Beschäftigte ohne Hochschulabschluss (oder es ist ein NRW-Special)

3. Für die Verbeamtung ist neben der Bildungsvoraussetzung (Bachelor) auch noch die Laufbahnbefähigung notwendig. Diese wird üblicherweise zusammen mit dem Studium als Laufbahnausbildung gemacht. In deinem Fall kann die Laufbahnbefähigung auch erlangt werden, wenn für einen Zeitraum von (je nach Dienstherr) ca. 2,5 Jahren vergleichbare Tätigkeiten erbracht werden. Also z.B. als Sachbearbeiter.

4. Vgl. 2.

5. guter Plan, jedoch ist der Laufbahnwechsel vom gD in den hD je nach Behörde nicht selbstverständlich. Manche Behörden bieten diese Möglichkeit so gut wie gar nicht an.

6. ja!

7. ja
Jeweils durch den Bachelor bzw. Master und die unter 3. beschriebene Tätigkeit.

Angelsaxe:
Hallo,

es gibt einige Laufbahnen in denen Quereinsteiger problemlos verbeamtet werden können bspw. Veterinärmediziner beim Gesundheitsamt - das sind aber besondere Fachrichtungen.
Im technischen Bereich (Architekt, Bauingenieur, Vermessungsingenieur etc.) kannst du mit abgeschlossenem Bachelor-Studium den Vorbereitungsdienst starten (in NRW ca. 14-18 Monate) und landest im gehobenen Dienst.
Der Master kann dir dann anerkannt werden und befähigt dich für den höheren Dienst. Solch ein Laufbahnwechsel vom gD zum hD müsste dann aber vermutlich wieder über eine Bewerbung auf eine entsprechende Stelle erfolgen. Das ist nicht immer so einfach wie es geschrieben steht.

Am einfachsten finde ich den Abschluss deines Masterstudiums und die Bewerbung für ein Referendariat. Damit hast du direkt den Zugang zum höheren Dienst - allerdings sind das nochmal zwei Jahre an Ausbildungszeit.
Aktuell ist in vielen Bereichen Fachkräftemangel, einige bieten Studienförderung an oder zahlen Zulagen für die Referendare/Oberinspektoranwärter.

"Vorbereitungsdienst II" gibt es nicht. Vorbereitungsdienste sind die Laufbahnausbildung für den gehobenen Dienst und das Referendariat für den höheren Dienst. Davon getrennt stehen die Angestelltenlehrgänge - eventuell ist dieser gemeint. Der Angestelltenlehrgang II eröffnet Angestellten den Zugang zu höheren Dienstposten. Aber das hilft meiner Meinung nach nicht für eventelle Verbeamtungen weiter.

Besserwisser123:
Danke euch beiden schon mal für eure Rückmeldungen.
Kurz vorab, mein Fehler mit dem Vorbereitungsdienst II. Ich meinte den Verwaltungslehrgang II.

Den Master möchte ich definitiv zu Ende bringen, möchte mir hier nur keinen Stress machen (da berufsbegleitend) und mir durchaus etwas Zeit lassen. Also grundsätzlich möchte ich daher schon (jetzt) "erstmal" in den gD, in den ich dann quasi jetzt schon kommen könnte mit meinem Bachelor-Abschluss, sofern es ein Stelle zulässt und ich diese Stelle auch entsprechend ergattere. Ob es dann irgendwann mal für einen Aufstieg in den hD reicht sei mal dahin gestellt.

Aber grundsätzlich interessieren mich ja aktuell erstmal ein paar Stellen im gD und wollte daher erstmal wissen, ob ich aktuell mit meinem Profil es überhaupt in den gD schaffen würde.

Der Aufstieg in eine höhere Besoldungsgruppe, als Beispiel von A9 auf A10, geht nur über eine Beförderung des Dienstherrn? Oder ist das auch wieder abhängig, ob man auf der Stelle sitzt in der man aufsteigen kann (z.B. bis A11) oder ob man sich auf eine höhere Stelle und entsprechender Besoldungsgruppe (z.B. A11) bewirbt?

Sorry für die zahlreichen Fragen. Aber ich bin leider noch nicht so ganz fit in den Themen, möchte aber nur alles weitgehend verstehen, bevor ich im öD starten wollen würde.

Organisator:
bevor du dich im gD verbeamten lassen kannst brauchst du noch deine hauptberufliche Tätigkeit. Also erstmal 2,5 Jahre Tarifbeschäftigter (TB). Von daher kannst du auch erst den Master zu Ende machen und dann gleich als TB ab E 13 arbeiten und dann im hD verbeamten lassen.

Beförderungen bei Beamten erfolgen immer nur durch den Dienstherrn und nach seinem (pflichtgemäßen) Ermessen. Üblicherweise kann man nur so weit befördert werden, wie es die Bewertung des Dienstpostens zulässt.
Manche Behörden haben jeden Dienstposten einzeln bewertet, so dass eine Beförderung nur mit einem Wechel des Dienstpostens und einer neuen Aufgabe möglich wäre. Andere Behörden (häufig Bundes- und obere Landesbehörden) haben auch Bündelungen, wo z.B. A 9 - A 11 und A 12 - A 13 zu einer Tätigkeit zusammengefasst sind.

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