Hallo,
ich habe mich im Oktober letzten Jahres auf eine Stelle als Grundsatz SBin beworben. Die Aufgaben und Inhalte in der Ausschreibung sowie die Gespräche mit der Teamleitung vorab haben mich sehr interessiert. Anfang des Jahres fand das Bewerbungsverfahren statt und ich habe die Stelle auch bekommen. Da die Stelle mit einer Höhergruppierung verbunden ist, wurde eine 6 monatige Erprobungszeit vereinbart (Ich bin Tarifangestellte).
Ich bin seit 2 Monaten in dem Team und stelle nun fest, dass sich die Aufgaben in der Zeit nach der Ausschreibung etwas verändert haben, im Großen und Ganzen sind die Hauptthemen aber noch vorhanden.
Ich stelle nun leider so nach nach fest, dass die Erwartungen dort an meine Aufgaben doch sehr anspruchsvoll sind und zum Teil in anderen Gebieten großes Wissen erfordern. Wären diese Kompetenzen in der Ausschreibung erwähnt, hätte ich vorab genauer nachgefragt oder mich nicht beworben, doch das war nie Thema.
Ich fühle mich sehr überfordert. Es wurde mir gesagt, dass ich gut eingearbeitet werde, doch in der Realität laufen Hilfen nur auf Nachfrage von mir . Die Abläufe sind mir daher immer noch nicht klar. Auch ist schnell aufgefallen, dass die anderen SB in meiner Position (noch zwei andere) immer sehr sehr lange arbeiten. Teils kommen da Emails sogar nachts um 3 oder Sonntags, auch von der TL. Alle kommen immer erst gegen 10 Uhr, ich bin aber eher ein früher Mensch und arbeite von 7 bis 16/17 Uhr. Es wurde schon gesagt, dass dann gerne Gespräche gelegt werden, weil es da ruhig ist. Unsere Arbeitszeit ist flexibel von 6-20 Uhr, da ich aber auch eine pflegebedürftige Mutter habe, ist ein ständig langes Arbeiten nicht möglich. Andere Arbeitszeiten waren auch nie Thema.
Ich fühle mich sehr allein gelassen und überfordert, die anderen SB in mittlerer Position haben natürlich schon Erwartungen. Mein TL will dass ich im Grunde alle SB "bepuschele" und ihnen alles vor die Nase trage, ein neues Projekt sofort anschiebe und organisiere und die Kollegen schule, obwohl ich ja selber noch keine Kenntnisse in dem Gebiet habe. Fairerweise stehen mir zwar alle mit offenen Ohren zur Seite, doch das hilft mir bei der Bewältigung der Aufgaben nicht so weiter. Ich fange früh an, bin selten vor 19 Uhr zu Hause und muss vor Erschöpfung meist sofort ins Bett.
Ich bin momenten kreuz unglücklich. In einigen Wochen habe ich mein Halbzeitgespräch und meine TL hat auch schon gesagt, dass es meiner Kollegin auch so erging. Sie sagte, dass ich mir bis dahin auch Gedanken machen soll, wie es mir mit der Aufgabe so ergeht und eine Einschätzung in welche Richtung meine Leistung geht. (Wir sprachen, nachdem ich das erste Mal eine Arbeitsgruppe leiten sollte, was ich zuvor nie gemacht habe).
Die 4 Sachgebiete sind auch recht schwer. Ich habe mich immer gut in alles einarbeiten können bisher und war immer zufrieden, solange ich Sachbearbeiter war. Ich wollte auch niemals Führungsaufgaben wahrnehmen. Doch hier wird jetzt auch Mitarbeitermotivation, Teamgespräche etc von mir erwartet. Meine Erwartungen an die Stelle war eine Sachbearbeiterstelle, die komplexe Fälle ausarbeitet und Hilfestellungen gibt etc.
Gibt es Möglichkeiten, diese Erprobungszeit auch von meiner Seite aus zu beenden, wenn ich damit nicht glücklich werde? Und wenn ja, wie sehen die Konsequenzen aus (außer natürlich der wegfallenden Höhergruppierung). Die Bezahlung ist mir nicht wichtig, ich suche nur nach Aufgaben und einem Team, das mir Spaß macht und in dem ich mich wohlfühle. Sorry dass es so lang ist, ich bin sehr durcheinander und es geht mir schrecklich. Ich habe das Gefühl, dass ich auf Dauer damit krank werden könnte.
Schönen Sonntag