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Zum Bewerbungsgespräch "schleppen"? Vorteile? Warum? Sinnvoll?

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wese:
Hallo,

gestern Morgen ein Bewerbungsgespräch gehabt. War eine Mischung aus Gruppen- und Einzelgespräch. Kannte ich bis dato auch noch nicht. Erst alle zusammen mit FFP2 und negativen Schnelltest in einen großen Saal. Dort dann alle über das eigentliche Prozedere aufgeklärt und die von der Behörde haben sich den Bewerbern allen vorgestellt. Danach alle raus und jeder wurde dann einzeln aufgerufen.

Da war einer dabei, der mit Krücken da war. Man unterhielt sich. Ich fragte ihn neugierig, was passiert sei. Er wurde am Bein operiert, musste planmäßig gemacht werden, also kein Unfall, und müsste noch 6 Wochen an Krücken gehen. Hätte noch ganz gut Schmerzen ohne Medikamente. In 6 Wochen wäre aber alles wieder gut, OP verlief super und es gibt keinen weiteren Eingriff. Wobei man das ja leider nie wissen kann. Ob man nun schon eine hatte oder nicht.

Hmmm ... dachte ich ... frühestmöglicher Beginn ist vor in 6 Wochen. Der hat doch eh keine Chance. Und wer weiß, ob er nach 6 Wochen auch wirklich fit ist, auch wenn das aktuell so sein sollte. Und dann war der auch noch in Jogginghose da. Geht ja mal gar nicht. Oder doch? Immerhin trug er dazu ein normales Hemd und Slipper. Sah sonst gepflegt aus. Die Jogginghose hatte aber etwas von einem Holzrussen. Er konnte aber wohl keine andere Hose anziehen, da sein Bein geschient wäre und eine Jeans oder Anzughose nicht drüber gepasst hat.

Jetzt denke ich aber bisschen weiter sozusagen. Was ist, wenn er mind. so gut war, wie ich und gehen wir mal davon aus, dass wir zwei die besten waren und Geschlechter keine Rolle spielen (ich bin weiblich), also alles ganz neutral abläuft. Kann ein solches "Auftreten" mit Krücken, frisch operiert zu einem Bewerbungsgespräch vielleicht den ausschlaggebenden Punkt ausmachen, wenn er denen das vielleicht genauso offen und ehrlich gesagt hat, wie mir oben?

Zeigt ja schon von starkem Interesse an der Stelle, Einsatzwille, nahm trotz "Behinderung" diesen Weg auf sich ...

Auch frage ich mich, ob ich an seiner Stelle zum Gespräch erschienen wäre. So mit Schmerzen und man humpelt vor sich hin, kann nichts Vernünftiges anziehen ... Einen Ersatztermin, so meine eigene Erfahrung, bekommt man bei Behörden wohl relativ selten und nach einem Ersatztermin in ab 6 Wochen fragen, kommt wohl auch nicht gut an.

Mich würde mal bitte eure Meinung interessieren. Hattet ihr sogar schonmal einen solchen Fall?

Nehmem wir mal wirklich an, wir waren die Besten, also gleich gut, kann ich einpacken?

Bin sehr gespannt.

Dankeschön.

Herzliche Grüße

Spid:
Wenn es ein öffentlicher AG ist, darf das nur eine Rolle spielen, wenn es Bezug zum Anforderungsprofil hat.

wese:
Schon klar, aber es gibt ja, selbst im ÖD, das Bauchgefühl oder die Herzensentscheidung. ;-)

Spid:
Nicht, wenn man auf dem Boden des Grundgesetzes steht. Wer unsere Verfassung für disponibel hält, hat im öD nichts verloren.

Max:
Durch das Auftauchen mit gebrochenem Bein würde er von mir keinen Pluspunkt (aber auch keinen Minuspunkt) bekommen.

Er scheint bei dir einen guten Eindruck wegen seiner offenen Art gemacht zu haben. Bei gleicher Qualifikation kann eine sympathische Art schon überzeugen,  da die ganze fachliche Qualifikation nichts hilft,  wenndie Person nicht gut zum Team passt.

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