Autor Thema: Rentenversicherung  (Read 11774 times)

clarion

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #15 am: 18.06.2021 15:18 »
Hallo,

Ich sehe immer noch nicht,  warum eine gesetzliche RV nicht mit den althergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums vereinbar wäre. Die Beziehung zum letzten Amt lässt sich auch in der Rente darstellen. Es sagt je keiner, dass diese Beziehung wie momentan linear sein muss. Mit Übergangsfristen für  Bestandsbeamte geht alles. Sind die Österreicher nicht den Weg gegangen?

Und wenn das käme wird innerhalb  der RV auch keine  steuerfreien Sonderwünsche gebraten. Wir schaffen einerseits die Bratwurst  Pension ab und führern andererseits steuerfreie AN Zuschläge zur RV ein die normalen AN nicht zustehen. Wie will man das dem Wahlvolk verkaufen?

Wenn man wollte, würde das gehen,  aber es will ja keiner.

lumer

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #16 am: 18.06.2021 19:58 »
Hallo,

Ich sehe immer noch nicht,  warum eine gesetzliche RV nicht mit den althergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums vereinbar wäre. Die Beziehung zum letzten Amt lässt sich auch in der Rente darstellen. Es sagt je keiner, dass diese Beziehung wie momentan linear sein muss. Mit Übergangsfristen für  Bestandsbeamte geht alles. Sind die Österreicher nicht den Weg gegangen?

Und wenn das käme wird innerhalb  der RV auch keine  steuerfreien Sonderwünsche gebraten. Wir schaffen einerseits die Bratwurst  Pension ab und führern andererseits steuerfreie AN Zuschläge zur RV ein die normalen AN nicht zustehen. Wie will man das dem Wahlvolk verkaufen?

Wenn man wollte, würde das gehen,  aber es will ja keiner.
Lies noch mal die Zitate vom BVerfG: Der Dienstherr muss den größten Teil der Pension selbst tragen. Das würde er nicht, wenn die Pension aus der Rentenkasse käme. Und wie soll es möglich sein, das Rentenpunktesystem so anzupassen, dass Beamte aus dem letzten Amt und nicht durch alle vorherigen alimentiert werden?

Ozymandias

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #17 am: 18.06.2021 20:26 »
Die Sozialsysteme sind einfach nicht passend. Erwerbsminderung ist nicht annäherend mit der Dienstunfähigkeit vergleichbar. In der GKV besteht kein Anspruch auf Krankengeld, usw.

lumer

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #18 am: 18.06.2021 22:34 »
GKV ist möglich, sonst wäre auch die freiwillige GKV nicht möglich. Krankengeld ist kein Problem. Da zahlen freiwillig versicherte Beamte weniger Beitrag, da sie keinen Anspruch darauf haben.

Casiopeia1981

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #19 am: 18.06.2021 23:39 »
Ich sehe nicht, dass es eine breite Mehrheit für dieses Vorhaben geben würde. CDU, FDP und AfD werden sich definitiv nicht dafür aussprechen. RRG wird im Bund nicht mehrheitsfähig sein. Im Übrigen löst man damit keine Probleme, sondern verlagert diese nur.

Die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums würden einer Einbeziehung in die Rentenversicherung sicherlich nicht entgegenstehen, wenn a) die vom Beamten zu tragenden Beitragsanteile durch eine entsprechende Besoldungserhöhung ausgeglichen werden würde, sprich: Netto bleibt alles beim Alten und b) eine Zusatzversorgung eingeführt wird, die ein Versorgungsniveau entsprechend dem Alimentations- und Fürsorgeprinzip garantieren würde. Zur Wahrheit gehört doch auch, dass Tarifbeschäftigte eine Zusatzrente durch die VBL erhalten.



lumer

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #20 am: 19.06.2021 12:23 »
*Schallplatte ein* Die Pension muss der Dienstherr selbst leisten, er darf sich dieser Verpflichtung nicht durch eine Verlagerung auf eine Kasse oder Versicherung entziehen. Die RV ist damit nicht vereinbar. *Schallplatte aus*

Maik8583

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #21 am: 20.06.2021 00:58 »
Es gibt noch einen anderen Grund warum das nicht kommt. Der Dienstherr hätte keine Möglichkeit mehr über die Dienstunfähigkeit zu entscheiden. D.h. man könnte Jahre krank sein ohne eine Erwerbsminderungsrente zu erhalten ( was sehr oft passiert) und der Dienstherr muss weiter die Bezüge zahlen.

Casiopeia1981

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #22 am: 20.06.2021 20:00 »
Das ist zu kompliziert gedacht.

Folgendes System:

1. Versorgungszusage
2. Einführung einer Versicherungspflicht bei Netto-Lohnausgleich, um dem Fürsorgeprinzip gerecht zu werden.
3. Anrechnung der Rente auf die Pension.

Unter dem Strich bleibt netto dasselbe. 

So praktizieren das die Außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die Beamtenähnlich Verträge mit Angestellten machen und so handhabte das mindestens eine Kirche: Da haben die Kirchenbeamten gegen nettolohnausgleich freiwillig in die Rentenversicherung eingezahlt.

Die Vermischung der System ist auch weiter unproblematisch, weil zu erst die Besmtenversorgung greift, dann die Rentenversicherung.

Maik8583

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #23 am: 20.06.2021 21:06 »
Das ist zu kompliziert gedacht.

Folgendes System:

1. Versorgungszusage
2. Einführung einer Versicherungspflicht bei Netto-Lohnausgleich, um dem Fürsorgeprinzip gerecht zu werden.
3. Anrechnung der Rente auf die Pension.

Unter dem Strich bleibt netto dasselbe. 

So praktizieren das die Außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die Beamtenähnlich Verträge mit Angestellten machen und so handhabte das mindestens eine Kirche: Da haben die Kirchenbeamten gegen nettolohnausgleich freiwillig in die Rentenversicherung eingezahlt.

Die Vermischung der System ist auch weiter unproblematisch, weil zu erst die Besmtenversorgung greift, dann die Rentenversicherung.

Ja das wäre möglich und das einfache Spiel, Linke Tasche Rechte Tasche. Ändert aber nix für den Dienstherren, nichts für Beamte und nichts für die Rentenversicherung ( Die Mehreinnahmen werden vom Bundeszuschuss in Abzug gebracht). Das einzige was sich ändert ist ein gigantischer Verwaltungsaufwand bei der Rentenversicherung und beim Dienstherren. Den dürfen dann die Steuerzahler mitbezahlen. Freud mich für alle die RRG wählen. Dann erkennen sie wenigstens, dass Ihre Linken Fantastereien Geld kosten.

Casiopeia1981

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #24 am: 20.06.2021 21:49 »
Die Rentenkasse hat keinen besonders höheren Verwaltungsaufwand. Der einzige Mehraufwand wäre bei der Anrechnung der Pensionen auf die Rente. Hier könnte man mit einer Schnittstelle und einem Datenabgleich massiv Aufwand verhindern.

Ich bin übrigens pechraben-schwarz. Das Modell hat gewisse Vorteile, weil dann die leidige Debatte um die RV-Pflicht der Beamten enden würde. Die Pension hätte dann den Charakter einer Betriebsrente.

Ganz stenggenommen wären die Beamten Gewinner, weil die RV einen Zuschuss zur PKV auszahlt ;)

Das etwas zur Finanzierung der Rentenversicherung gemacht werden muss, sollte jedem geistig klaren Menschen in unserem Land bewusst sein.

newT

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #25 am: 20.06.2021 22:01 »
Das etwas zur Finanzierung der Rentenversicherung gemacht werden muss, sollte jedem geistig klaren Menschen in unserem Land bewusst sein.
Nur wird dieser Hütchenspielertrick das grundlegende Problem nicht lösen.
Ohne eine zumindest teilweise kapitalgedeckte Rente sehe ich schwarz.
Und ich bin der Meinung solange wir als EU Nettozahler ein weit höheres Renteneintrittsalter als viele EU Nettoempfänger haben, ist eine Erhöhung des Renteneintrittsalters absolut nicht angebracht.

Maik8583

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #26 am: 21.06.2021 06:02 »
Die Rentenkasse hat keinen besonders höheren Verwaltungsaufwand. Der einzige Mehraufwand wäre bei der Anrechnung der Pensionen auf die Rente. Hier könnte man mit einer Schnittstelle und einem Datenabgleich massiv Aufwand verhindern.

Ich bin übrigens pechraben-schwarz. Das Modell hat gewisse Vorteile, weil dann die leidige Debatte um die RV-Pflicht der Beamten enden würde. Die Pension hätte dann den Charakter einer Betriebsrente.

Ganz stenggenommen wären die Beamten Gewinner, weil die RV einen Zuschuss zur PKV auszahlt ;)

Das etwas zur Finanzierung der Rentenversicherung gemacht werden muss, sollte jedem geistig klaren Menschen in unserem Land bewusst sein.

Also ich komme ja vom Fach (Rentenversicherung) und weiss, dass die Festsetzung einer Rente mit enormen Verwaltungsaufwand verbunden ist. Es ist ja nicht nur damit getan die Beiträge zu kassieren. Es müssen Versicherungskonten erstellt und gepflegt werden, es muss die Rente festgesetzt werden und die Daten anschließend gepflegt werden. Jedes Jahr muss der Zuschuss überprüft werden etc... Aber aus meiner Sicht nur zu, die Rentenkasse freut sich über die Stellen und die leidige Diskussion hört auf. Würde es aber viel spannender finden, wenn der Staat die Hand ans Alimentationsprinzip legt und Beamte bei der nächsten Großdemo streiken dürften...

WasDennNun

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #27 am: 21.06.2021 09:03 »
Also ich komme ja vom Fach (Rentenversicherung) und weiss, dass die Festsetzung einer Rente mit enormen Verwaltungsaufwand verbunden ist. Es ist ja nicht nur damit getan die Beiträge zu kassieren. Es müssen Versicherungskonten erstellt und gepflegt werden, es muss die Rente festgesetzt werden und die Daten anschließend gepflegt werden. Jedes Jahr muss der Zuschuss überprüft werden etc... Aber aus meiner Sicht nur zu, die Rentenkasse freut sich über die Stellen und die leidige Diskussion hört auf.
Ja, leider wird dafür noch viel Personal nötig, obwohl min 90% der Tätigkeiten automatisiert durchgeführt werden könnte, wenn wir einen besseren Digitaltisierungsgrad und Vernetzung der Behörden untereinander hätte.

Feidl

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #28 am: 21.06.2021 15:39 »
Die SPD Minister und Spitze sind sich der vielen Probleme bewusst, die durch Einbeziehung von Beamten in die RV entstehen würden und erwähnen es deswegen nicht, sondern labern nur von Selbstständigen, die einzahlen sollen. Im SPD Programm stehen zwar auch Beamte, aber das werden die locker leicht links liegen lassen.
Selbst unter GRR wäre deswegen eher nicht damit zu rechnen, dass Beamte einzahlen. 

Yasper

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Antw:Rentenversicherung
« Antwort #29 am: 24.06.2021 09:31 »
Würde es aber viel spannender finden, wenn der Staat die Hand ans Alimentationsprinzip legt und Beamte bei der nächsten Großdemo streiken dürften...

Dann wären es keine Beamten mehr.

Meiner Meinung nach ist das alles Stimmenfang für die Bundestagswahl und wird nicht kommen.

Falls es wirklich umgesetzt wird, wird es mit sehr langen Übergangsfristen passieren und nicht für die bereits jetzt verbeamteten Kollegen gelten, sondern nur für neu eingestellte.