Autor Thema: Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl  (Read 15097 times)

Isi

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #105 am: 20.09.2021 22:22 »
Solidarität ist ein freiwilliger Akt und kann mithin in einem Zwangsversicherungssystem nicht realisiert werden.

Von Solidarität hat man nur etwas, wenn man ihrer bedarf. Welche rationalen Beweggründe hätte man also, Solidarität zu üben?

Du bist halt leider doch nicht so klug wie du glaubst :D

Oh Verzeihung: vorgibst zu glauben, wir sind ja im Internet

Spid

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #106 am: 20.09.2021 22:32 »
Dann erleuchte mich und beantworte die Frage.

Rentenonkel

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #107 am: 21.09.2021 06:45 »
Solidarität ist ein freiwilliger Akt und kann mithin in einem Zwangsversicherungssystem nicht realisiert werden.

Von Solidarität hat man nur etwas, wenn man ihrer bedarf. Welche rationalen Beweggründe hätte man also, Solidarität zu üben?

Es gibt existenzbedrohende Risiken, mit der jeder Bürger leben muss. Dazu gehören auch biometrische Risiken, wie bspw eine schwere Erkrankung. Niemand weiß, ob er oder sie jemals eine solche Erkankung erleidet. Die meisten Menschen sind für den Fall der Fälle allerdings außerstande, eine solche Behandlung vollständig aus eigener Tasche zu bezahlen.

Ein Kernelement der sozialen Marktwirtschaft ist es daher, diese individuellen biometrischen Risiken auf die gesamte Bevölkerung zu verteilen und so sicherzustellen, dass jeder einen Zugang zum Gesundheitssystem unabhängig vom Einkommen hat. Mit den Beiträgen zum Gesundheitssystem erwirbt man als Individuum einen Versicherungsschutz, ohne zu wissen, ob und in welchem Umfang man ihn tatsächlich in Anspruch nehmen muss.

Es gibt sicherlich auch andere Ansätze in anderen Ländern. Dort wird der Zugang zum Gesundheitssystem nur denjenigen gewährt, die es sich auch leisten können.

Die soziale Marktwirtschaft hilft, die Demokratie zu festigen, extremistische Strömungen zu verringern, sozialen Frieden zu sichern, Beschaffungskriminalität (für Kosten der Gesundheit) zu vermeiden und Wohlstand auch für diejenigen zu sichern, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt inklusive der Kosten der Gesundheit selbst zu finanzieren.

In der Corona-Pandemie hat das deutsche Gesundheitswesen seine Leistungsfähigkeit und Krisenfestigkeit unter Beweis gestellt. Der größte Teil der zusätzlichen Kosten wie der Rettungsschirme für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Hospizdienste wurde allerdings von den gesetzlichen Krankenversicherung getragen. Von der Aufrechterhaltung der Infrastruktur im Gesundheitswesen profitieren alle, die Gefahr laufen, diese Infrastruktur irgendwann einmal nutzen zu müssen. Während die gesetzlichen Krankenkassen den Beitrag voraussichtlich um etwa 1 Prozentpunkt anheben müssen (also einen um etwa 6,25 % höheren Beitrag), hatte die private Krankenversicherung lediglich 1,7 % Mehrkosten.

Wie ich schon mal erwähnt habe: Ob man die Mehrkosten des Gesundheitswesen hauptsächlich durch einen höheren Beitragssatz der gesetzlich Versicherten, durch einen höheren Zuschuss aus Steuermitteln, durch die hier dargestellt Bürgerversicherung oder noch andere Ideen auffangen will, ist eine politische Entscheidung.

Für welches Modell sich die einzelnen Parteien einsetzen, ist in diesem Wahlkampf aus meiner Sicht sehr deutlich geworden. So kann jeder für sich selbst entscheiden, welcher Weg für einen selbst der richtige zu sein scheint.

Wenn in einer Demokratie die Mehrheit der Wähler das allerdings anders sieht, kann diese Solidarität sehr wohl mit einer Pflichtversicherung durchgesetzt werden.

yamato

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #108 am: 21.09.2021 06:51 »
SPID hat aber recht, ein Zwangssystem hat nichts mit Solidarität zu tun. Auszug aus der bekanntlich eher links orientierten deutschen Wikipedia:
"Solidarität impliziert ein Prinzip der Mitmenschlichkeit; sie konstituiert sich „aus freien Stücken“.[5]"

Solidarisch wäre es wenn der Herr Schwarz von sich aus 10 Millionen in das GKV System einzahlt.
Nicht solidarisch hingegen wenn er gezwungen wird jeden Monat 1000 € neben seiner eigenen PKV in das System einzuzahlen.

Abgesehen davon neigen gerade Linke dazu Solidarität immer nur in eine Richtung zu fordern. Der "Reiche" soll gefälligst Steuern für den AlG2 Empfänger zahlen. Der AlG 2 Empfänger soll aber natürlich jede Arbeit sanktionslos ablehnen dürfen.

Britta2

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #109 am: 21.09.2021 06:57 »
Glaubt in Echt wirklich jemand an eine solche in diesem Land schlichtweg niemals durchsetzbare Rentenreform?
Mehr als Augenauswischerei ist das nicht. Think positive!
Die, welche die das Volk beruhigende Parole verkünden, sind vorzeitig pensioniert und denen wird kein Cent verloren gehen. Was also schert wen wirklich deren Geschwätz und Versprechungen? Es wird höchstens nach neuen Wegen gesucht, denen, die eh weniger Anspruch/Rücklagen später haben, noch mehr aus der Tasche zu ziehen - schick begründet mit dem Solidaritätsprinzip und "beste Rentenreform ever". Das nennt man Politik.

Spid

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #110 am: 21.09.2021 07:03 »
Solidarität ist ein freiwilliger Akt und kann mithin in einem Zwangsversicherungssystem nicht realisiert werden.

Von Solidarität hat man nur etwas, wenn man ihrer bedarf. Welche rationalen Beweggründe hätte man also, Solidarität zu üben?

Es gibt existenzbedrohende Risiken, mit der jeder Bürger leben muss. Dazu gehören auch biometrische Risiken, wie bspw eine schwere Erkrankung. Niemand weiß, ob er oder sie jemals eine solche Erkankung erleidet. Die meisten Menschen sind für den Fall der Fälle allerdings außerstande, eine solche Behandlung vollständig aus eigener Tasche zu bezahlen.

Ein Kernelement der sozialen Marktwirtschaft ist es daher, diese individuellen biometrischen Risiken auf die gesamte Bevölkerung zu verteilen und so sicherzustellen, dass jeder einen Zugang zum Gesundheitssystem unabhängig vom Einkommen hat. Mit den Beiträgen zum Gesundheitssystem erwirbt man als Individuum einen Versicherungsschutz, ohne zu wissen, ob und in welchem Umfang man ihn tatsächlich in Anspruch nehmen muss.

Es gibt sicherlich auch andere Ansätze in anderen Ländern. Dort wird der Zugang zum Gesundheitssystem nur denjenigen gewährt, die es sich auch leisten können.

Die soziale Marktwirtschaft hilft, die Demokratie zu festigen, extremistische Strömungen zu verringern, sozialen Frieden zu sichern, Beschaffungskriminalität (für Kosten der Gesundheit) zu vermeiden und Wohlstand auch für diejenigen zu sichern, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt inklusive der Kosten der Gesundheit selbst zu finanzieren.

In der Corona-Pandemie hat das deutsche Gesundheitswesen seine Leistungsfähigkeit und Krisenfestigkeit unter Beweis gestellt. Der größte Teil der zusätzlichen Kosten wie der Rettungsschirme für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Hospizdienste wurde allerdings von den gesetzlichen Krankenversicherung getragen. Von der Aufrechterhaltung der Infrastruktur im Gesundheitswesen profitieren alle, die Gefahr laufen, diese Infrastruktur irgendwann einmal nutzen zu müssen. Während die gesetzlichen Krankenkassen den Beitrag voraussichtlich um etwa 1 Prozentpunkt anheben müssen (also einen um etwa 6,25 % höheren Beitrag), hatte die private Krankenversicherung lediglich 1,7 % Mehrkosten.

Wie ich schon mal erwähnt habe: Ob man die Mehrkosten des Gesundheitswesen hauptsächlich durch einen höheren Beitragssatz der gesetzlich Versicherten, durch einen höheren Zuschuss aus Steuermitteln, durch die hier dargestellt Bürgerversicherung oder noch andere Ideen auffangen will, ist eine politische Entscheidung.

Für welches Modell sich die einzelnen Parteien einsetzen, ist in diesem Wahlkampf aus meiner Sicht sehr deutlich geworden. So kann jeder für sich selbst entscheiden, welcher Weg für einen selbst der richtige zu sein scheint.

Wenn in einer Demokratie die Mehrheit der Wähler das allerdings anders sieht, kann diese Solidarität sehr wohl mit einer Pflichtversicherung durchgesetzt werden.
Solidarität ist und bleibt ein freiwilliger Akt. Sie kann nicht durch ein Zwangssystem realisiert werden. Tritt Zwang hinzu, wird zwar kräftig umverteilt, das hat dann aber nichts mit Solidarität zu tun - sondern mit staatlich organisierter räuberischer Erpressung.

Risiken - ob existenzbedrohend oder nicht - sind primär das eigene Problem. Risiken zu vergemeinschaften mag vielleicht was mit sozialer Marktwirtschaft zu tun haben, ist der Sozialen Marktwirtschaft aber fremd. Die Behauptung, die staatlichen Zwangsversicherungssysteme gewährten einkommensunabhängig Zugang, ist falsch, denn sie sind allesamt auf der Zwangsbeitragsseite einkommensabhängig ausgestaltet. Dort, wo die Leistung ebenfalls maßgeblich durch die Beiträge bestimmt wird - AV, RV - geht das ja durchaus an, bei KV und PV gibt es dafür jedoch keinen Grund. Sind Gutverdiener häufiger oder schwerer krank oder pflegebedürftig?

Texter

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #111 am: 21.09.2021 07:16 »
vermutlich eher weniger...

Wdd3

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #112 am: 21.09.2021 10:53 »
Inwiefern habe von Unverzichtbarkeit geschrieben?

Wer hätte das behauptet?

Du

Inwiefern müßte eine Vollzeitbeschäftigung vorliegen?

Spid

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #113 am: 21.09.2021 10:57 »
Und wo hätte ich da etwas von Unverzichtbarkeit behauptet?

Wdd3

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #114 am: 21.09.2021 11:39 »
Warum stellst du Gegenfragen anstelle von Antworten?

Spid

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #115 am: 21.09.2021 11:49 »
Weil Dein Geblubber eine Vollzeitbeschäftigung zugrunde legte, was Deine diesbezüglichen Fragen zu weiterem dümmlichen Geblubber machte.

Isi

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #116 am: 21.09.2021 23:23 »
Weil Dein Geblubber eine Vollzeitbeschäftigung zugrunde legte, was Deine diesbezüglichen Fragen zu weiterem dümmlichen Geblubber machte.

Einzig spid, selbsternannter "Nietzsche Übermensch", blubbert hier dümmlich sonst keiner!

Isi

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #117 am: 21.09.2021 23:31 »
Warum stellst du Gegenfragen anstelle von Antworten?

Weil er ein gescheitertert Verwaltungsfachwirt ist, der von russischen Stellen bezahlt wird hier einen Forentroll zu geben, deshalb. Es hilft auch nicht zu diskutieren, jeder post wird bezahlt (gering aber immerhin) niemand will gedankliche Reichsbüger mit Wurzeln im ehemaligen Ostdeutschen Gebiet außer die Forentrollarmeen der verblendeten Irren im Osten.

Es macht ja Sinn Leute mit fachlicher Substanz zu engagieren, die aus persönlichen Gründen im ÖD scheitern um dann den Übermenschen zu miemen - zumindest im Internet :)

Eines allein vergessen sie:
spids onlinezeiten sind: Montag bis Sonntag 8:00 - 22:30 Uhr, und ihr wisst ja: jeder besonders kluge und erfolgreiche Mensch mit Frau & Kind ist in dieser Zeit online um Fragen zu beantworten und zwischendurch mal politische Meinungen zu äußern - geht uns ja auch so oder?

Spid

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #118 am: 22.09.2021 05:45 »
Es ist immer schön, Kleingeistern beim Entwickeln von Verschwörungstheorien zu beobachten.

Finanzer

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Antw:Bürgerversicherung nach der Bundestagswahl
« Antwort #119 am: 22.09.2021 06:46 »
@Isi: Ihre Kreativität ist bemerkenswert.

Wenn Spid ein russischer Troll wäre, wäre dies das erste Mal, das Russland uns etwas Gutes getan hat.