Vor allem motivierte und engagierte Mitarbeiter verlassen auch im ÖD eine Anstellung zunehmend schneller, wenn sie merken, dass schon das Ein- und Ausstempeln als Arbeitsleistung gilt oder keine sinnvolle Tätigkeit gegeben ist. Ich stelle bei uns hier zunehmend fest, dass sich auf Ingenieur- und IT-Stellen (EG 12) in unserem Bereich inzwischen nur noch "Sonderlinge" und "Bequemlinge" bewerben. Die wirklich Guten kommen gar nicht erst. Und wenn doch, wird die Stelle manchmal gar nicht erst angetreten weil zwischenzeitlich "was besseres" gefunden wurde. Es wird in großen Teilen der technischen Verwaltungen noch massiv Probleme geben, wenn die Boomer in Rente gehen.
Falls hier Verdi-Leute mitlesen: Wenn bei den anstehenden Tarifverhandlungen für die Ingenieure und ITler keine wirklich guten Ergebnisse rausspringen, wird das sehr negative Folgen für AG und Gesellschaft haben. Gerade angesichts vieler Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel etc.
Der IfW-Präsident Felbermayr sieht auf absehbare Zeit Lohnsteigerungen für Beschäftigte in Deutschland von 5 Prozent im Jahr als realistisch an...
Diese Hinweise aus der Praxis erfolgen jedes Mal und es interessiert nicht wirklich!!!!
Verdi hat überhaupt kein Interesse daran dies zu ändern. Das ist ja das Paradoxe am System. Eine Gewerkschaft welche nur die Interessen der unteren Lohngruppen vertritt, verhandelt zu Ungunsten der höheren Gruppen.
Ein guter Bewerber im IT- oder technischen Bereich verlässt das Bewerbungsgespräch spätestens nach Nennung des Gehaltes. Hier müsste die Arbeitsmarktzulage als fester Bestandteil eingearbeitet werden. Dann auch noch die JSZ zu kürzen und in den unteren Gruppen zu erhöhen, zeigt doch die Wertigkeit .
Übrigens hat die Masse der Beamten überhaupt nichts in Tarifverhandlungen von Angestellten zu suchen, mal abgesehen davon dass durch die unterschiedliche Besteuerung die Beamten auch wieder überproportional profitieren.