Wie man von Tarifverhandlung und Inflation auf die Spider Murphy Gang kommen kann, ist faszinierend.
Digitalisierung ist toll für den Bürger, eröffnet möglicherweise die Möglichkeit für mehr Menschen, mobil zu arbeiten und macht somit das Leben einfacher.
Größte Hemmschuhe neben dem fehlenden Verständnis und Umsetzungswillen auf Verwaltungsseite sind vermutlich Aspekte der missbräuchlichen Nutzung und des Datenschutzes. Zudem dürfen momentan digitalisierte Prozesse nicht der ausschließliche Zugangsweg zu öffentlichen Dienstleistungen sein, da nicht jeder Bürger bereit und in der Lage ist, diese zu nutzen. Einen Rest an analogen Dienstleistungen werden wir somit auch weiterhin in der gesamten Bandbreite unseres Angebots vorhalten müssen. Das hat ganz aktuell die Datenerhebung zur Grundsteuerreform belegt, bei der die Finanzverwaltung mit nassforschen Forderungen versucht hat, den Papierantrag zur absoluten Ausnahme zu machen und daran kläglich gescheitert ist.
Aus Sicht der Beschäftigten sei erwähnt, dass, wo immer in den letzten 40 Jahren Arbeitsprozesse digitalisiert wurden,
a) Stellen weggefallen sind und
b) die Arbeitsdichte für die verbleibenden Mitarbeiter erhöht wurde.
Als es in Behörden noch keine E-Mail gab, musste der gemeine Sachbearbeiter pro Arbeitstag nur einen Bruchteil der schriftlichen Informationen aufnehmen, die heute üblich sind. Da kam zweimal am Tag eine Umlaufmappe mit vielleicht 3-4 Schriftstücken, die man dann priorisiert und abgearbeitet hat. Heutzutage kommt alle 20 Minuten eine Mail, die man bitte zeitnah zur Kenntnis nimmt und dann seine bereits sortierten Tagesaufgaben ggf. neu zu priorisieren hat.
Seltsamerweise haben telefonische und persönliche Anfragen/Vorsprachen dadurch nicht abgenommen, sodass die Arbeitsdichte spürbar gestiegen ist.