Autor Thema: Tarifverhandlungen und die Inflation  (Read 723115 times)

heike2106

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2535 am: 26.09.2022 20:58 »


Liebe Heike 2106,
 
für Sie- so vermute ich - als Nichtorganisierte sind die Forderugen der Gewerkschaften doch völlig irrelevant. Denn Sie verhandeln ja für sich selber. ALSO: Mit welchen Forderungen gehen Sie in die Verhandlungen mit Ihrem Arbeitgeber ? Was tun Sie, wenn Ihr Arbeitgeber Ihre Forderung nicht erfüllt ?


An meiner kritischen Meinungsäußerung liest du jetzt ab, dass ich kein Verdi Mitglied sein kann?
Weil?
Weil sich Verdi Mitglieder nicht kritisch äußern und alles tutti finden?

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2536 am: 26.09.2022 21:49 »


Liebe Heike 2106,
 
für Sie- so vermute ich - als Nichtorganisierte sind die Forderugen der Gewerkschaften doch völlig irrelevant. Denn Sie verhandeln ja für sich selber. ALSO: Mit welchen Forderungen gehen Sie in die Verhandlungen mit Ihrem Arbeitgeber ? Was tun Sie, wenn Ihr Arbeitgeber Ihre Forderung nicht erfüllt ?

An meiner kritischen Meinungsäußerung liest du jetzt ab, dass ich kein Verdi Mitglied sein kann?
Weil?
Weil sich Verdi Mitglieder nicht kritisch äußern und alles tutti finden?

So ist das bei den Sozialisten und Kommunisten. Was die Führung vorgibt, wird beklatscht.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2537 am: 26.09.2022 21:51 »
Für mich klingt das auch eher nach "Überleben" und nicht nach "Leben". Aber jedem das seine.

Bis auf den Urlaub gibts keinen großen Unterschied zum Hartz4 Empfänger. Und mit ein wenig Schwarzarbeit ist auch ein Urlaub drinnen. Auf den darfst du vllt dank höherer Energiepreise verzichten.

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2538 am: 26.09.2022 22:12 »
Mir kommt das Grauen, wenn ich bei Verdi auf Facebook lese, dass die Einmalzahlung in der Tarifverhandlungen zur Entlastung der Beschäftigten drin haben wollen.

Gerade für die jüngeren Beschäftigten ein Schlag in die Fresse.
Wir wissen alle was das bedeutet:
Weniger Prozente, 2022 Nullrunde

Den ganzen Boomern, die kurz vor der Rente stehen, denen gönne ich die Einmalzahlung. Die haben ihre Rente sicher, und die Prozente bringen nicht mehr so viel.
Ich muss noch 30+ Jahre, ich will keine Einmalzahlung!

Ich könnte schreien, wenn ich die Kommentare lese, die das forcieren.

75% der Leute sind halt einfach "doof".

Wenn ich diese Kommentare lese, würd ich die gerne schnappen und mal richtig durchrütteln.

Das sind dann auch die Pfeiffen, die dann die 3000€ nehmen sich davon nen neuen Fernseher mit Soundanlage kaufen und im nächsten Monat nix mehr von übrig haben.

Ganz davon ab, dass es never 3000€ für alle geben würde, selbst bei 3 Jahren Nullrunde würde es das niemals geben :D

....Mathematik ist scheinbar für Viele immer wieder eine Herausforderung. Ich bin für die 3.000 Euro Sonderzahlung, sie ist abgabenfrei - unter normalen Umständen müsste man je nach Einzelfall um die 5.000 - 6.000 Euro brutto verdienen, um 3.000 Euro netto zu erzielen. Wie kann man dieses Geschenk ablehnen - es ist quasi "leichtes Geld", welches zusätzlich gezahlt werden kann. Natürlich darf man auf lange Sicht auch die Entwicklung der Tabellenentgelte nicht ausser Acht lassen. Wenn wir uns auf bisherige Tarifverhandlungen besinnen und mal ganz ehrlich an die Sache rangehen, waren die Abschlüsse in der Vergangenheit um die 5 Prozent vergleichsweise mittelmäßig und unter Berücksichtigung der Preisentwicklung kaum mit großen Reallohnsteigerungen verbunden. Warum soll das in 2023 anders sein? Von mehr als 8 Prozent gehe ich nicht aus...das wäre gemessen an der bisherigen Entwicklung schon ein richtiger Spitzenwert. Warum verteufelt ihr die mögliche Einmalzahlung, die wir noch ZUSAETZLICH bekommen können? Oder glaubt hier wirklich jemand von Entgelterhöhungen um die 15 - 20 Prozent, so dass wir auf die 3.000 Euro verzichten können? Eine weitere Möglichkeit wäre noch eine Arbeitszeitverkürzung - aber da sehe ich bei dem Arbeitskräftemangel kaum Chancen.

Blablublu

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2539 am: 26.09.2022 22:25 »
Glaubt Ihr Ernsthaft Ihr bekommt die Einmalzahlung ONTOP? Hahahahaha kann ich da nur sagen. Ihr bekommt gar nix. Dafür verzichtet Ihr auf 5 % Tabellenerhöhung und bekommt dafür nur 3 % Erhöhung mit 3000 Euro Einmalzahlung. Und wie wollt Ihr 2024 Euern Einkauf, Miete und Rechnungen bezahlen? Die sind 2024 dann 30 % höher als 2022 und Euer Gehalt 3 % gestiegen. Aber es gab ja die tolle Einmslzahlung, die leider weg ist. Leute wacht auf, es wird auch keine Deflation kommen. In der jetzigen Tarifrunde gilt es. Wenn sich die Gewerkschaften und ihre Mitglieder mit Einmalzahlungen abspeissen lassen, können wir auch direkt zusperren.

heike2106

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2540 am: 26.09.2022 22:32 »
Sie kommt eben nicht zusätzlich. Die Einmalzahlung kommt als Kompensation einer sehr viel geringeren tabellenwirksamen Entgelterhöhung und es werden keine 3000 euro für alle werden.

Rechne aber mal nur 1% auf dein Gehalt aus und multipliziere auf 30 Jahre, dann weißt du warum ein einmaliger Betrag totaler Mist ist. Zumal nicht rentenwirksam.



Wenn ich mir überlege, es werden nur 2% weniger ausgehandelt, als man vllt aushandeln würde, wenn es die Einmalzahlung nicht geben würde.
Das wären bei mir ca 86 monatlich.
86x12x30 = 30.960 Euro  Brutto die mir in den nächsten 30 Jahren fehlen, weil ich mich einmalig über <3000 Euro freuen sollte.
Sogar noch mehr, da sich die fehlende prozentuale Erhöhung auf alle zukünftigen prozentualen Erhöhungen ebenso auswirkt (zinseszins)







« Last Edit: 26.09.2022 22:48 von heike2106 »

flip

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2541 am: 26.09.2022 22:53 »
Oder glaubt hier wirklich jemand von Entgelterhöhungen um die 15 - 20 Prozent, so dass wir auf die 3.000 Euro verzichten können?
Wieder jemand der nicht rechnen kann. Ein Abschluss bei 8% ist durchaus vorstellbar.
Da hab ich vermutlich keine 3000 netto in 12 Monaten, aber etwas später.
Und Du hast dann genau nix mehr von den 3000.- und für die Rente ebenso nix.

 

Yasper

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2542 am: 27.09.2022 00:00 »
....Mathematik ist scheinbar für Viele immer wieder eine Herausforderung. Ich bin für die 3.000 Euro Sonderzahlung, sie ist abgabenfrei - unter normalen Umständen müsste man je nach Einzelfall um die 5.000 - 6.000 Euro brutto verdienen, um 3.000 Euro netto zu erzielen. Wie kann man dieses Geschenk ablehnen - es ist quasi "leichtes Geld", welches zusätzlich gezahlt werden kann. Natürlich darf man auf lange Sicht auch die Entwicklung der Tabellenentgelte nicht ausser Acht lassen. Wenn wir uns auf bisherige Tarifverhandlungen besinnen und mal ganz ehrlich an die Sache rangehen, waren die Abschlüsse in der Vergangenheit um die 5 Prozent vergleichsweise mittelmäßig und unter Berücksichtigung der Preisentwicklung kaum mit großen Reallohnsteigerungen verbunden. Warum soll das in 2023 anders sein? Von mehr als 8 Prozent gehe ich nicht aus...das wäre gemessen an der bisherigen Entwicklung schon ein richtiger Spitzenwert. Warum verteufelt ihr die mögliche Einmalzahlung, die wir noch ZUSAETZLICH bekommen können? Oder glaubt hier wirklich jemand von Entgelterhöhungen um die 15 - 20 Prozent, so dass wir auf die 3.000 Euro verzichten können? Eine weitere Möglichkeit wäre noch eine Arbeitszeitverkürzung - aber da sehe ich bei dem Arbeitskräftemangel kaum Chancen.



Hättest glatt Potential Jurist zu sein (Judex non calculat). Oder sind Sie es persönlich Herr Werneke?

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2543 am: 27.09.2022 00:22 »
Glaubt Ihr Ernsthaft Ihr bekommt die Einmalzahlung ONTOP? Hahahahaha kann ich da nur sagen. Ihr bekommt gar nix. Dafür verzichtet Ihr auf 5 % Tabellenerhöhung und bekommt dafür nur 3 % Erhöhung mit 3000 Euro Einmalzahlung. Und wie wollt Ihr 2024 Euern Einkauf, Miete und Rechnungen bezahlen? Die sind 2024 dann 30 % höher als 2022 und Euer Gehalt 3 % gestiegen. Aber es gab ja die tolle Einmslzahlung, die leider weg ist. Leute wacht auf, es wird auch keine Deflation kommen. In der jetzigen Tarifrunde gilt es. Wenn sich die Gewerkschaften und ihre Mitglieder mit Einmalzahlungen abspeissen lassen, können wir auch direkt zusperren.

Wer sagt denn, dass die Einmalzahlung zwingend zu Lasten der Tabellenentgelte geht. in 2020 hatten wir die üblichen Steigerungen um die 3 - 4 Prozent - die Coronasonderzahlung kam dann noch extra, wenn auch nur 400 Euro. Im TVL ist diese mit um die 1.300 Euro sogar noch höher gewesen. Jetzt haben wir eine größere Krise als nur Corona, wir reden nicht mehr nur von Infektion und Impfen, sondern von Inflation, Rezession und drohenden Existenznöten - warum sollten dann 8 Prozent und 3.000 Euro keine vernünftige Basis sein. Aber die 3.000 Euro wegzulassen und stattdessen noch höhere Entgelte um die 15 Prozent zu fordern - da sehe ich wenig Chancen. Das ist gegenüber anderen Berufsgruppen, wie z. B. die meisten Verkäuferinnen, die schon viele Jahre um die 2.000 Euro brutto festsitzen, schwer vermittelbar. Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst sind ja auch wegweisend für andere Tarifverhandlungen. So könnten die 3.000 Euro auch als Vorbildfunktion herhalten und eine Entgelterhöhung um die 8 Prozent würde sich an der Inflation orientieren. Das wäre aus meiner Sicht ein Spitzenergebnis.... :).

Und bevor nun wieder das Gemeckere losgeht - schön fände ich, wenn mal jemand schreibt, was aus seiner Sicht möglich ist und nicht nur meckert, was alles nicht geht. Gerade von denjenigen, welche die 3.000 Euro so verteufeln, würde mich mal ein vernünftiger Vorschlag interessieren....
« Last Edit: 27.09.2022 00:41 von Matti101 »

Heskey

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2544 am: 27.09.2022 05:36 »
Das Problem ist doch, dass sich das nicht klären lässt.

Es wird keine Auswahlmöglichkeiten zwischen z. B. Steigerung um 12% ohne Einmalzahlung oder 8% mit 3000€ Einmalzahlung geben. Es wird auch nicht heißen „wir haben uns für oder gegen die Sonderzahlung entschieden, deshalb gibt es 4% mehr / weniger an Erhöhung des Tabellenentgelts“. Es wird also ohnehin unklar bleiben, ob und ggf. wieviel eine Einmalzahlung an prozentualer Erhöhung kostet. Aus meiner Sicht ist eine Einmalzahlung aber Teil der Verhandlungsmaße und hat somit vermutlich auch Auswirkungen auf die prozentuale Erhöhung (mindestens gedanklich also indirekt).

Jede Seite wird ihre Ansicht entsprechend „verkaufen“. Verdi wird es als zusätzliches Plus zu der prozentualen Erhöhung verkaufen (ohne Auswirkungen auf die prozentuale Erhöhung). Die AG Vertreter als maximal mögliches Ergebnis in der aktuellen Lage (also um weniger prozentuale Erhöhung geben zu müssen). Beim schreiben fällt mir auf, dass selbst die gewählten Formulierungen nicht direkt darauf schließen lassen, ob die Einmalzahlungen eine prozentuale Erhöhung gekostet hat. Vielleicht verhandeln sie auch welche Formulierung genutzt werden dürfen, damit beide Seiten möglichst gut da stehen. Wie hier, argumentiert jede*r für seine Position, aber auflösen lässt es sich leider nicht.

Da ich auch skeptisch gegenüber der Einmalzahlung bin, hätte ich fast gesagt das Ei hat uns Herr Scholz ins Nest gelegt… Aber Verdi ist die letzten Jahre auch alleine darauf gekommen.

Eine Einmalzahlung ist wohl gut für beide Seiten, da es entsprechend der zu vertretenden Interessen argumentiert werden kann.

Kaiser80

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2545 am: 27.09.2022 07:07 »

....Mathematik ist scheinbar für Viele immer wieder eine Herausforderung. "blubb"... Warum verteufelt ihr die mögliche Einmalzahlung, die wir noch ZUSAETZLICH bekommen können?
Ob das für den ein oder anderen eine Herausfordrung darstellt mag dahingestellt sein, ich fürchte das auch. Mathematik ist hier nicht das Problem, sondern den Akteuren zuhören, (zwischen den Zeilen) lesen, vergangenes Revuee passieren kassen und dann erkennt man schnell... Das Problem ist: Es gibt sie nicht zusätzlich! Nie und nimmer. Nur stattdessen.

DANN kommt Mathematik ins Spiel, für den/die eine/n wird es sich ggf lohnen (kurze Restarbeitszeit) eine Einmalzahlung anstatt einer dauerhaften Entgelttabellenerhöhung zu bekommen.
Nur mal ganz simple Annahme/Beispiel: Es gibt die vollen 3.000, 0%Tabellenerhöhung, TV 2 Jahre Laufzeit. Abzüge 40%, Entgelt nach 9a S4, dass dürfte guter Durchschnitt sein.

3.000€/12 Monate = 250€
Steuer/SV abzüge: 40% = 250 :60 * 100= 416€/Brutto
Das entspricht bei einer EG 9a S4 incl JSZ ziemlich genau 10% des durchschnittlichen mtl. Entgeltes.

Bei einer Laufzeit von 2 Jahren 5%. Dann setzt bei neuen Verhandlungen der (nennen wir es mal so) "Zinseszins Effekt" ein. Die Zahlen kannst du jetzt beliebig verändern ist schon klar. Aber es ist doch deutlich, dass ein mehr an % nahezu immer dieser Einmalzahlung vorzuziehen ist!

Coffee86

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2546 am: 27.09.2022 07:53 »
Glaubt Ihr Ernsthaft Ihr bekommt die Einmalzahlung ONTOP? Hahahahaha kann ich da nur sagen. Ihr bekommt gar nix. Dafür verzichtet Ihr auf 5 % Tabellenerhöhung und bekommt dafür nur 3 % Erhöhung mit 3000 Euro Einmalzahlung. Und wie wollt Ihr 2024 Euern Einkauf, Miete und Rechnungen bezahlen? Die sind 2024 dann 30 % höher als 2022 und Euer Gehalt 3 % gestiegen. Aber es gab ja die tolle Einmslzahlung, die leider weg ist. Leute wacht auf, es wird auch keine Deflation kommen. In der jetzigen Tarifrunde gilt es. Wenn sich die Gewerkschaften und ihre Mitglieder mit Einmalzahlungen abspeissen lassen, können wir auch direkt zusperren.

Wer sagt denn, dass die Einmalzahlung zwingend zu Lasten der Tabellenentgelte geht. in 2020 hatten wir die üblichen Steigerungen um die 3 - 4 Prozent - die Coronasonderzahlung kam dann noch extra, wenn auch nur 400 Euro. Im TVL ist diese mit um die 1.300 Euro sogar noch höher gewesen. Jetzt haben wir eine größere Krise als nur Corona, wir reden nicht mehr nur von Infektion und Impfen, sondern von Inflation, Rezession und drohenden Existenznöten - warum sollten dann 8 Prozent und 3.000 Euro keine vernünftige Basis sein. Aber die 3.000 Euro wegzulassen und stattdessen noch höhere Entgelte um die 15 Prozent zu fordern - da sehe ich wenig Chancen. Das ist gegenüber anderen Berufsgruppen, wie z. B. die meisten Verkäuferinnen, die schon viele Jahre um die 2.000 Euro brutto festsitzen, schwer vermittelbar. Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst sind ja auch wegweisend für andere Tarifverhandlungen. So könnten die 3.000 Euro auch als Vorbildfunktion herhalten und eine Entgelterhöhung um die 8 Prozent würde sich an der Inflation orientieren. Das wäre aus meiner Sicht ein Spitzenergebnis.... :).

Und bevor nun wieder das Gemeckere losgeht - schön fände ich, wenn mal jemand schreibt, was aus seiner Sicht möglich ist und nicht nur meckert, was alles nicht geht. Gerade von denjenigen, welche die 3.000 Euro so verteufeln, würde mich mal ein vernünftiger Vorschlag interessieren....

Dann schau aber auch, wie die 1.300€ im TV-L zustande kamen. Diese gab es nur für 14(!) Monate Nullrunde und ann läppische 2,8%. Diese "gönnerhaften" Sonderzahlungen die keinerlei Effekt auf das Tabellenentgelt haben, sind doch ein Segen für die öff. Arbeitgeber. Die Meute ist beruhigt weil viele eben nur den "großen Batzen Geld" sehen (der wohlbemerkt nicht wirklich groß ist wenn man sich die Preisentwicklungen anschaut) und vergessen, dass man damit für die Zukunft schlechter gestellt ist.

Ich würde lieber jedes Promille mehr an Tabellenentgelt nehmen - klar wenn man kurz vor der Rente steht sind die 3.000€ unter Umständen besser. Aber im Großen und Ganzen bringen diese kurzsichtigen Obolusse nur dem Arbeitgeber etwas.

Aber Verdi wird genau darauf anspringen - eben weil es sich super gegenüber den Mitgliedern verkauft, speziell in den unteren EGs. Und da sind wir bei dem Thema - natürlich lassen sich zweistellige prozentuale Erhöhungen gegenüber einer Verkäuferin schlecht verkaufen ( :o ) - das Problem liegt aber an Verdi die seit einer gefühlten Ewigkeit nur für die unteren EGs verhandeln. Diese verdienen oftmals schon überproportional gut. Aber schau mal in die höheren EGs. Es ist unglaublich schwierig fähiges Personal zu finden - da wäre ein guter Tarifabschluss (auch als Signalwirkung) Gold-Wert. Mit 3.000€ und 3% lockst du niemanden mehr vor dem Ofen vor.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2547 am: 27.09.2022 08:04 »
Mir kommt das Grauen, wenn ich bei Verdi auf Facebook lese, dass die Einmalzahlung in der Tarifverhandlungen zur Entlastung der Beschäftigten drin haben wollen.

Gerade für die jüngeren Beschäftigten ein Schlag in die Fresse.
Wir wissen alle was das bedeutet:
Weniger Prozente, 2022 Nullrunde

Den ganzen Boomern, die kurz vor der Rente stehen, denen gönne ich die Einmalzahlung. Die haben ihre Rente sicher, und die Prozente bringen nicht mehr so viel.
Ich muss noch 30+ Jahre, ich will keine Einmalzahlung!

Ich könnte schreien, wenn ich die Kommentare lese, die das forcieren.

75% der Leute sind halt einfach "doof".

Wenn ich diese Kommentare lese, würd ich die gerne schnappen und mal richtig durchrütteln.

Das sind dann auch die Pfeiffen, die dann die 3000€ nehmen sich davon nen neuen Fernseher mit Soundanlage kaufen und im nächsten Monat nix mehr von übrig haben.

Ganz davon ab, dass es never 3000€ für alle geben würde, selbst bei 3 Jahren Nullrunde würde es das niemals geben :D

....Mathematik ist scheinbar für Viele immer wieder eine Herausforderung. Ich bin für die 3.000 Euro Sonderzahlung, sie ist abgabenfrei - unter normalen Umständen müsste man je nach Einzelfall um die 5.000 - 6.000 Euro brutto verdienen, um 3.000 Euro netto zu erzielen. Wie kann man dieses Geschenk ablehnen - es ist quasi "leichtes Geld", welches zusätzlich gezahlt werden kann. Natürlich darf man auf lange Sicht auch die Entwicklung der Tabellenentgelte nicht ausser Acht lassen. Wenn wir uns auf bisherige Tarifverhandlungen besinnen und mal ganz ehrlich an die Sache rangehen, waren die Abschlüsse in der Vergangenheit um die 5 Prozent vergleichsweise mittelmäßig und unter Berücksichtigung der Preisentwicklung kaum mit großen Reallohnsteigerungen verbunden. Warum soll das in 2023 anders sein? Von mehr als 8 Prozent gehe ich nicht aus...das wäre gemessen an der bisherigen Entwicklung schon ein richtiger Spitzenwert. Warum verteufelt ihr die mögliche Einmalzahlung, die wir noch ZUSAETZLICH bekommen können? Oder glaubt hier wirklich jemand von Entgelterhöhungen um die 15 - 20 Prozent, so dass wir auf die 3.000 Euro verzichten können? Eine weitere Möglichkeit wäre noch eine Arbeitszeitverkürzung - aber da sehe ich bei dem Arbeitskräftemangel kaum Chancen.
Wenn du die Wahl hast:
Einmalzahlung in Höhe von 3000€ (Netto)
oder
5% reguläre Lohnerhöhung.

Was wählst du?

DiVO

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2548 am: 27.09.2022 08:19 »
Mir kommt das Grauen, wenn ich bei Verdi auf Facebook lese, dass die Einmalzahlung in der Tarifverhandlungen zur Entlastung der Beschäftigten drin haben wollen.

Gerade für die jüngeren Beschäftigten ein Schlag in die Fresse.
Wir wissen alle was das bedeutet:
Weniger Prozente, 2022 Nullrunde

Den ganzen Boomern, die kurz vor der Rente stehen, denen gönne ich die Einmalzahlung. Die haben ihre Rente sicher, und die Prozente bringen nicht mehr so viel.
Ich muss noch 30+ Jahre, ich will keine Einmalzahlung!

Ich könnte schreien, wenn ich die Kommentare lese, die das forcieren.

75% der Leute sind halt einfach "doof".

Wenn ich diese Kommentare lese, würd ich die gerne schnappen und mal richtig durchrütteln.

Das sind dann auch die Pfeiffen, die dann die 3000€ nehmen sich davon nen neuen Fernseher mit Soundanlage kaufen und im nächsten Monat nix mehr von übrig haben.

Ganz davon ab, dass es never 3000€ für alle geben würde, selbst bei 3 Jahren Nullrunde würde es das niemals geben :D

....Mathematik ist scheinbar für Viele immer wieder eine Herausforderung. Ich bin für die 3.000 Euro Sonderzahlung, sie ist abgabenfrei - unter normalen Umständen müsste man je nach Einzelfall um die 5.000 - 6.000 Euro brutto verdienen, um 3.000 Euro netto zu erzielen. Wie kann man dieses Geschenk ablehnen - es ist quasi "leichtes Geld", welches zusätzlich gezahlt werden kann. Natürlich darf man auf lange Sicht auch die Entwicklung der Tabellenentgelte nicht ausser Acht lassen. Wenn wir uns auf bisherige Tarifverhandlungen besinnen und mal ganz ehrlich an die Sache rangehen, waren die Abschlüsse in der Vergangenheit um die 5 Prozent vergleichsweise mittelmäßig und unter Berücksichtigung der Preisentwicklung kaum mit großen Reallohnsteigerungen verbunden. Warum soll das in 2023 anders sein? Von mehr als 8 Prozent gehe ich nicht aus...das wäre gemessen an der bisherigen Entwicklung schon ein richtiger Spitzenwert. Warum verteufelt ihr die mögliche Einmalzahlung, die wir noch ZUSAETZLICH bekommen können? Oder glaubt hier wirklich jemand von Entgelterhöhungen um die 15 - 20 Prozent, so dass wir auf die 3.000 Euro verzichten können? Eine weitere Möglichkeit wäre noch eine Arbeitszeitverkürzung - aber da sehe ich bei dem Arbeitskräftemangel kaum Chancen.
Wenn du die Wahl hast:
Einmalzahlung in Höhe von 3000€ (Netto)
oder
5% reguläre Lohnerhöhung.

Was wählst du?
Tatsächlich die 5 %.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2549 am: 27.09.2022 08:28 »
Und bevor nun wieder das Gemeckere losgeht - schön fände ich, wenn mal jemand schreibt, was aus seiner Sicht möglich ist und nicht nur meckert, was alles nicht geht. Gerade von denjenigen, welche die 3.000 Euro so verteufeln, würde mich mal ein vernünftiger Vorschlag interessieren....
Ein Verbot das ver.di in irgendeiner Form das Word Energiepauschale oder Einmalzahlung im Zusammenhang von Tarifgedöns in den Mund nimmt.

Sich vehement so positioniert, dass sie sagen:
Energiepauschale geht uns nichts an, da es eine freiwillige Leistung des AGs ist.
Wenn er sie auszahlt, dann darf er sich dafür feiern, obwohl: Das der Staat da mit gutem Beispiel, bei seinen eigenen Forderungen an die Wirtschaft, vorangeht sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Wenn er sie nicht auszahlt, dann ist ver.di auch nicht Schuld (auch wenn es genug deppen gibt, die denen dann die Schuld geben würden!) und kann auf die gemeinen AGs im öD hacken, die anders als die pW halt dem Worten Scholze nicht folgen.


Alles andere ist verarsche und Augenwischerei auf die durch die Blindheit der Leute viele Reinfallen.