Autor Thema: Tarifverhandlungen und die Inflation  (Read 731989 times)

Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3045 am: 06.10.2022 18:11 »
Also um das festzuhalten:

Geld ist bei den meisten Kommunen genug da. Es muss nur andere Prioritäten geben.
Natürlich ist einer Verwaltungsspitze das Prestigeobjekt, irgendeine Aussichtsplattform, Aufenthaltsbereiche, schöne Kunstwerke im Park, oder das schicke neue Pflaster das aus ästhetischen Gründen kommt, mehr wert als der Lohn für die Mitarbeiter - die sind ja eh da und arbeiten nachher nicht mehr als vorher.

Insofern ist der VKA für mich auch kaum ernstzunehmen.

Klamme Kassen? Da werden mal irgendwo ein paar hunderttausend locker gemacht für unnütze Investitionen, weil man eine hohe Förderung bekommt.
Ja bei 80% Förderung zahlt 20% zahlt trotzdem die Kommune - dadurch wird auch ein Springbrunnen nicht besser als vorher. DAs ist die Lüge der Rabatte - man spart kein Geld wenn man Angebote kauft nur weil sie billig sind. Man spart das Geld wenn man garnichts kauft!

Würde man wirklich mal den Rotstift bei sinnlosen Ausgaben ansetzen, würde sicher genug Geld für satte Lohnerhöhungen bleiben.

Wir (Jugendhilfe) erleben Kommunen, welche sehr knapp kalkulieren müssen, da die Ausgaben für die stetig enorm anwachsenden Kosten im Bereich Soziales und Bildung nur zu stemmen sind, wenn an anderen Stellen eingespart werden kann/ muss!

Rumo1895

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3046 am: 06.10.2022 19:14 »
Klamme Kassen? Da werden mal irgendwo ein paar hunderttausend locker gemacht für unnütze Investitionen, weil man eine hohe Förderung bekommt.
Ja bei 80% Förderung zahlt 20% zahlt trotzdem die Kommune - dadurch wird auch ein Springbrunnen nicht besser als vorher. DAs ist die Lüge der Rabatte - man spart kein Geld wenn man Angebote kauft nur weil sie billig sind. Man spart das Geld wenn man garnichts kauft!

Würde man wirklich mal den Rotstift bei sinnlosen Ausgaben ansetzen, würde sicher genug Geld für satte Lohnerhöhungen bleiben.

Wobei man bei dem obigen Beispiel anschließend einen Springbrunnen als "Aufwertung" präsentieren kann - besser bezahlte öffentliche Mitarbeiter (jenseits emotional positiv besetzter Bereiche wie z.B. Polizei oder Pflege) schaffen keinen Artikel unter Lokales - höchstens was Reißerisches aus dem Hause Springer.

skiveren

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3047 am: 06.10.2022 23:22 »
Die Preise werden erst noch extrem steigen...
Das bisher ist das "Vorspiel"..
Da wird es noch viele Schnappatmungen geben..
Zusammengerechnet Inflationsrate 2022 und knapp gerechnet 8% 2023...ergibt ca 18 % Inflationsrate in 2 Jahren...
Willkommen in den goldenen 20 er Jahren..
Und die Amerikaner haben gewarnt vor der Abhängigkeit von Nord Stream...
Das durften ARD/ZDF leider nicht klar berichten.., der der gewarnt hat den Namen darf und durfte man nicht aussprechen..
Unsere guten., zuverlässigen Atomkraftwerke wurden platt gemacht..
Irre.., einfach irre..

Brownyy

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3048 am: 06.10.2022 23:37 »
Jetzt mal nicht dramatisieren...

Unsere "guten" Atomkraftwerke produzieren weder ausreichend Strom, noch sind sie zukunftsfähig.

Viel spannender wird es, wenn Russland den Rückzug antritt.

skiveren

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3049 am: 06.10.2022 23:45 »
Jetzt mal nicht dramatisieren...

Unsere "guten" Atomkraftwerke produzieren weder ausreichend Strom, noch sind sie zukunftsfähig.

Viel spannender wird es, wenn Russland den Rückzug antritt.
Unsere Atomkraftwerke haben über Jahrzehnte gut, sicher, zuverlässig geliefert..
Alle weg..Emsland jetzt auch raus..da bleiben nur noch die 2 Süddeutschen..
Wie "Grün" muss man sein um die Dramatik nicht zu sehen?

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3050 am: 07.10.2022 08:33 »
Ich verstehe Euch nicht. Wenn ihr nicht zufrieden seid, dann arbeitet doch so, dass ihr in Relation viel verdient. Ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der durchschnittlich 1-2h pro Tag arbeitet. Der hat einen Stundenlohn, da können die in der freien Wirtschaft von träumen.
Es geht nicht um die Stundenlohn pro geleistete Arbeit, sondern um die frei verfügbare  und frei gestaltbare Zeit.
Wenn eine 5x8 h im Büro erscheint und nur 2h was leistet ist es trotzdem 40 h :'(

Silentgalaxy

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3051 am: 07.10.2022 08:35 »
Jetzt mal nicht dramatisieren...

Unsere "guten" Atomkraftwerke produzieren weder ausreichend Strom, noch sind sie zukunftsfähig.

Viel spannender wird es, wenn Russland den Rückzug antritt.
Unsere Atomkraftwerke haben über Jahrzehnte gut, sicher, zuverlässig geliefert..
Alle weg..Emsland jetzt auch raus..da bleiben nur noch die 2 Süddeutschen..
Wie "Grün" muss man sein um die Dramatik nicht zu sehen?

Der Pommespanzer hat doch verlauten lassen, wir haben ein Wärmeproblem, kein Stromproblem! Ab ins Umerziehungslager mit dir. Das ist ja Ketzerei

DiVO

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3052 am: 07.10.2022 09:03 »
Jetzt mal nicht dramatisieren...

Unsere "guten" Atomkraftwerke produzieren weder ausreichend Strom, noch sind sie zukunftsfähig.

Viel spannender wird es, wenn Russland den Rückzug antritt.
Unsere Atomkraftwerke haben über Jahrzehnte gut, sicher, zuverlässig geliefert..
Alle weg..Emsland jetzt auch raus..da bleiben nur noch die 2 Süddeutschen..
Wie "Grün" muss man sein um die Dramatik nicht zu sehen?

Diese grüne Dramatik sehe ich jeden Tag, wenn ich ins Büro fahre. Atomkraftwerke finden die Leute immer so toll wie die Anlage möglichst weit vom eigenen Wohnort weg ist und die Lagerung des radioaktiven Mülls wird komplett augeblendet. Auf meinem Arbeitsweg fahre ich durch ein Dorf, in dem eine Deponie für schadstoffbelastete, mineralische Abfälle errichtet werden soll. im ganzen Dorf hängen Plakate und es gibt jede Woche eine Kundgebung gegen die Deponie

Jetzt ist das nur eine DK 2 Deponie. Wie reagieren die Leute, wenn in ihrem Dorf ein End- oder Zwischenlager für Atommüll errichtet werden soll? Da zählt doch dann wieder das Florians-Prinzip...

Deshalb sind die unsere guten Atomkraftwerke eben genauso wenig zukunftsfähig wie der Kohleabbau in Deutschland.

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3053 am: 07.10.2022 09:05 »
Wir lieben unser AKW und setzten uns dafür ein, dass es bleibt inklusive dem Zwischenlager. Wir waren hier aber auch nie ängstlich, mit kruis un ploog kum wi wal dör.  ;)

Gruß aus Lingen, Emsland.

Schmitti

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3054 am: 07.10.2022 09:16 »
Atomkraftwerke finden die Leute immer so toll wie die Anlage möglichst weit vom eigenen Wohnort weg ist
Das ist eine der wenigen Gemeinsamkeiten zur Windenergie, die will ja auch keiner in der Gegend haben, und wenn man vielleicht noch über 1-2 Wasserspeicherkraftwerke nachdenkt wird es auch wenige erfreuen wenn ihr Haus mittendrin steht oder auch nur der Blick in die Landschaft jäh an einer Staumauer endet.
Strom kommt aus der Steckdose, die Einstellugn herrscht vor egal wie welcher Strom dorthin kommt.

JesuisSVA

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3055 am: 07.10.2022 09:20 »
Kraftwerke sind ja grundsätzlich nicht sonderlich schön anzusehen, ich möchte weder auf einen Staudamm noch auf ein Kernkraftwerk noch auf ein Kohle-/Gas-/Ölkraftwerk noch eine Solarzellenwüstung noch auf ein Windkraftwerk o.ä. blicken. Ein naheliegendes Kernkraftwerk ausserhalb meiner Sichtachse würde mich aber überhaupt nicht stören.

Kryne

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3056 am: 07.10.2022 09:50 »
Ich mache mir keine Illusionen, was da im 1. Quartal 2023 rauskommen wird.
Das wird doch nicht viel anders laufen, als bei den Tarifverhandlungen der letzten 10 Jahre.
Die Forderung der Gewerkschaften wird bei ca. 9% für 12 Monate liegen, was mit Glück maximal der Inflationsausgleich wäre.
Drei Verhandlungsrunden sind angesetzt, die Arbeitgeber legen aber ihrerseits bis zum Schluss kein Angebot vor.
Die Gewerkschaften sind darüber empört. Bis auf ein paar Warnstreiks passiert aber nix.
Nach der dritten Verhandlungsrunde wird "hammerhart" die Nacht durch verhandelt.
Am Ende verkünden Verdi-Chef Werneke (SPD) und VKA-Präsidentin Welge (SPD) das Ergebnis:

Die Laufzeit beträgt zwischen 24 und 30 Monaten.
Schöngerechnet kommt man aufsummiert auf 8% für die Gesamtlaufzeit für die unteren Entgeltgruppen und für die oberen Entgeltgruppen entsprechend 1-2% weniger. Warum?
Enthalten ist in den verkündeten 8% nämlich die steuerfreie Coronazahlung von 3000€, die aber natürlich im TV-ÖD max. 1500€ und bei höheren Entgeltgruppen ab E13 dann auch max. 500€ betragen wird.
ARD und ZDF berichten in 2 Sätzen vom "hohen Tarifabschluss" im Öffentlichen Dienst, dessen Ergebnis ja nahe an der Forderung der Gewerkschaften liegt:
9% gefordert, 8% bekommen!
Das die steuerfreie Einmalzahlung aber zu keiner dauerhaften Erhöhung in dieser Höhe führt und die Laufzeit lang ist und noch nicht mal ansatzweise die Inflation ausgleicht, wird nicht berichtet.
Faktisch haben wir alle einen zweistelligen Realeinkommensverlust in den nächsten 2-2,5 Jahren.

Verdi-Wernecke: "Kein überragendes Ergebnis, aber aufgrund der aktuellen Situation war leider nicht mehr möglich *Träne-aus-dem-Augenwinkel-wisch*"

VKA-Welge: "Wir sind weit über unsere Schmerzgrenze hinaus gegangen. Dies ist ein sehr teurer Abschluss für die Bürger, aber gerade für die unteren Entgeltgruppen haben wir doch sehr stark erhöht. Das war uns wichtig. *Blablabla*"

Die Zeiten, in denen man mal länger streikt oder zumindest mal in ein Schlichtungsverfahren geht, sind leider seit Jahren schon vorbei.
Und im Winter traut man sich dann doch nicht mal ein paar Tage da zu streiken, wo es wehtut, also bei Krankenhäusern, Winterstreudiensten, Müllabfuhren etc., weil man die negative Presse fürchtet.


Leider relativ realistisch.

Sollte nicht ein Wunder geschehen und die Gesamtlage bis zum März nächsten Jahres verbessern (was sie nicht tun wird, es wird eher schlimmer), würde ich bei einem solchen Abschluss (vor allem über diesen Zeitraum) tatsächlich ab April Bewerbungen schreiben und meine Karriere im ÖD fürs erste beenden im laufe des Jahres (sobald die Einmalzahlung aufm Konto ist).

Gerne nehme ich dann die ca. 30% mehr Gehalt (plus Firmenwagen mit kompletter Spritkostenübernahme und privater Nutzung) in der PW mit.

Ich verliere in der PW natürlich einige Annehmlichkeiten, brauchen wir uns nix vormachen. Wäre ja nicht für 30% weniger Geld im ÖD, wenn es nicht ein paar andere Vorteile bringen würde.

Bei einem solchen Tarifabschluss würde ich allerdings so ennorm an Lebensqualität einbüßen in den nächsten 1-2 Jahren, dass die Vorteile des ÖD dies nicht mehr ausgleichen würden bei mir.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3057 am: 07.10.2022 10:01 »
Jetzt mal nicht dramatisieren...

Unsere "guten" Atomkraftwerke produzieren weder ausreichend Strom, noch sind sie zukunftsfähig.

Viel spannender wird es, wenn Russland den Rückzug antritt.
Unsere Atomkraftwerke haben über Jahrzehnte gut, sicher, zuverlässig geliefert..
Alle weg..Emsland jetzt auch raus..da bleiben nur noch die 2 Süddeutschen..
Wie "Grün" muss man sein um die Dramatik nicht zu sehen?

Diese grüne Dramatik sehe ich jeden Tag, wenn ich ins Büro fahre. Atomkraftwerke finden die Leute immer so toll wie die Anlage möglichst weit vom eigenen Wohnort weg ist und die Lagerung des radioaktiven Mülls wird komplett augeblendet. Auf meinem Arbeitsweg fahre ich durch ein Dorf, in dem eine Deponie für schadstoffbelastete, mineralische Abfälle errichtet werden soll. im ganzen Dorf hängen Plakate und es gibt jede Woche eine Kundgebung gegen die Deponie

Jetzt ist das nur eine DK 2 Deponie. Wie reagieren die Leute, wenn in ihrem Dorf ein End- oder Zwischenlager für Atommüll errichtet werden soll? Da zählt doch dann wieder das Florians-Prinzip...

Deshalb sind die unsere guten Atomkraftwerke eben genauso wenig zukunftsfähig wie der Kohleabbau in Deutschland.
und haben auch nicht günstigen Strom produziert.
Und wenn man dann sieht, dass ein/zweifamilien Häuser locker 60% Strom autark durch Dächer werden können, dann fragt man sich warum noch Ziegeldächer erlaubt sind  8)

BTW: Und jetzt nochmal ein Satz Stäbe in die Bayer AKWs zur Volksberuhigung stecken ist doch ok.
Die haben ja schließlich da unten ein Gasstromproblem.
Daher ist es doch logisch, das Nordische AKW abzuschaffen, da haben wir Strom und Gas satt im Zugriff.....

Aber wir schweifen wieder ab.

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3058 am: 07.10.2022 10:07 »
Es zeugt nur von Ideologie und irrationaler Angst, wenn man überhaupt Gedankengänge zum Weiterbetreiben von AKW für wenige Moante in dieser Zeit macht. Wie irrational kann man sein, ich habe ehrlich gesagt, Angst vor diesen Personen, sei es Wasdennnun oder die Grünen ,etc. Gefährliche Denkweisen, die uns auch in anderen Bereichen noch Kopf und Kragen kosten können.

Erfrischen pragmatisch da der Ansatz von FFF.

Rumo1895

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #3059 am: 07.10.2022 11:01 »
Unsere Atomkraftwerke haben über Jahrzehnte gut, sicher, zuverlässig geliefert..

Soviel zum Thema gut und sicher

Aber ehrlich gesagt wird das Ganze doch schon wieder völlig offtopic - oder soll Verdi Laufzeitverlängerungen für AKWs fordern?