Autor Thema: Tarifverhandlungen und die Inflation  (Read 723310 times)

E15

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #315 am: 12.04.2022 13:44 »
Es wird keine Tariferhöhung kommen (meine Einschätzung!). Diese wird ausgesetzt, zumindest für 2023. Aber wer weiß schon was in ein paar Monaten ist.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #316 am: 12.04.2022 15:04 »
...ausserdem soll es Menschengeben die

a) sich schlicht  keine Immmobilie leisten können
b) sich bewusst gegen ein Immobilie entscheiden
c) durch Wechselfälle des Lebens (Krankheit, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Tod eines Familienangehörigen...) eine Immobilie verkaufen mussten

etc. etc..
Richtig, wobei jemand mit einem Einkommen auf h4 Niveau, sich eine Immobilie leisten könnte, wenn er eine Finanzierung bekäme.

Wdd3

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #317 am: 12.04.2022 15:10 »
Jeder der sich seine Miete leisten kann ist in der Lage für gleichwertigen Wohnraum die Finanzierung zu stemmen. Die Bank finanziert aber nur wenn auch schon entsprechend Eigenkapital vorliegt, ein unbefristetes Arbeitsverhältnis besteht (da sind die mit öD Verträgen im Vorteil gegenüber der pW) und möglichst ein gleichwertiges 2. Gehalt vorgewiesen werden kann um im Zweifel weiter Zahlungsfähig zu sein.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #318 am: 12.04.2022 15:20 »
Jeder der sich seine Miete leisten kann ist in der Lage für gleichwertigen Wohnraum die Finanzierung zu stemmen. Die Bank finanziert aber nur wenn auch schon entsprechend Eigenkapital vorliegt, ein unbefristetes Arbeitsverhältnis besteht (da sind die mit öD Verträgen im Vorteil gegenüber der pW) und möglichst ein gleichwertiges 2. Gehalt vorgewiesen werden kann um im Zweifel weiter Zahlungsfähig zu sein.
Oje, mein erstes Haus habe ich als Zeitvertragsknecht gekauft. Mit Eigenkapital und Bauspavertags gedöns und über 6 % Zinssatz .
Mein zweites mit Zeitvertrag und mit einer 111% Finanzierung (also 0 Eigenkapital)
Mein drittes mit Zeitvertrag aber 100% Finanzierung, Nebenkosten habe ich selber getragen.
Alle als Einzelperson ohne zweites Gehalt.
Bei welchem ich da im öD war und bei welchem in der pW müsste ich nochmal nachdenken.

Also lebe ich hin einer parallel Welt oder mache irgendwas anders.

Aber natürlich hast du Recht, das Gesamtkonzept muss stimmen und die Finanzierung auf solider Basis stehen.
(Also Mieteinnahmen zum Beispiel) und wahrscheinlich zicken sie bei Zeitverträgen mehr rum als bei Festanstellung.

Basel xyz sei dank.

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #319 am: 12.04.2022 15:24 »
Wobei in der Finanzierungsphase auch so einige nicht auf den Zweiturlaub, den etwas teureren Wagen und den guten Aufschnitt verzichten möchten.

Wdd3

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #320 am: 12.04.2022 16:10 »

Oje, mein erstes Haus habe ich als Zeitvertragsknecht gekauft. Mit Eigenkapital und Bauspavertags gedöns und über 6 % Zinssatz .
Mein zweites mit Zeitvertrag und mit einer 111% Finanzierung (also 0 Eigenkapital)
Mein drittes mit Zeitvertrag aber 100% Finanzierung, Nebenkosten habe ich selber getragen.
Alle als Einzelperson ohne zweites Gehalt.
Bei welchem ich da im öD war und bei welchem in der pW müsste ich nochmal nachdenken.

Also lebe ich hin einer parallel Welt oder mache irgendwas anders.

Aber natürlich hast du Recht, das Gesamtkonzept muss stimmen und die Finanzierung auf solider Basis stehen.
(Also Mieteinnahmen zum Beispiel) und wahrscheinlich zicken sie bei Zeitverträgen mehr rum als bei Festanstellung.

Basel xyz sei dank.

Bei über 6% Zinssatz liegt die Vermutung nahe dass du vor der großen Bankenkriese 2008 gekauft hast. Die vorhergehende Großzügigkeit war mit ein Grund warum einige Finanzierungen geplatzt sind.
Die 2. Finanzierung hast du dann bekommen weil die Erste sicherlich gut von dir bedient wurde und du schon einen gewissen Anteil Eigenkapital in der Betonaktie vorweisen konntest. (muss ja kein Bargeld sein sondern der Bank Sicherheit bieten)
Dann wird es irgendwann ein Selbstläufer. Zumindest solange du die Verträge zuverlässig bedienst.

Johann

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #321 am: 12.04.2022 17:59 »
Wobei in der Finanzierungsphase auch so einige nicht auf den Zweiturlaub, den etwas teureren Wagen und den guten Aufschnitt verzichten möchten.

Ist ein Opfer, das sich zu bringen lohnt. WasDennNun wird sich schon einige Zeit vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter dafür entscheiden können, mit der Arbeit aufzuhören und die Rente als netten Bonus anzusehen. Und das, während "so einige" mit Anfang 60 fünf mal durchrechnen müssen, ob sie wirklich schon aufhören können zu arbeiten oder noch unbedingt bis 67 knechten müssen. Und das sogar ohne zuvor großartig etwas von seinem eigenen Geld reingesteckt zu haben.

Ist langfristig auch mein Plan, im Moment habe ich allerdings nur ein altes Mehrfamilienhaus, das derzeit weniger mein Geld als viel mehr sehr viel Zeit durch Eigenleistung benötigt. Lohnt sich aber auch bei mir schon; Die Kreditrate wird komplett von den Mietern bezahlt, obwohl die noch knapp 20% unter dem Mietspiegel zahlen. Wäre also sogar noch Luft nach oben. ;D

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #322 am: 12.04.2022 19:14 »
Abgesehen von persönlichen Vorteilen, finde ich es gesellschaftlich auch besser, mehr Kleinvermieter zu haben.

Aber merkt ihr was? Immer wieder geht es bei den Tariferhöhungen zur Immo-Diskussion. Scheint doch ein entscheidender Punkt zu sein, abgesehen von der bis heute fehlenden tariflichen Option auf höhere Wochenarbeitszeiten.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #323 am: 12.04.2022 19:16 »
Wobei in der Finanzierungsphase auch so einige nicht auf den Zweiturlaub, den etwas teureren Wagen und den guten Aufschnitt verzichten möchten.

Ist ein Opfer, das sich zu bringen lohnt.
Also ich habe keine Opfer gebracht, allerdings auch kein teureren Wagen, da einfach dafür kein Bedarf besteht.
Zitat
WasDennNun wird sich schon einige Zeit vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter dafür entscheiden können, mit der Arbeit aufzuhören und die Rente als netten Bonus anzusehen. Und das, während "so einige" mit Anfang 60 fünf mal durchrechnen müssen, ob sie wirklich schon aufhören können zu arbeiten oder noch unbedingt bis 67 knechten müssen. Und das sogar ohne zuvor großartig etwas von seinem eigenen Geld reingesteckt zu haben.
Absolut richtig, das erleichtert einen auch immensen Spaß bei und an der Arbeit zu haben.

Zitat
Ist langfristig auch mein Plan, im Moment habe ich allerdings nur ein altes Mehrfamilienhaus, das derzeit weniger mein Geld als viel mehr sehr viel Zeit durch Eigenleistung benötigt. Lohnt sich aber auch bei mir schon; Die Kreditrate wird komplett von den Mietern bezahlt, obwohl die noch knapp 20% unter dem Mietspiegel zahlen. Wäre also sogar noch Luft nach oben. ;D
Du bist auf den richtigen Weg.
Klar ist ein MFH auch mit Arbeit verbunden und man muss Spaß haben sich mit depperten und netten  Mieter auseinanderzusetzen (oder halt pro Wohnung nen fuffi weniger zu haben)
Aber dafür, dass es ein Selbstläufer ist.......(und man sich gut fühlt, weil man kein Miethai ist  ;D)

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #324 am: 12.04.2022 19:23 »
Abgesehen von persönlichen Vorteilen, finde ich es gesellschaftlich auch besser, mehr Kleinvermieter zu haben.
Ich sehe mich mit 10 WE noch als Kleinvermieter an, der familiär mit seinen Mieter umgeht.
Aber merkt ihr was? Immer wieder geht es bei den Tariferhöhungen zur Immo-Diskussion.
Wahrscheinlich weil viele Menschen darüber jammern, das sie Miete zahlen, andere Schuld sind, dass sie kein Haus haben, nur weil sie nicht erkenne, dass sie persönlich nicht in der Lage sind, einfach mal was durchzuziehen und immer Vollkasko wollen und dann sich wundern, dass die Wohnungen/Häuser nicht warten bis sie sich entschieden haben das Objekt zu kaufen.

Zuletzt musste ich die Orga für einen Anverwandten in Berlin übernehmen, weil er seit Jahren behauptete man könne nichts in Berlin kaufen, alles zu teuer.
Komisch, jetzt zahlt er 100€ mehr als Eigentümer als er Miete gezahlt hat.
Dass allerdings auf 20+Jahre fixiert und weil er doch mehr Tilgen wollte (Depp der).

Sollte die Mieten in der Zeit wieder um 10-20% sinken, war es ein Minusgeschäft.
Das Risiko war er dann doch bereit einzugehen.

Schmitti

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #325 am: 13.04.2022 10:19 »
Es wird keine Tariferhöhung kommen (meine Einschätzung!). Diese wird ausgesetzt, zumindest für 2023.
Hier in der Region sind die Kommunen die nächsten Jahre v.a. mit dem Wiederaufbau nach der Flut beschäftigt. Die eine Kreisverwaltung hat 80 neue Stellen im Stellenplan, die andere 70, manche kommunale Rathäuser haben ihre Verwaltungsstellen praktisch mal eben verdoppelt. Da findet sich keiner für, nicht nur bei Ingenieuren oder ITlern, selbst normale kleine Büromenschen sehen den Tarif, drehen sich um und lachen. Die ebenfalls weitgehend wiederaufbauende PW hat das schon kapiert.
Wenn sich VKA und Politik an deine Einschätzung halten, wäre das echt ein neues Glanzstück in der TvÖD-Geschichte. Dem Forum hier brechen die Fragen zu Bewerbungs-/Einstellungsverfahren weg, weil man bewerberseitig nur noch in den Verwaltungen anrufen muss "Hallo, mach ma grad Vertrag/Urkunde fertig, ich komme gleich nach der Mittagspause und fang bei euch an. Bitte, gern geschehn."

Max

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #326 am: 13.04.2022 19:52 »
Es wird keine Tariferhöhung kommen (meine Einschätzung!). Diese wird ausgesetzt, zumindest für 2023. Aber wer weiß schon was in ein paar Monaten ist.
Ich denke,  dass es auf eine Einmalzahlung hinausläuft,  gefolgt von den üblichen paar Prozent. Eine komplette Nullrunde wäre zu extrem.

was_guckst_du

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #327 am: 14.04.2022 07:37 »
Jeder der sich seine Miete leisten kann ist in der Lage für gleichwertigen Wohnraum die Finanzierung zu stemmen.
...das ist doch Quatsch...

..nicht jeder wohnt in einer Mietwohnung mit einer Miete von 1000€ plus...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Wdd3

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #328 am: 14.04.2022 08:21 »
Natürlich nicht aber bei einer niedrigen Miete ist auch der Wohnraum günstiger und eine Finanzierung muss nicht 1000+ sein.

Aktuelles Praxisbeispiel  Stadt in NS: Eigentumswohnung 65 qm 3 Zimmer, 159000 €.
11% Nebenkosten, 20% Eigenkapital, 2% Tilgung 1,5% Zinsen=ca. 420€ p. M.

Kaltmiete für vergleichbare Wohnungen: 500 €- 560 €.


Kat

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #329 am: 14.04.2022 08:37 »
Bei 159.000 Euro Schulden könnte ich keine Nacht mehr ruhig schlafen.